Das Dilemma über die Dreifaltigkeit ist für mich sehr rätselhaft.
Warum kam es noch mal zum Schisma 1054?
Es waren nicht nur politische Aspekte ausschlaggebend, sondern auch Glaubensinhalte waren grundlegend betroffen. Nämlich die Gleichstellung von Vater und Sohn und Heiliger Geist. Ein Christ kann da sicherlich besser Auskunft geben.
Jetzt mal das gesamte Bild betrachten. Die Kinder Israels, welche von Abraham (a.s.) kommen, haben auf den Messias gewartet. Die Ankunft des Messias war lange Zeit bekannt. Kurz zusammen gefasst, sollte der Messias (a.s.) aus der Linie der Königspropheten David & Solomon (a.s.) kommen und nochmals das Goldene Zeitalter zurück bringen.
Der Messias muss daher den Königspropheten (a.s.) entsprechen und nicht völlig von ihnen abweichen. Es war bei den Kindern Israels nie die Rede, dass der Messias (a.s.) Gott, oder Gottes Sohn sein wird. Sondern ein Mensch, ein sehr besonderer Mensch, ein Auserwählter.
Der edle Qur`an beschreibt IHN (a.s.) als das Wort Gottes, gibt IHN den Tittel Messias (a.s.), was so viel bedeutet, gesalbt (vom Heiligen Geist, bzw. Erzengel Gabriel a.s. „gestärkt“). Mit anderen Worten, der Erzengel Gabriel a.s. war ständig bei Ihm (a.s.). Im edlen Qur`an wird nämlich der Erzengel Gabriel als der Heilige Geist (Ruhu-Kudus) beschrieben. Ausserdem nennt Ihn der edle Qur`an: den Sohn der Maria (a.s.), aus der Familie Imran (Amran). Klare Identifikation. Es kann sich also nicht um einen Inder, Stichwort Ahmadiya - Bewegung, handeln.
Ich denke die Kreuzigung muss eine gewaltige Prüfung für das auserwählte Volk, den Kinder Israels, gewesen sein. Wie wir wissen, lehnte ein grosser Teil Jesus (a.s.) als den Messias ab. Gerade eben darum! Weil ER (a.s.) anscheinend am Kreuz starb! Das Bild von einem besiegten und gedemütigten Messias passte einfach nicht in ihrem Konzept.
Der Messias (a.s.) sollte als König kommen, auf einen Pferd, mit goldener Rüstung, analog den Königspropheten, David und Solomon a.s. Er sollte das Volk aus der römischen Knechtschaft befreien und das Königreich etablieren und ewig herrschen und nicht am Kreuz sterben! Das war nicht abgemacht!
Das war eine gewaltige Prüfung! Die äussere Erscheinung und die innere Realität waren diametral entgegengesetzt zu einander. Vielen blieben in der Oberfläche stecken.
Ich meine als die Rabbiner, bzw. die Elite, das Establishment, die de facto das Sagen in Jerusalem hatten, Ihn (a.s.) in diesem Känguru- Gerichtsprozess zum Tode durch Kreuzigung verurteilt hatten, waren eklig arrogant. Die Römer vollzogen das Urteil. Aber die Art der Straffe, also die Kreuzigung, war von ihnen sorgfältig, strategisch durchdacht. Sie gingen davon, dass ein Mann, der verflucht am Kreuz stirbt, niemals als Messias (a.s.) anerkannt und verehrt werden würde. Dazu zwangen sie ihm (a.s.) diesen Umhang zu tragen (gemäss christlicher Geschichtsschreibung) und den Dornenkranz. Als Schmähung schrieben sie auf der Tafel, welches hinter Seinem (a.s.) Kopf hing, Jesus von Nazareth, der König der Juden. Böswilliger, arroganter Sarkasmus.
Was geschah nun aber mit dem Teil des Volkes von den Kindern Israels, die wirklich an IHN (a.s.) als den Messias glaubten, also die späteren Christen. Ich denke sie waren schockiert und konnten ihre Augen nicht trauen, was sie da sahen und erlebten.
Ich meine, wie konnte man nicht glauben, dass ER (a.s.) nicht gestorben ist und ich meine wie konnte man nur glauben das ER (a.s.) nun gestorben ist.
Ich denke dieses Ereignis hat Rechnung getragen.
Ohne die Offenbarung, die Aufklärung im Qur`an, was wirklich am Kreuz geschah und das ca. 600 Jahre später, hätten wir Muslime auch keine andere Stellungnahme. Warum Gott aber 600 Jahre dieses Schlüsselereignis verhüllt liess, keine Ahnung, wie wir Muslime sagen Allahu A3lem – Gott weiss es am besten.