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Smart TV - Auch hier wird der Zuschauer ausspioniert.

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Gelöschtes Mitglied 8317

Guest
er moderne Smart-Fernseher ist mit seinen vielen Funktionen längst die Multimediazentrale im Wohnzimmer. Schneller Prozessor, viele Apps, Sprachsteuerung – schön, doch die Anbindung ans Internet hat nicht nur Vorteile. Ähnlich den Webseiten-Betreibern im Internet erhalten auch die Sender auf diese Weise Informationen über ihre Zuschauer.
Fernsehsender erfahren über Google und HbbTV, welche Online-Angebote Zuschauer nutzen. Daten darüber, wer was wie lange ansieht, werden selbst dann übertragen, wenn Sie Dienste wie die digitale Programmvorschau HbbTV nicht verwenden.

Einfallstor Smart TV
Brisant: Selbst wer auf die Dienste gar nicht zugreift, verrät viel über sein Nutzungsverhalten. Millionen Haushalte sind betroffen, denn praktisch alle aktuellen Smart-TVs sind mit der notwendigen Technik ausgestattet.

Dazu haben die Experten im Labor den Datenverkehr zwischen Fernsehern und Internet protokolliert.
So funktioniert die Schnüffelei: Bei jedem Kanalwechsel ruft der Fernseher automatisch eine sogenannte „Startapplikation” ab – ohne dass der Zuschauer irgendeine weitere Taste drückt.

Wie im Netz: IP-Adresse und Cookies

„Die Startapplikation verhält sich wie eine normale Internetseite, nur ist sie in der Regel durchsichtig”, erklärt HbbTV-Experte Klaus Merkel vom Institut für Rundfunktechnik in München.

► Beim Verbindungsaufbau wird dann etwa die Kennung des Geräts übertragen. Auch dessen ungefährer Standort lässt sich aus den Daten ablesen.

Hinzu kommt: Viele Sender lassen die Nutzungsdaten durch Google Analytics auswerten. So lässt sich zum Beispiel messen, wie viele Besucher eine bestimmte Sendung aus der Mediathek abrufen. Google Analytics kann anhand der IP-Adresse (Ihrer Adresse im Internet) außerdem erkennen, woher die Nutzer kommen und wie häufig sie wiederkehren.

Persönliche Daten
Zudem bietet Google auf den Fernsehern mit Suche, Google+ und YouTube Dienste mit persönlichem Nutzerkonto an. Wenn diese Daten auch beim Smart-TV hinterlegt werden, ist Google technisch in der Lage, über die IP-Adresse eines Haushalts einen Smart-TV-Nutzer eindeutig zu identifizieren. Damit lässt sich etwa auch zielgerichtete Werbung auf die Region und die Nutzer abstimmen.

► Der Einsatz von HbbTV ist bei den Sendern unterschiedlich stark ausgeprägt: Während das ZDF nur einmalig den Gerätetyp abfragt, übertragen ProSieben und RTL massig Daten und geben diese auch an Dritte weiter.

HbbTV lässt sich deaktivieren
Nutzer können sich aber vor der Spionage schützen: Im Menü der meisten Smart-TVs lässt sich HbbTV und damit die Schnüffelei deaktivieren. Dann gibt's aber auch keine Internet-Extras der Sender mehr. Einige TV-Sender wie ARD und ZDF bieten im HbbTV-Menü an, Cookies abzuschalten – über diese Dateien erkennt beispielsweise Google das entsprechende Gerät wieder. Komfortfunktionen wie angepasste Schriftgröße verschwinden dann aber.
 
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