K
Kelebek
Guest
Taxi zur Hölle
Sehr interessant. Auch wenn es lang ist, empfehlenswert.
YouTube- Taxi zur Hölle (1/11)TAXI ZUR HÖLLE
1.Dezember 2002: Der afghanische Taxifahrer Dilawar, der sein Auto wenige Wochen zuvor von seiner Familie bekommen hatte, fährt auf Bitten seiner Mutter vom Dorf Yakubi los, um seine drei Schwestern anlässlich des baldigen muslimischen Festes Id al-Fitr aus benachbarten Dörfern zur Familie in das Dorf zu bringen.
Da er Benzingeld braucht, fährt er 45 Minuten in die Stadt Khost um mit Taxigästen Geld zu verdienen.
Er nimmt drei Männer zurück nach Yakubi mit.
Auf dem Weg kommen sie an einer US-Basis vorbei, Camp Salerno, die am Morgen Ziel eines Raketenangriffes geworden war.
Sie werden von Milizionären des Warlords Jan Baz Khan angehalten, die von der US-Army bezahlt werden um Camp Salerno zu bewachen.
Die Milizionäre konfiszieren bei den Fahrgästen Dilawars ein kaputtes Walkie-Talkie. Im Kofferraum finden sie nach eigenen Angaben den Stabilisator eines Stromgenerators.
Nachher wird die Familie Dilawars versuchen zu bezeugen, dass sie weder einen Stromgenerator noch Zugang zu Elektrizität hatte.
Der Taxifahrer Dilawar, 22 Jahre alt und schmächtig (er wog zu diesem Zeitpunkt nur 61 Kilo) sowie die drei Taxigäste werden von den Milizionären Jan Baz Khans festgenommen und dem US-Militär als “Verdächtige” des Raketenangriffs auf das US-Camp übergeben.
Am 5.Dezember 2002, kommt er nach Bagram. Am 9.Dezember ist er tot.
Seine Beine sehen nach Auskunft der Ärzte aus, als wären sie “von einem Bus überfahren worden”. Er ist in den Händen des 519th Battalion vom Militärgeheimdienst der US Army zu Tode gefoltert worden.
Monate später werden die meisten der Militärgeheimdienstler, die ihn verhört haben, aussagen, dass sie zum damaligen Zeitpunkt davon ausgingen dass Dilawar unschuldig und nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen war.
Die drei Fahrgäste Dilawars kommen nach Guantanamo.
Erst 15 Monate später – im März 2004 – werden sie entlassen, da sie nach Aussagen des US-Militärs “keine Bedrohung” darstellen.
Nachher stellt sich heraus: der Raketenangriff auf das US-Camp Salerno war durch die Milizionäre Jan Baz Khans selbst verübt worden, die dann für die Übergabe “Verdächtiger” an das US-Militär zusätzliche Provisionen kassierten.
Jan Baz Khan war daraufhin von den US-Militärs selbst verhaftet worden. Dies gaben die US-Streitkräfte aber erst im Februar 2005 zu.
Sehr interessant. Auch wenn es lang ist, empfehlenswert.