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Soldaten stürmen Tahrir-Platz - Neun Tote

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Soldaten stürmen Tahrir-Platz - Neun Tote

In Kairo brach erneut die Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten aus. Mindestens neun Menschen kamen dabei ums Leben. Die Situation eskalierte, als die Polizei eine Sitzblockade auflöste.

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Bei den schwersten Ausschreitungen seit Wochen sind in Kairo in der Nacht zum Samstag neun Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium meldete, mehr als 300 Menschen seien verletzt worden.

Demonstranten setzten nach Angaben der Sicherheitskräfte zwei Gebäude in Brand. Die Militärpolizei räumte laut Augenzeugen Lager der Protestbewegung am Tahrir-Platz und vor dem Kabinettsgebäude mit Gewalt. Sie nahm zahlreiche Demonstranten fest, zündete Zelte an und verlegte Stacheldraht.

Die Armee ging mit aller Härte gegen die Demonstranten vor. Der private Fernsehsender CBC zeigte Aufnahmen, auf denen Soldaten zu sehen waren, die mit Stöcken auf zwei Demonstranten einschlugen. Wiederholt traten sie auf den Kopf eines Manns und liessen ihn schliesslich auf dem Gehweg liegen. Die Soldaten durchkämmten Gebäude rund um den Tahrir-Platz, konfiszierten die Ausrüstung von Fernsehteams und nahmen einige Journalisten kurzzeitig fest.

Die Demonstranten fordern, dass die Militärmachthaber die Macht unverzüglich an eine Zivilregierung abgeben. Bereits im November hatten Demonstranten wiederholt den Rückzug der Generäle aus der Politik verlangt. Bei mehrtägigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und meist jugendlichen Demonstranten waren damals über 40 Menschen ums Leben gekommen.

Der Chef der Übergangsregierung Kamal al-Gansuri sagte, die Akteure der neuen Proteste in Kairo seien «nicht die jungen Leute der Revolution», wobei er auf den Sturz von Präsident Hosni Mubarak im vergangenen Februar nach einem Volksaufstand anspielte.

«Das ist keine Revolution, sondern eine Konterrevolution», betonte er. «Eingeschleuste Elemente» hätten am Freitag 18 Menschen durch Schüsse verletzt. Weder die Polizei noch das Militär hätten das Feuer auf Demonstranten eröffnet.

Trauer um einen Geistlichen

Für grosse Empörung unter den Gegnern der Militärherrschaft sorgte die Nachricht vom Tod eines islamischen Geistlichen. Hunderte von Menschen, darunter zahlreiche Politiker, nahmen am Samstag an der Beerdigung von Scheich Emad Effat teil, der am Freitagabend bei den Zusammenstössen in der Nähe des Kabinettsgebäudes getötet worden war.

Der Geistliche hatte für das Dar al-Ifta - eine Behörde, die autorisiert ist, religiöse Gutachten (»Fatwas») zu erteilen - gearbeitet und sich mit der Protestbewegung solidarisiert. Etliche Trauergäste riefen Slogans gegen den Obersten Militärrat, der nach Mubaraks Sturz die Macht übernommen hatte.

Muslimbrüder im Vormarsch

In Ägypten wird in diesen Wochen ein neues Parlament gewählt, in dem wahrscheinlich die Muslimbruderschaft die grösste Fraktion stellen wird. Die ersten Ergebnisse der zweiten Runde wurden am Freitag veröffentlicht.

Wie schon im ersten Wahlgang, so lagen auch diesmal die Muslimbrüder mit Abstand auf Platz eins, gefolgt von der radikal- islamischen Partei des Lichts (Salafisten). Ein weiterer Wahlgang in den restlichen Provinzen und zwei Stichwahlen stehen noch aus. Am 13. Januar soll das endgültige Ergebnis des Votums veröffentlicht werden.

20.min
 
Arabischer Frühling :rolleyes:

Agypten:
Islamisten kommen an die macht...

Lybien:
Stämme bekämpfen sich weiter...



Ein voller erfolg der revolution
 
Guter Schritt der ägyptischen Polizei. Sie helfen den Frauen, ihre Burkas auszuziehen.
 
Am Ende ist es eh wieder so, dass die Ägypter unter dem System leben müssen, wie schon unter Mubarak, nämlich unter eine Militärdiktaktur. Das wird die USA und Europa natürlich herzlich wenig stören, selbst wenn es zu Menschenrechtsverletzungen und mehr kommt, aber wen interessiert das schon, solange der Militärführer einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet?
 
Trotz der Schwierigkeiten der ägyptischen Revolution, die Leute versuchen zumindest da was zu machen. Die Geschichte hat gezeigt, dass um eine Revolution zum Erfolg zu kommen, muss man vielleicht ein paar Generationen warten. Ich habe keine Ahnung ob die ägyptische erfolgreich sein wird, ich habe aber da mehr Hoffungen als für andere Teile der Welt, besonders Europa.
 
Tja Ägyptens Muslimbrotherhood System wird den Millionen Christen dort ganz und gar nicht gefallen. Ich seh einen neuen oder besser gesagt einen noch weitaus verheerenden Verlauf dieses Bürgerkrieges kommen... ich teile keine Symphatie mit Gottesstaatenmissgeburten.
 
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