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Teilchen sollen schneller als Licht sein
Ein Experiment im Teilchenforschungszentrum CERN sorgt für Aufsehen: Winzige Teilchen sollen sich schneller als Licht bewegen.
Knapp 300.000 Kilometern pro Sekunde - diese Grenze, die Lichtgeschwindigkeit, kann laut Einsteins Relativitätstheorie nicht durchbrochen werden. Doch genau das ist scheinbar gelungen. Winzige Elementarteilchen, sogenannte Neutrinos, sollen sich schneller als Licht bewegen. Dieses Messergebnis verblüfft die beteiligten Physiker am europäischen Teilchenforschungszentrum CERN in Genf. Sollten die Ergebnisse stimmen würde gravierende Folgen für das physikalische Weltbild haben.
Die Neutrinos, ultraleichte Elementarteilchen, scheinen im Experiment Opera rund 0,025 Promille schneller zu sein als Licht, wie das CERN am Freitag mitteilte. "Falls diese Messungen bestätigt werden, könnten sie unsere Sicht auf die Physik verändern", erläuterte CERN-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci in der Mitteilung. "Aber wir müssen sicher sein, dass es keine anderen, banaleren Erklärungen gibt. Das erfordert unabhängige Messungen."
Fehler?
Die Beobachtung stammt vom Opera-Experiment, dass in einem unterirdischen Labor in den italienischen Abruzzen nach Neutrinos späht, die im rund 730 Kilometer entfernten CERN erzeugt und auf die Reise geschickt werden
"Dieses Ergebnis kommt völlig überraschend", unterstrich der Sprecher des Opera-Experiments, Antonio Ereditato von der Universität Bern. Allerdings sind die Forscher noch weit davon entfernt, in den Beobachtungen eine Verletzung von Einsteins Relativitätstheorie zu sehen. "Die potenziellen Auswirkungen auf die Wissenschaft sind zu groß, um jetzt bereits Schlüsse zu ziehen oder eine physikalische Interpretation zu versuchen", betonte Ereditato. Möglich ist etwa, dass ein - trotz intensiver Suche - unentdeckter systematischer Fehler die Abweichung der Messwerte verursacht. Auch andere physikalische Erklärungen sind denkbar.
"Kein Instrumenten-Effekt"
"Nach vielen Monaten Analyse und Prüfung haben wir keinen Instrumenten-Effekt gefunden, der die Messergebnisse erklären könnte", schränkte Ereditato ein. In der Hoffnung auf eine Erklärung wollen die Forscher die Beobachtungen daher jetzt in der Fachöffentlichkeit diskutieren und haben sie dazu im Internet veröffentlicht. "Obwohl wir eine niedrige systematische Unsicherheit und eine hohe statistische Genauigkeit erreicht haben und großes Vertrauen in unsere Resultate haben, begrüßen wir es, sie mit denen anderer Experimente zu vergleichen", betonte Opera-Physiker Dario Autiero.
Ein Experiment im Teilchenforschungszentrum CERN sorgt für Aufsehen: Winzige Teilchen sollen sich schneller als Licht bewegen.
Knapp 300.000 Kilometern pro Sekunde - diese Grenze, die Lichtgeschwindigkeit, kann laut Einsteins Relativitätstheorie nicht durchbrochen werden. Doch genau das ist scheinbar gelungen. Winzige Elementarteilchen, sogenannte Neutrinos, sollen sich schneller als Licht bewegen. Dieses Messergebnis verblüfft die beteiligten Physiker am europäischen Teilchenforschungszentrum CERN in Genf. Sollten die Ergebnisse stimmen würde gravierende Folgen für das physikalische Weltbild haben.
Die Neutrinos, ultraleichte Elementarteilchen, scheinen im Experiment Opera rund 0,025 Promille schneller zu sein als Licht, wie das CERN am Freitag mitteilte. "Falls diese Messungen bestätigt werden, könnten sie unsere Sicht auf die Physik verändern", erläuterte CERN-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci in der Mitteilung. "Aber wir müssen sicher sein, dass es keine anderen, banaleren Erklärungen gibt. Das erfordert unabhängige Messungen."
Fehler?
Die Beobachtung stammt vom Opera-Experiment, dass in einem unterirdischen Labor in den italienischen Abruzzen nach Neutrinos späht, die im rund 730 Kilometer entfernten CERN erzeugt und auf die Reise geschickt werden
"Dieses Ergebnis kommt völlig überraschend", unterstrich der Sprecher des Opera-Experiments, Antonio Ereditato von der Universität Bern. Allerdings sind die Forscher noch weit davon entfernt, in den Beobachtungen eine Verletzung von Einsteins Relativitätstheorie zu sehen. "Die potenziellen Auswirkungen auf die Wissenschaft sind zu groß, um jetzt bereits Schlüsse zu ziehen oder eine physikalische Interpretation zu versuchen", betonte Ereditato. Möglich ist etwa, dass ein - trotz intensiver Suche - unentdeckter systematischer Fehler die Abweichung der Messwerte verursacht. Auch andere physikalische Erklärungen sind denkbar.
"Kein Instrumenten-Effekt"
"Nach vielen Monaten Analyse und Prüfung haben wir keinen Instrumenten-Effekt gefunden, der die Messergebnisse erklären könnte", schränkte Ereditato ein. In der Hoffnung auf eine Erklärung wollen die Forscher die Beobachtungen daher jetzt in der Fachöffentlichkeit diskutieren und haben sie dazu im Internet veröffentlicht. "Obwohl wir eine niedrige systematische Unsicherheit und eine hohe statistische Genauigkeit erreicht haben und großes Vertrauen in unsere Resultate haben, begrüßen wir es, sie mit denen anderer Experimente zu vergleichen", betonte Opera-Physiker Dario Autiero.