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Und nicht nur Russland, auch die restliche Welt schickt Hilfe nach JapanJapan ersucht Russland um Hilfe - Putin ordnet verstärkte Lieferung von Flüssiggas an
Russlands Regierungschef Wladimir Putin
© RIA Novosti. Alexey Nikolski
18:46 12/03/2011
MOSKAU, 12. März (RIA Novosti).
Russlands Regierungschef Wladimir Putin hat die zuständigen Behörden angewiesen, mehr Energieträger nach Japan zu liefern.
"Vor allem soll mehr verflüssigtes Erdgas (LNG) von der Insel Sachalin nach Japan gebracht werden", sagte Putin am Samstag in einer Beratung mit Vizeregierungschef Igor Setschin, Rosatom-Chef Sergej Kirijenko und Vize-Zivilschutzminister Ruslan Zalikow in Moskau.
Am gleichen Tag hatte Tokio Moskau ersucht, mehr Energie nach Japan zu liefern, das am Freitag von dem bislang schwersten Erdbeben in seiner Geschichte heimgesucht wurde. "Japan ist unser Freund und Nachbar. Ungeachtet vorhandener Probleme müssen wir zuverlässige Partner bleiben und alles tun, um Energieausfälle im benachbarten Land zu überbrücken", betonte Putin.
Setschin kündigte an, dass Russland seine LNG-Lieferungen an Japan auf 150 000 Tonnen aufstocken könnte. Zudem würden mehr Kohle nach Japan verschifft. Möglich wäre, die Versorgung um drei Millionen bis vier Millionen Tonnen zu erhöhen. "Zudem gibt es ein Unterwasser-Stromkabel, über das Japan im Notfall zusätzliche Elektrizität erhalten könnte", sagte Setschin. Putin versicherte, dass Japan beliebige russische Hilfe in vollem Umfang erwiesen wird.
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So hilft die Welt Japan
Die drittgrößte Wirtschaftsnation bittet dringend um Hilfe. Und die Rufe werden erhört: Regierungen schicken Spezialisten, Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf. Ein Überblick.
Einen Tag nach der Naturkatastrophe in Japan ist die internationale Hilfe für das Land angelaufen. Die USA, Deutschland und viele andere Staaten schickten Spezialisten oder sagten Unterstützung zu. Aus Deutschland sind die ersten Teams in Japan eingetroffen. Ein Trupp des Technischen Hilfswerkes (THW) flog zudem am Samstag von Frankfurt-Hahn ab. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden für die Menschen auf, die als Folge des Bebens und des Tsunamis Angehörige oder ihr Zuhause verloren haben. Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan sagte in Fernsehen, er habe Anrufe oder andere Solidaritätsbekundungen aus Dutzenden von Staaten bekommen.
Langfristige Unterstützung aus Deutschland
Kanzlerin Angela Merkel sagte langfristige Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Landstriche zu. Das THW schickte - im Auftrag der Bundesregierung - ein Team mit 38 Leuten nach Japan. Die Spezialisten für Rettung und Bergung flogen am Samstag von Frankfurt-Hahn ab. Sei hatten Suchhunde dabei. Eine kleiner THW-Voraustrupp war bereits im Land.
Für die I.S.A.R. Germany Stiftung aus Duisburg soll ein Vorausteam die Lage in den Erdbebenregion erkunden. Die Helfer trafen in Tokio ein. Sie könnten einen möglichen Einsatz weiterer Spezialisten vorbereiten, erläuterte die Organisation.
Mehrere Hilfsgruppen stellten Geld zur Verfügung und riefen zu Spenden auf. Dazu gehörten "Aktion Deutschland Hilft", die Caritas International und die Diakonie Katastrophenhilfe. "Japan hat immer wieder Erdbeben zu bewältigen, allerdings nicht in diesem Ausmaß, das auch für ein Industrieland eine kaum leistbare Herausforderung ist", erläuterte die Geschäftsführerin des Zusammenschlusses "Aktion Deutschland Hilft", Manuela Roßbach. Das Deutsche Rote Kreuz rief ebenfalls zu Spenden auf. Mit dem Geld soll der Hilfseinsatz des Japanischen Roten Kreuzes unterstützt werden.
USA schicken Kühlmittel für das Atomkraftwerk
Die USA entsandten rund 140 Katastrophenhelfer, um die Rettungsmaßnahmen nach dem Erdbeben zu unterstützen. Die Teams würden zudem 75 Tonnen Hilfsmaterial und Suchhunde mit ins Land bringen, teilte die US-Behörde für Internationale Entwicklung mit. Zuvor hatten die Vereinigten Staaten bereits zur Unterstützung einen Flugzeugträger und Kühlmittel für das beschädigte Atomkraftwerk Fukushima nach Japan geschickt
Russland hilft trotz Verstimmung
Die Regierung in Moskau teilte mit, dass sich etwa 200 russische Rettungskräfte, Mediziner und Psychologen auf einen Einsatz im Katastrophengebiet vorbereiten. Die Helfer hätten ein mobiles Krankenhaus dabei. Kremlchef Dmitri Medwedew hatte Japan Hilfe versprochen, obwohl die Beziehungen zwischen den Ländern wegen eines Streits um die Inselgruppe der Südkurilen im Pazifik stark belastet sind.
London entsendet Suchteams
Die japanische Regierung bat London offiziell um Hilfe wegen des Erdbebens. Mehr als 60 Fachleute eines Such- und Rettungsteams sollten sich Samstag auf den Weg machen. Mit dabei: Ärzte und Hunde.