Zurich
Der Lustmolch
[h2] Die SP verliert an Wählerstimmen. Die SVP kann sich im Vergleich zu 2003 nochmals steigern, eigentliche Gewinner sind aber die Grünen. Der Kampf von CVP und FDP um die politische Mitte ist noch nicht entschieden, und die Wahlbeteiligung ist hoch. Dies sind die Kernpunkte des neunten und letzten SRG-Wahlbarometers vor den Wahlen.[/h2]
Die Ausrichtung des Wahlkampfs auf die Person Blocher scheint sich für die SVP zu lohnen: Laut SRG-Umfrage kann die Partei ihr Rekordergebnis von 2003 mit 26,7 Prozent sogar leicht übertreffen und erreicht neu 27,3 Prozent (+0,6 Prozentpunkte). Vor allem in der kontroversen Hauptphase des Wahlkampfs konnte die SVP wieder zulegen. Im Monat September verbesserte sie sich nach zwischenzeitigen Umfrage-Verlusten um 1,7 Prozentpunkten.
Stärkste Gewinner sind die Grünen. Sie erreichen 10,0 Prozent und können sich im Vergleich zu den letzten Nationalratswahlen um 2,6 Prozentpunkte steigern. Auch die Grünliberale Partei wäre eine Gewinnerin - weil sie aber nur in den Kantonen Zürich und St. Gallen antritt, wird sie ihre 2,5 Prozent auf nationaler Ebene kaum in Nationalratssitze umwandeln können. So kommt sie effektiv lediglich auf 1,4 Prozent.
Die Mitte bleibt offen
Die CVP gewinnt ebenfalls leicht. Erstmals seit 1979 zeigt für sie der Trend wieder nach oben. Mit 15,4 Prozent (gegenüber 2003 +1 Prozentpunkt) liegt sie nur noch ganz knapp hinter der FDP, die 15,5 Prozent (-1,8 Prozentpunkte) erreicht. Nebst der FDP verliert auch die SP. Die Sozialdemokraten bleiben zwar zweitstärkste Kraft im Land, kommen aber nur noch auf 21,7 Prozent (-1,6 Prozentpunkte).
Von den Kleinparteien konnte sich keine wirklich hervortun. Nebst den Grünliberalen verbessern auch EVP und die LP ihre Wählerstärke. Die EDU bleibt nach leichten Schwankungen insgesamt stabil.
Wahlbeteiligung steigt und sinkt
50 Prozent der Wahlberechtigten wollen am 21. Oktober an die Urne gehen. Dies ist eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei den letzten Nationalratswahlen 2003. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 44,5 Prozent. Laut dem letzten Wahlbarometer Ende September lag die Wahlbeteiligung allerdings noch bei 55 Prozent.
Die SVP-Kampagne «Geheimplan gegen Blocher» erzeugte grosse öffentliche Aufmerksamkeit, polarisierte und konnte anfänglich noch Wähler mobilisieren, wie das Forschungsinstitut gfs.bern feststellt. Zwischenzeitlich hat sich dieser Effekt wieder etwas gelegt. Seit Beginn der Spezialkampagne rund um Bundesrat Christoph Blocher reduziert sich die Wahlbeteiligung wieder. Auch die letzte Session der eidgenössischen Räte kühlte die hitzige Stimmung im Wahlkampf wieder etwas ab, ohne dabei aber neue Wahlkampfthemen zu setzen.
Konkordanz Ja - aber wie?
Die Frage nach der Zusammensetzung des Bundesrates motiviert zum Wählen. SVP- und teils FDP-Wähler wollen Christoph Blocher stärken. CVP-Wähler erhoffen sich einen zweiten Bundesratssitz auf Kosten der FDP, und SP und Grüne sind mehrheitlich für einen grünen Bundesratssitz. Eine Mehrheit der Wähler spricht sich für den Status quo aus. Insofern ist eine grosse Zustimmung für eine konkordante Zusammensetzung des Bundesrates vorhanden - über die genaue Zusammensetzung einer solchen Konkordanz herrscht aber weder zwischen den Parteien noch zwischen den Sprachregionen Einigkeit.
Fragezeichen um Bern-Krawalle
Welchen Effekt die Krawalle in Bern rund um die SVP-Wahlkampfveranstaltung auf die Wahlbeteiligung und die Wähleranteile hat, ist im aktuellen Wahlbarometer wegen des Befragungszeitraums nicht ersichtlich.
Die Umfrage im Auftrag der SRG SSR idée suisse wurde zwischen dem 24. September und dem 6. Oktober 2007 durchgeführt und vom Institut gfs.bern erstellt. Befragt wurden 2021 repräsentativ ausgewählte Personen in allen drei Sprachregionen. Der statistische Fehler bei der gesamten Stichprobengrösse beträgt plus/minus 2,2 Prozent.
