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Istanbul/Kairo - Sonia Dridi war mitten in der Live-Berichterstattung für ihren Sender France 24, als der Mob sie umringte. Es war Freitagabend gegen 22.30 Uhr. Eine hauptsächlich aus jungen Männern bestehende Menge habe begonnen, sie überall zu begrapschen und sexuell anzugreifen, sagte die französische Journalistin am Samstag. Schließlich sei es einem Kollegen gelungen, sie aus der brenzligen Lage zu befreien.
Die Journalistin kündigte an, Klage gegen unbekannt einzureichen. "Mehr verängstigt als verletzt", schrieb Dridi bei Twitter und dankte ihrem Kollegen Ashraf Khalil: "Dank ihm entkam ich den entfesselten Händen."
Khalil, der für den englischen Dienst von France 24 arbeitet, sagte, der Angriff sei in einer Seitenstraße des Tahrir-Platzes geschehen. "Die Menge drängte immer näher zusammen, dann drehten sie durch." Er habe Dridi umschlungen. "Beide Arme um sie, Gesicht an Gesicht." Rund 30 Männer seien involviert gewesen, aber es sei schwer gewesen zu unterscheiden, wer helfen wollte und wer seine Kollegin begrapschte.
Khalil brachte Didri nach eigenen Angaben zunächst in einem nahegelegenen Restaurant mit einer Metalltür in Sicherheit, dann seien sie in einem Auto geflüchtet. Er sei sehr wütend über den Angriff. "Ich weiß, dass das nicht zum ersten Mal passiert ist, aber trotzdem war es ein Schock."
In Ägypten gehören sexuelle Übergriffe auf Frauen zum traurigen Alltag, die Regierung hat dies jedoch lange Zeit tabuisiert. Aufgrund mehrerer Angriffe auf Journalistinnen - gerade auf oder nahe dem im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling bekannten Tahrir-Platz - wurde das Thema aber international publik.
Ausgerechnet der Tag, an dem eine jubelnde Menge den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak auf dem legendären Platz in Kairo feierte, endete für die erfahrene Kriegsreporterin Lara Logan brutal: Zwischen 200 bis 300 Männer kreisten die Korrespondentin des US-Fernsehsenders CBS und ihr Team am 11. Februar 2011 ein, stürzten sich auf sie und vergewaltigten sie "mit ihren Händen", wie Logan später aussagte.
Im November 2011 schlug eine Gruppe Jugendlicher und Erwachsener eine Journalistin des Senders France 3 während einer Demonstration auf dem Tahrir-Platz, riss ihr die Kleider vom Leib und griff sie sexuell an. Kurz zuvor hatte eine US-ägyptische Fernsehjournalistin berichtet, sie sei im Bereich des Platzes Opfer sexueller Gewalt von Polizisten geworden.
France 24 betont Pressefreiheit
Die Gewalt richtet sich nicht nur gegen Journalistinnen, auch andere Frauen - ob unverschleiert oder verschleiert - sind davon betroffen. Im Dezember 2011 sorgte ein Video im Internetportal YouTube für Empörung, in dem zu sehen ist, wie Soldaten eine verschleierte Frau schlagen, über den Boden schleifen und sie dabei bis auf den BH entblößen. Im Juni dieses Jahres verübte eine Gruppe Männer auf dem Tahrir-Platz einen sexuellen Angriff gegen mehrere Demonstrantinnen, die Gewalt gegen Frauen anprangerten.
Von Seiten der ägyptischen Behörden tat sich bislang nichts. Kein einziger Täter wurde gefasst. Häufig machte die Polizei geltend, dass inmitten unzähliger Demonstranten die Täter nicht auszumachen seien.
Amnesty International erklärte im Juni in einem Bericht, derartige Attacken sollen dazu dienen, Frauen einzuschüchtern und von einer gleichberechtigten Teilnahme am öffentlichen Leben abzuhalten. Die Menschenrechtsorganisation hat die ägyptischen Behörden aufgefordert, die Vorfälle zu verfolgen, damit nicht der Eindruck entsteht, für derartige Taten werde niemand bestraft.
Die Leitung von France 24 erklärte anlässlich des aktuellen Zwischenfalls, sie verurteile die wiederholten Aggressionen gegen Journalistinnen. Diese müssten "ihren Beruf überall in der Welt frei ausüben können".
