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Türkei bald nicht mehr abhängig vom IWF?

Harput, dir ist klar dass das IWF die höchste Instanz des Bankwesens ist?

Die IWF oder IMF ist eine Organisation der U.N. Sie ist sehr groß und kann ganze Staaten finanzieren. Eine Instanz ähnlich eines Obersten Gerichtes, der das letzte Wort hat, ist sie definitiv nicht.

Alle Banken dieser Welt sind in irgendeiner Form unter ihrem Deckel. Also ist es unwichtig bei wem die Schulden existieren.

Ich habe den Unterschied zwischen Schulden durch Staatsanleihen und Schulden beim IWF deutlich dargelegt. Siehe meinen vorvorletzten Beitrag in diesem Thread.
 
Was bringt es dir, Know-How ins Land zu holen wenn das Ergebnis nicht dir sondern irgendwelchen Konzernen gehört, die mit ihre Ursprungsländern wiederum sehr eng und patriotisch zusammenarbeiten? Langfristig rein gar nichts.

Ich bin da anderer Meinung. Beide Seiten haben etwas davon. Du bildest deine Menschen dort aus, Arbeitsplätze werden geschaffen, es wird Mehrwert produziert und alles bleibt in Bewegung. Ohne Kapital und Know-How hast du stillstand. Es geht nicht um neue Errungenschaften, die dem Land zugute kommen. In erster Linie geht es um Infrastruktur, welche den Boom in der Türkei möglich gemacht hat. Diese Konzerne können ja nicht die Infrastruktur abreißen.

Während Firmen kommen und gehen, entstehen und pleite gehen, sind Länder weiterhin da und die Firmen sollte um die Gunst eines Landes buhlen anstatt umgekehrt. Das kommt nämlich davon, wenn man diesen Geldhaien, denen es überhaupt nicht um die Entwicklung eines Landes, sondern um nichts als Geld geht, so viele Freiheiten einräumt.

Das Gesetz des Kapitalismus! Damit muss man leben. Für die Entwicklung muss man produzieren, die Türkei braucht da Fremdhilfe. So ist der Handel definiert. Man gibt etwas, im Gegenzug erhält man etwas. Nehmen wir z.B. die Automobilindustrie, Mercedes Benz produziert in der Türkei Busse, dadurch sind neue Zulieferer-Firmen entstanden, die Matten und Stoßdämpfer entwickeln und designen. So etwas war in der Türkei vor 10- Jahren undenkbar.
 
Ich bin da anderer Meinung. Beide Seiten haben etwas davon. Du bildest deine Menschen dort aus, Arbeitsplätze werden geschaffen, es wird Mehrwert produziert und alles bleibt in Bewegung. Ohne Kapital und Know-How hast du stillstand. Es geht nicht um neue Errungenschaften, die dem Land zugute kommen. In erster Linie geht es um Infrastruktur, welche den Boom in der Türkei möglich gemacht hat. Diese Konzerne können ja nicht die Infrastruktur abreißen.

Ich halte nicht viel vom Märchen des gegenseitigen Nutzens, Firmen würden nie expandieren wenn sie nicht mehr Nutzen von der Expansion ins Ausland hätten als das Land, in welches sie expandieren. Sie nutzen dadurch negative Gefälle von Lohnpolitik und politischer Stabilität von dem Ursprungs- ins Expansionsland und schlagen daraus Gewinn. Was diese Firmen oder Kapitalismus-Freunde als ihre Errungenschaft für sich beanspruchen, nämlich die Schaffung neuer Arbeitsplätze und Infrastruktur, sind lediglich die Krümel die vom Tellerrand fallen. Von so einem Quatsch sollte man sich nicht blenden lassen. Und dieses ganze Gefasel vom ständigen Wachstum ist vollkommener Mist, von der sich die Politik unter Druck setzen lässt. Es kann per Definition keinen ewigen Wachstum geben und es gibt auch keine ewige Wissens-Generation. Viel eher gibt es Phasen, in denen sich die Wissenschaft nur marginal voran bewegt bis sie zu einem Punkt kommt, an dem eine Erfindung für einen großen Wissenssprung sorgt und diese Punkte sind nicht vorhersehbar.

Das Gesetz des Kapitalismus! Damit muss man leben. Für die Entwicklung muss man produzieren, die Türkei braucht da Fremdhilfe. So ist der Handel definiert. Man gibt etwas, im Gegenzug erhält man etwas. Nehmen wir z.B. die Automobilindustrie, Mercedes Benz produziert in der Türkei Busse, dadurch sind neue Zulieferer-Firmen entstanden, die Matten und Stoßdämpfer entwickeln und designen. So etwas war in der Türkei vor 10- Jahren undenkbar.

