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Transnationale Extremismen aus Kroatien und Serbien


Seine Bücher verkaufen sich aber ziemlich schlecht und sind nahezu unbekannt, das ganze ist halt ideologisch geprägt. Es hat schon Gewicht wenn beispielsweise ein serbischer Schriftsteller eines Kalibers wie Dejan Stoiljkovic die jetzige NIN-Auszeichnung boykottiert, der mit seinen Büchern bereits mehrere dutzende Auflagen einen Erfolg nach dem anderen verzeichnet und seine Prosa ins Russische, Englische, Griechische, Slowakische, Mazedonische, Slowenische und Französische übersetzt wurde. Tabasevic, Muharem Bazdulj, Kecmanovic oder Slavisa Pavlovic sind grosse Namen in der serbischen Literatur mit beträchtlicher Anzahl verkaufter Bücher die die jetzige Konkurrenz mit einem Schlag wegfegen könnte. Da hätte ich vorher Vidojkovics neuesten Roman "Djubre" nominiert und ausgezeichnet. Seine Bücher werden zwar oft in obszöner Sprache erzählt aber doch wirkt es in seiner urbanen authentisch -punkingen Art und Weise echt und origineller als Ilics "Meisterwerk".

Bei der letzten Auszeichnung war es auch kein Zufall, das alle fünf Romane in irgendeiner Weise mit den 1990er Jahren zu tun hatten: "Mulatto Albino-Mücke" mit den Erfahrungen des Lagers und der vom Krieg zerrissenen Kindheit, "Yugoslav" mit jugoslawischer Quasi-Nostalgie, "Grozota" unter anderem Srebrenica und die Möglichkeit über Verbrechen Dritter zu schreiben, und diese beiden Orfelins "Partisanen" Romane, mit allen Anspielungen auf Milosevic und Mira Markovic. Es gibt Zeiten, in denen die Auswahl der besten Romane und der Gewinner selbst wirklich Raum für berechtigte Zweifel an der Vorherrschaft nichtliterarischer Aspekte lassen, und die letzten Jahre sprechen da Bände.
 
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