Tahrir-Platz Kairo: Französische Reporterin Dridi sexuell belästigt - SPIEGEL ONLINE
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kann mich nicht erinnern das sowas unter mubarak vorgekommen ist... aber musli und die muslimbrüder wollten ja vieles anders machen...
Die Journalistin kündigte an, Klage gegen unbekannt einzureichen. "Mehr verängstigt als verletzt", schrieb Dridi bei Twitter und dankte ihrem Kollegen Ashraf Khalil: "Dank ihm entkam ich den entfesselten Händen."
Khalil, der für den englischen Dienst von France 24 arbeitet, sagte, der Angriff sei in einer Seitenstraße des Tahrir-Platzes geschehen. "Die Menge drängte immer näher zusammen, dann drehten sie durch." Er habe Dridi umschlungen. "Beide Arme um sie, Gesicht an Gesicht." Rund 30 Männer seien involviert gewesen, aber es sei schwer gewesen zu unterscheiden, wer helfen wollte und wer seine Kollegin begrapschte.
Khalil brachte Didri nach eigenen Angaben zunächst in einem nahegelegenen Restaurant mit einer Metalltür in Sicherheit, dann seien sie in einem Auto geflüchtet. Er sei sehr wütend über den Angriff. "Ich weiß, dass das nicht zum ersten Mal passiert ist, aber trotzdem war es ein Schock."
In Ägypten gehören sexuelle Übergriffe auf Frauen zum traurigen Alltag, die Regierung hat dies jedoch lange Zeit tabuisiert. Aufgrund mehrerer Angriffe auf Journalistinnen - gerade auf oder nahe dem im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling bekannten Tahrir-Platz - wurde das Thema aber international publik.
Ausgerechnet der Tag, an dem eine jubelnde Menge den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak auf dem legendären Platz in Kairo feierte, endete für die erfahrene Kriegsreporterin Lara Logan brutal: Zwischen 200 bis 300 Männer kreisten die Korrespondentin des US-Fernsehsenders CBS und ihr Team am 11. Februar 2011 ein, stürzten sich auf sie und vergewaltigten sie "mit ihren Händen", wie Logan später aussagte.
Im November 2011 schlug eine Gruppe Jugendlicher und Erwachsener eine Journalistin des Senders France 3 während einer Demonstration auf dem Tahrir-Platz, riss ihr die Kleider vom Leib und griff sie sexuell an. Kurz zuvor hatte eine US-ägyptische Fernsehjournalistin berichtet, sie sei im Bereich des Platzes Opfer sexueller Gewalt von Polizisten geworden.
France 24 betont Pressefreiheit
Die Gewalt richtet sich nicht nur gegen Journalistinnen, auch andere Frauen - ob unverschleiert oder verschleiert - sind davon betroffen. Im Dezember 2011 sorgte ein Video im Internetportal YouTube für Empörung, in dem zu sehen ist, wie Soldaten eine verschleierte Frau schlagen, über den Boden schleifen und sie dabei bis auf den BH entblößen. Im Juni dieses Jahres verübte eine Gruppe Männer auf dem Tahrir-Platz einen sexuellen Angriff gegen mehrere Demonstrantinnen, die Gewalt gegen Frauen anprangerten.
Von Seiten der ägyptischen Behörden tat sich bislang nichts. Kein einziger Täter wurde gefasst. Häufig machte die Polizei geltend, dass inmitten unzähliger Demonstranten die Täter nicht auszumachen seien.
Amnesty International erklärte im Juni in einem Bericht, derartige Attacken sollen dazu dienen, Frauen einzuschüchtern und von einer gleichberechtigten Teilnahme am öffentlichen Leben abzuhalten. Die Menschenrechtsorganisation hat die ägyptischen Behörden aufgefordert, die Vorfälle zu verfolgen, damit nicht der Eindruck entsteht, für derartige Taten werde niemand bestraft.
Die Leitung von France 24 erklärte anlässlich des aktuellen Zwischenfalls, sie verurteile die wiederholten Aggressionen gegen Journalistinnen. Diese müssten "ihren Beruf überall in der Welt frei ausüben können".
Tahrir-Platz Kairo: Französische Reporterin Dridi sexuell belästigt - SPIEGEL ONLINE
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kann mich nicht erinnern das sowas unter mubarak vorgekommen ist... aber musli und die muslimbrüder wollten ja vieles anders machen...