SVP auf neuem Rekordwert / Schweiz / SF Tagesschau
Die Ausrichtung des Wahlkampfs auf die Person Blocher scheint sich für die SVP zu lohnen: Laut SRG-Umfrage kann die Partei ihr Rekordergebnis von 2003 mit 26,7 Prozent sogar leicht übertreffen und erreicht neu 27,3 Prozent (+0,6 Prozentpunkte). Vor allem in der kontroversen Hauptphase des Wahlkampfs konnte die SVP wieder zulegen. Im Monat September verbesserte sie sich nach zwischenzeitigen Umfrage-Verlusten um 1,7 Prozentpunkten.
Stärkste Gewinner sind die Grünen. Sie erreichen 10,0 Prozent und können sich im Vergleich zu den letzten Nationalratswahlen um 2,6 Prozentpunkte steigern. Auch die Grünliberale Partei wäre eine Gewinnerin - weil sie aber nur in den Kantonen Zürich und St. Gallen antritt, wird sie ihre 2,5 Prozent auf nationaler Ebene kaum in Nationalratssitze umwandeln können. So kommt sie effektiv lediglich auf 1,4 Prozent.
Die Mitte bleibt offen
Die CVP gewinnt ebenfalls leicht. Erstmals seit 1979 zeigt für sie der Trend wieder nach oben. Mit 15,4 Prozent (gegenüber 2003 +1 Prozentpunkt) liegt sie nur noch ganz knapp hinter der FDP, die 15,5 Prozent (-1,8 Prozentpunkte) erreicht. Nebst der FDP verliert auch die SP. Die Sozialdemokraten bleiben zwar zweitstärkste Kraft im Land, kommen aber nur noch auf 21,7 Prozent (-1,6 Prozentpunkte).
Von den Kleinparteien konnte sich keine wirklich hervortun. Nebst den Grünliberalen verbessern auch EVP und die LP ihre Wählerstärke. Die EDU bleibt nach leichten Schwankungen insgesamt stabil.
Wahlbeteiligung steigt und sinkt
50 Prozent der Wahlberechtigten wollen am 21. Oktober an die Urne gehen. Dies ist eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei den letzten Nationalratswahlen 2003. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 44,5 Prozent. Laut dem letzten Wahlbarometer Ende September lag die Wahlbeteiligung allerdings noch bei 55 Prozent.
Die SVP-Kampagne «Geheimplan gegen Blocher» erzeugte grosse öffentliche Aufmerksamkeit, polarisierte und konnte anfänglich noch Wähler mobilisieren, wie das Forschungsinstitut gfs.bern feststellt. Zwischenzeitlich hat sich dieser Effekt wieder etwas gelegt. Seit Beginn der Spezialkampagne rund um Bundesrat Christoph Blocher reduziert sich die Wahlbeteiligung wieder. Auch die letzte Session der eidgenössischen Räte kühlte die hitzige Stimmung im Wahlkampf wieder etwas ab, ohne dabei aber neue Wahlkampfthemen zu setzen.
Konkordanz Ja - aber wie?
Die Frage nach der Zusammensetzung des Bundesrates motiviert zum Wählen. SVP- und teils FDP-Wähler wollen Christoph Blocher stärken. CVP-Wähler erhoffen sich einen zweiten Bundesratssitz auf Kosten der FDP, und SP und Grüne sind mehrheitlich für einen grünen Bundesratssitz. Eine Mehrheit der Wähler spricht sich für den Status quo aus. Insofern ist eine grosse Zustimmung für eine konkordante Zusammensetzung des Bundesrates vorhanden - über die genaue Zusammensetzung einer solchen Konkordanz herrscht aber weder zwischen den Parteien noch zwischen den Sprachregionen Einigkeit.
Fragezeichen um Bern-Krawalle
Welchen Effekt die Krawalle in Bern rund um die SVP-Wahlkampfveranstaltung auf die Wahlbeteiligung und die Wähleranteile hat, ist im aktuellen Wahlbarometer wegen des Befragungszeitraums nicht ersichtlich.
Die Umfrage im Auftrag der SRG SSR idée suisse wurde zwischen dem 24. September und dem 6. Oktober 2007 durchgeführt und vom Institut gfs.bern erstellt. Befragt wurden 2021 repräsentativ ausgewählte Personen in allen drei Sprachregionen. Der statistische Fehler bei der gesamten Stichprobengrösse beträgt plus/minus 2,2 Prozent.
SVP auf neuem Rekordwert / Schweiz / SF Tagesschau