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Tote Generäle in Nordkorea: Wer nicht trauert, wird hingerichtet

Elk873

Top-Poster
Wenn der geliebte Führer stirbt, hat Nordkorea zu trauern. Das gilt auch für die Top-Militärs. Trotzdem ließen sich hohe Offizielle angeblich mit Alkohol oder der Geliebten erwischen - sie wurden laut südkoreanischen Medien exekutiert.

Pjöngjang - Die Bilder gingen um die Welt. Nach dem Tod des Diktators Kim Jong Il im Dezember 2011 überschlugen sich die Nordkoreaner in Trauerbekundungen für den "geliebten Führer". Tausende Menschen, in Tränen aufgelöst auf der Straße, Generäle mit versteinerten Mienen - das Staatsfernsehen dokumentierte den Schmerz des "trauernden Volkes". Ein südkoreanischer Insider behauptet nun: Zahlreiche Top-Militärs bezahlten ihre mangelnde Anteilnahme am Tod des Diktators mit dem Leben.







Wie die Zeitung "Chosun Ilbo" berichtet, wurde unter anderem der Vize-Minister für die Streitkräfte Anfang des Jahres vor ein Erschießungskommando gestellt. Sein angebliches Vergehen: Kim Chol habe während der staatlich verordneten Trauerphase Alkohol getrunken. Das Blatt beruft sich bei seiner Meldung auf Geheimdienstinformationen von Yoon Sang-hyun vom Komitee für außenpolitische Angelegenheiten, Handel und Wiedervereinigung in Seoul. Demnach habe der neue Diktator des LandesKim Jong Un die Hinrichtung angeordnet.Unklar sind noch die genauen Umstände der Hinrichtung. Der britische "Telegraph" berichtet, Kim Chol sei mit einer Granate beschossen worden. Zuvor habe Kim Jong Un gefordert, dass "keine Spur von Kim Chol übrig bleiben" dürfe.
Neben Kim Chol wurden angeblich noch zahlreiche weitere hohe Funktionäre der Streitkräfte hingerichtet. Insgesamt starben in diesem Jahr demnach 14 hohe Offizielle auf Geheiß des Regimes. Nach der Trauerphase seien reihenweise Funktionäre verschwunden, schreibt die Zeitung "Chosun Ilbo". Auch bei ihnen lautete der Vorwurf meist auf Alkoholgenuss. Anderen werden Verbindungen zu einem Sex-Skandal während der Staatstrauer angelastet.
Es ist davon auszugehen, dass Diktator Kim die angeblichen Vergehen als Vorwand genutzt hat, um sich möglicher Gegenspieler in den Reihen des mächtigen Militärs zu entledigen. "Kim Jong Un stärkt seine Machtbasis. Es scheint, als würden die Säuberungsaktionen noch eine Weile weitergehen", so Yoon Sang-hyun.
Seit er im September 2010 zur Nummer zwei hinter seinem Vater aufgestiegen ist, soll Kim Jong Un für die Tötung oder Absetzung von 31 Spitzenmilitärs und anderer Funktionäre verantwortlich sein.

jok

Nordkorea: Top-Militärs wegen mangelhafter Trauer hingerichtet - SPIEGEL ONLINE
 
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