ich verstehe langsam diese Esterreicher nicht.
"Keine Chance zu überleben"
Jovan Mirilo im Interview: Er soll mitgeholfen haben, ein wichtiges Beweisstück für die Verbrechen von Srebrenica vor Gericht zu bringen. Jetzt droht die Abschiebung aus Österreich.
1995 nehmen serbische Soldaten Srebrenica ein. Die moslemische Enklave wird Schauplatz des größten Massakers an Zivilisten in Europa seit dem zweiten Weltkrieg, fast 8000 Menschen werden ermordet. Jahre später gerät ein wichtiges Dokument an die Öffentlichkeit. Ein Video zeigt die Erschießung mehrerer bosnischer Muslime durch die serbische Sondereinheit "Skorpione". Der Film läuft im staatlichen Fernsehen, ab jetzt lässt sich das Verbrechen von Srebrenica nicht mehr so einfach leugnen.
Jovan Mirilo
Jovan Mirilo soll mitgeholfen haben, den Film an das Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien in Den Haag zu vermitteln. Bald fürchtet Mirilo um sein Leben und flieht nach Österreich. 2007 erhält er den Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte. Jetzt wollen die Behörden den 45jährigen und seine Familie nach Serbien abschieben. Dort sieht er sich von einem Racheakt bedroht - "Ich habe keine Chance zu überleben", so Mirilo. UN-Menschenrechtsexperte Manfred Novak bestätigt diese Befürchtung. "Ihm droht Gefahr aus der organisierten Kriminalität, von Paramilitärs und Expolizisten", hat er gegenüber dem Falter erklärt.
Ein Ausschnitt aus dem Video zu den Srebrenica Massakern
"Was hier betrieben wird, ist Rufmord. Jovan Mirilo ist politischer Flüchtling im engsten Sinne", ist Amnesty-Generalsekretär Heinz Patzelt überzeugt. Er spielt auf ein Gutachten des Bundesasylamtes an, das in den Raum stellen soll, Mirilo selbst sei Mitglied der serbischen Paramilitärs gewesen.
Johanna Jaufer hat Jovan Mirilo zum Interview getroffen. In FM4 Connected hat Amnesty Österreich-Generalsekretär Heinz Patzelt zum Fall Stellung genommen.
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