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Snow: Bosnischer Nachkriegsfilm von Aida Begic

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Emir

Guest
Über Lachen und Vergessen einer traumatisierten Nachkriegsgesellschaft.
Snow © Mitosfilm
Zu lachen gibt es wenig in dem kleinen bosnischen Dorf Slavno, das der Balkankrieg zerstört hat. Das Leben seiner wenigen Bewohner, fast nur Frauen und Kinder, ist ausgefüllt mit dem täglichen Kampf ums Überleben und der verzweifelten Suche nach ihren vermissten Angehörigen. Nur wenn die Überlebenden ihre verstorbenen Familienmitglieder pantomimisch darstellen, kommt Heiterkeit auf. Um den Schmerz zu verkraften, haben sich die Bewohner eine Traumwelt geschaffen, in der die Toten gegenwärtig sind.

Als ein Lastwagenfahrer ihnen verspricht, sämtliche Erzeugnisse ihres Dorfes aufzukaufen, keimt die leise Hoffnung auf. Ein bescheidener Wohlstand scheint erreichbar. Doch zeitgleich hat es ein Baukonzern auf ihr Land abgesehen und die Dorfbewohner sollen ihre Heimat verlassen. Nur Alma (Zana Marjanovic), deren Ehemann im Krieg fiel, glaubt an den finanziellen Aufstieg ihres Dorfes durch den Handel mit eingelegtem Obst.

Das in Cannes ausgezeichnte Debüt der jungen bosnischen Filmemacherin Aida Begic stellt sich die Frage: Wie können Menschen auf eine neue Zukunft hoffen und die bittere Vergangenheit hinter sich lassen? Trotz einiger fantastischer Elemente zeichnet sie ein authentisches Bild der Nachkriegsssituation in Bosnien. Persönliche Erfahrungen der 1976 in Sarajevo geborenen Regisseurin und die ungewöhnlich lange Produktionszeit von 5 Jahren tragen offenbar zur Qualität des Films bei. Die Schauspieler hatten Zeit sich einzufinden und ihre Figuren zu entwickeln. So ist etwa der Gesang eines der Mädchen kein traditionelles bosnisches Kinderlied, sondern eine während der Dreharbeiten entstandene Komposition der jungen Darstellerin.

Dramatisiert wird die Frage des Überlebens und Weitermachens in einem zerstörten Dorf, die sehr unterschiedlich von den Frauen beantwortet wird. Wenn die Frauen am Ende des Films die verschollenen Leichen ihrer Angehörigen finden und begraben, fällt der erste Schnee. Er überdeckt das Vergangene und ermöglicht neue Spuren zu hinterlassen.

Die Kritik lobt Snow als ein poetisches und zugleich humorvolles Bild einer traumatisierten Nachkriegsgesellschaft, das ans Herz geht ohne nur peinliche Betroffenheit zu erzeugen. Für Christine Stark von Medientipp besticht er „durch eine versierte Bildsprache, die liebevoll beobachtet und zugleich hartnäckig hinschaut.“ David Lojek von Weltexpress lobt die „einfühlsamen Charakterisierungen und vereinzelten fröhlichen Momente“, die dem mitunter etwas ruhige Film die nötige Aufmerksamkeit verleihen, ohne dabei in ein trübsinniges Drama abzugleiten.“ Besonders angetan hat ihn die „Augenweide Zana Marjanovic“, welche die entschlossene Alma so überzeugend verkörpert, dass er Snow allein schon wegen dieser Schauspielleistung empfehlen kann.

Quelle: Balkandrama : Snow: Bosnischer Nachkriegsfilm von Aida Begic - News - moviepilot
Info: Snow Film

Werd ich mir sicher angucken mal schauen wann es das im Netz gibt :D
 
Alekks, der Film würde dich bestimmt langweilen, ist schon was für spezielle Geschmäcker.
 
Die Regisseurin und die Hauptdarstellerin.

fft9_mf87478.Jpeg
 
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