Die Despoten von Janina und Arta
Neben den beiden Staatsgebilden der Thopia und Balsha (Balsic) gab es in dieser Zeitepoche im heutigen Albanien noch einige kleinere, über die wir wenig wissen und die zu den erstgenannten in einem Abhängigkeitsvergältnis gestanden haben dürften.
Schon die Namen zeigen auf, dass man nur sehr bedingt von albanischen Herrschaftsbildungen am "Vorabend" der türkischen Eroberung sprechen kann.
Es war eine albanisch-slawische Mischkultur, die in diesem Zeitraum in Albanien herrschte. Im Süden des albanischen Siedlungsgebietes, in den Despotaten Janina und Arta in Epiros, waren die Verhältnisse ähnlich. In Janina hatte um 1367
Thomas Preljubovic, der mit der serbischen Königsfamilie verschwägert war, die Macht übernommen. In Arta herrschte der Albaner Peter Losha, der das Land von den Serben 1359 zum Lehen bekommen hatte.
Der Despot von Janina hatte sich bei der Bevölkerung durch seine Gewalttätigkeiten und Steuererhähungen so unbeliebt gemacht, dass es zu einem Aufstand kam, der die Form die Form eines albanischen Abwehrkampes gegen die Serbenherrschaft annahm, als Losha eingriff und mit seinen Truppen Janina belargerte. Preljubovic konnte sich den Frieden erkaufen, indem er seine Tochter Irene Loshas Sohn Gjin zur Frau gab.
Die dynastischen Machtkämpfe in Epiros dauerten jedoch an:
Der Albaner Gjin Bua Shpata verjagte Loshas aus Arta und zog 1379 vor Janina, wo es wieder mal zur Verschwörung gegen Preljubovic gekommen war. Drei Tage belagerten die Albaner die Stadt, dann wurden sie aber vom Despoten vernichtend geschlagen.
Preljubovic nahm blutige Rache an den Verschwörern und an den albanischen Gefangenen; er nannte sich von nun an der "Albanerschächter" (Albanoktonos).
Jetzt reihte sich Aufstand an Aufstand. 1381 fiel wiedereinmal der Despot von Arta, Gjin Bua Shpata, in das Gebiet ein und die Lage für Preljubovic wurde sehr kritisch, bis die Türken ihm zu Hilfe kamen. Mit deren Unterstützung konnte er nicht nut Shpata vertreiben, sonder sich noch einiger Nachbargebiete bemächtigen.
Die türkischen Truppen blieben in Janina und verwüsteten, teils im Auftrag von Preljubovic, teils aus eigenem Antrieb, das Despotat von Arta.
Preljubovic ereilte schliesslich doch noch sein Schicksal: 1384 wurde er von Mitgliedern seiner eigenen Leibwache ermordet.
Die Verhältnisse in Epiros blieben auch nach seinem Tode verworren.
In diesem Gebiet gab es ein buntes Mosaik von albanischen, serbischen, griechischen und fränkischen Herrschaften, von denen keine stark genug war um eine Führungsrole zu übernehmen und die türkische Bedrohung abzuwehren.
vgl. Peter Bartl, Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Universität München, Vorstand des Albanien-Instituts München
so das reicht erstmal, vom Schreiben ist mir schon schwindelig
Achja, entnommen aus diesem Buch:
Albanien
Autor: Peter Bartl
ISBN: 3791714511