Ich pfeife was auf die Gesetze des Kapitalismus, die Gesetze des Kapitalismus haben die Immobilienkrise in den USA nicht vorhergesehen sondern mit verursacht. Sie haben überhaupt noch nie irgendeine Krise vorhergesehen, tagtäglich kann man den ganzen Auf- und Ab-Zirkus an den Börsen beobachten. Die meisten wirtschaftlichen Theorien (wie das Gesetz von Angebot und Nachfrage) konnten noch nie empirisch belegt werden und trotzdem werden sie als Tatsache betrachtet. Hier eine paar interessante Auszüge aus unserem Skript für Empirische Wirtschaftsforschung zu wirtschaftlichen Theorien und Denkweisen:

In ihren Schriften und Reden legen die Ökonomen den Fokus auf das Überzeugen des Anderen mit rhetorischen Mitteln.• Beispiel: „Die Verschiebung der Nachfragekurve nach oben führt zu einem Anstieg der Preise.“
• Bisher wurden Verschiebungen der Nachfrage in realen Ökonomien nicht tatsächlich beobachtet.
• Vielmehr wurden bestimmte Vorgänge als solche durch die Ökonomen interpretiert.

Oder:

Wählen die Wissenschaftler gute Stilmittel, bspw. überzeugende Metaphern, dann gewinnen die eigenen Thesen an Überzeugungskraft.
• Gelingt es, andere Wissenschaftler von den eigenen Thesen zu überzeugen, dann verändert dies nach Postmoderner Sicht deren Weltbild und damit die interpretierte Wirklichkeit aller Menschen.

Ich poste das hier, weil ich der Meinung bin, dass du zu wenig hinterfragst und die Dinge aus den Vorlesungen einfach als gegeben hinnimmst. Viele Wirtschaftstheorien überdauern nur kurze Zeit und erweisen sich dann als komplett falsch, und das obwohl ganze Industrien sich auf diese Theorien berufen.
 
Ich halte nicht viel vom Märchen des gegenseitigen Nutzens, Firmen würden nie expandieren wenn sie nicht mehr Nutzen von der Expansion ins Ausland hätten als das Land, in welches sie expandieren. Sie nutzen dadurch negative Gefälle von Lohnpolitik und politischer Stabilität von dem Ursprungs- ins Expansionsland und schlagen daraus Gewinn.

Das nennt man "Wettbewerbsfähigkeit".

Was diese Firmen oder Kapitalismus-Freunde als ihre Errungenschaft für sich beanspruchen, nämlich die Schaffung neuer Arbeitsplätze und Infrastruktur, sind lediglich die Krümel die vom Tellerrand fallen. Von so einem Quatsch sollte man sich nicht blenden lassen.

Jedes Unternehmen, das investiert, wird an den Investitionsstandort zunächst gebunden.
Und dieses ganze Gefasel vom ständigen Wachstum ist vollkommener Mist, von der sich die Politik unter Druck setzen lässt. Es kann per Definition keinen ewigen Wachstum geben und es gibt auch keine ewige Wissens-Generation. Viel eher gibt es Phasen, in denen sich die Wissenschaft nur marginal voran bewegt bis sie zu einem Punkt kommt, an dem eine Erfindung für einen großen Wissenssprung sorgt und diese Punkte sind nicht vorhersehbar.

Dafür gibt es die "Rezession".
 
Das nennt man "Wettbewerbsfähigkeit".

Ein Unternehmen sollte Wettbewerbsfähig an seinem Standort in seinem Gründungsland sein. Wenn es nur Wettbewerbsfähig ist weil es in Billiglohnländer expandiert und dort soziale Ungerechtigkeit ausnutzt oder gar erschafft, sollte es lieber zugrunde gehen.

Jedes Unternehmen, das investiert, wird an den Investitionsstandort zunächst gebunden.

Man hat ja gesehen, wie gebunden die europäischen und amerikanischen Unternehmen waren als sie nach China oder Indien abgewandert sind während in ihren Heimatländern Arbeitsplätze vernichtet und das Sozialsystem dort vollkommen überlastet wurde. Letztendlich geht die Abwanderung von Unternehmen in andere Länder auf Kosten der Steuerzahler in der Heimat. Nur so kann dieser Kapitalismus funktionieren.

Dafür gibt es die "Rezession".

Richtig, aber alle beginnen bei dem Wort zu zittern und rennen dann noch den Leuten hinterher, die die Rezession durch verantwortungsloses Handeln überhaupt erst verursacht haben. Hunde kommen zu ihrem Herrchen auch zurück wenn sie geschlagen werden aber sind wir denn Hunde?
 
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