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Turan

P

Popeye

Guest
hier hab ich dann nochmal einige informationen


"Vom Nordosten Afrikas bis zur Europäischen Türkei, vom südöstlichen Teil Rußlands über Kleinasien nach Turan und von dort nach Sibirien, bis zur Wüste Gobi hin leben Stämme, die die türkische Sprache sprechen. Auf der ganzen Welt ist keine Sprachfamilie über ein so weites Gebiet hinweg verbreitet wie das Türkische"
(Der bekannte Turkologe Wilhelm Radloff, 1866)

Der Gürtel von Ebenen und Steppen, der sich - an der Donau und Weichsel beginnend - nördlich des Schwarzen Meeres, des Kaspischen Meeres, nördlich der Wüstenzone und der Ausläufer des zentralen Gebirgsmassives bis in die Mongolei hinzieht, kennt keine "natürlichen Begrenzungen".
Völker, die diesen Gürtel bewohnen, können in kurzer Zeit von einem Ende des eurasischen Kontinents bis zum anderen Ende durcheilen.
Und auch im Süden - entlang der Gebirgsketten, die vom heutigen Iran, Afghanistan und Tibet aus die zentralen Wüsten mit Wasser versorgen - ermöglicht es, die Weite zwischen Europa und China zu durchqueren. Diese Trasse ist als "Seidenstrasse" bekannt.
Heute bewohnen vor allem türkische Völker diesen Großraum
(von Expedition Seidenstrasse)

Die Turksprachen/türkische Sprache, die als Anzahl der Muttersprachler aller turkstämmigen Nationen, Volksgruppen und Minderheiten betrug 1990 laut Vereinten Nationen ca. 165 Millionen. Heute geht man von etwa 180 Millionen Muttersprachlern aus.
Die UNESCO hatte in den 1980er Jahren ermittelt, dass für die Turksprachen eine Sprecherzahl von rund 200 Millionen angenommen werden kann, wenn die Personen hinzugezählt werden, die eine Turksprache als Zweit- oder Drittsprache sprechen. Heute kann aufgrund des Bevölkerungswachstums von einer höheren Zahl ausgegangen werden.

Gegenüberstellung der wichtigsten Turksprachen

Deutsch: Welche Wörter gibt es für die Schritte eines Pferdes?
Türkisch: Atın yürüyüşleri için hangi sözler var?
Aserbaidschanisch : Atın yerişi üçün hansı sözler var?
Turkmenisch: Atın yörişleri barada ne hili sözler bar?
Tatarisch: Atnıng yürişleri turında nindi süzler bar?
Kasachisch: Atıng cürisin sıypattaytın kanday sözder bar?
Kirgisisch Attım cürüşü cönündö kanday atayın terimder bar?:
Usbekisch: Atnıng yurişleri üçün kanday sözler bar?
Uigurisch: Atnıng mengiş ve yürügişliri toğısında kandak atamlarılar bar?

Heute:

Zur Zeit gibt es sechs von der UNO anerkannte Turkstaaten:
Aserbaidschan, Kirgisien, Kasachstan, Turkmenistan, Türkei und Usbekistan Einen Sonderfall bildet die Türkische Republik Nordzypern (KKTC), die nur von der Türkei anerkannt wird.
Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang in China unter dem Namen Ost-Turkestan(DoguTürkistan) wird als „achter Turkstaat“ angesehen.

Autonome Turk-Republiken sind u.a;
Adscharistan (Georgien), Altai (Russland), Baschkortostan (Russland), Chakassien (Russland), Dagestan (Russland), Jakutien (ist die flächenmäßig größte Teilrepublik Russlands), Gagausien ([leitet sich von Oguz] ist ein zu Moldawien gehörendes autonomes Gebiet mit eigener Regierung), Kabardino-Balkarien (Russland), Karakalpakistan (Usbekistan), Karatschai-Tscherkessien (ist seit 1991 eine Republik [kulturell eine Turkrepublik] im südlichen Teil des europäischen Russland)
Krim (autonome Republik innerhalb der Ukraine), Nachitschewan (Nahcivan, aserbaidschanisch), Tatarstan (Tatarstan ist die bevölkerungsreichste der autonomen Republiken Russlands und gilt als besonders eigenständig.), Tschuwaschien (Russland), Tuwa (Russland)
zu Tataristan; sie rufte 1989 wie die anderen Turkstaaten ihre Unabhängigkeit aus, jedoch nahm sie dies innerhalb kurzester zeit wieder zurück, weil sie von der Zentralregierung Russlands mehr Eigenständigkeit zugesichert bekommen hab, außerdem liegt sei inmitten Russlands.


Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken

Der Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken (türkisch: OATCT Orta Asya Türk Cumhuriyetleri Toplantısı) wurde am 30. Oktober 1992 in Ankara/Türkei gegründet. Damals wurde von den anwesenden Präsidenten der Turkstaaten bei einer Sitzung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit beschlossen. Dieser Zentralasiatisch-Türkische Gipfel beruht ausschließlich auf die Gemeinschaft der Turkvölker und die Türkei sieht sich wieder in der Vorreiterrolle einer zentralasiatischen Großmacht. Tadschikistan, das bekanntlich nicht turk- sondern persischsprachig ist, gehört wegen seiner Zugehörigkeit zum alten Turkestan dem Gipfel an.

Wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit der Turkvölker.

Am 30.10.1992 wurde in Ankara/Türkei von den Vertretern der Turkstaaten beschlossen, das Verteidigungsbündis CENTO wieder aufleben zu lassen. Der neuen CENTO gehörten alle Mitglieder des Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken an.
Sinn dieser neuen CENTO ist die Verteidigung der Turkvölker gegen jeglichen Angreifer. Heute besteht dieser Verteidigungsbündnis nur noch auf Papier. Vor allem auf Betreiben Usbekistans (es befürchtete eine zu große Einflussnahme der Türkei in Zentralasien) konnte die CENTO nicht aktiv realisiert werden. Inoffiziell findet eine wirtschaftliche, politische und kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Turkstaaten statt.

Die Tagung der Kultusminister der türkischsprachigen Nationen schafft am 21. Juni 1992 den „Ständigen Rat“, der für alle Turkvölker als gemeinsames Kulturerbe ein Neues türkisches Alphabet und eine Liste der Kulturdenkmäler und Schriftwerke ausarbeiten soll. Ferner wurde ursprünglich ein gemeinsames Verteidigungsbündnis geplant, was aber schließlich durch die usbekische Regierung verhindert wurde. Von dieser wurde ein - wohl auch berechtigtes - Übergewicht und Einflussnahme der Türkei in Zentralasien befürchtet.
Die Tagung am 7. Oktober 1992 in Bischkek beschließt die gemeinsame Lehrerkommission für Schulbücher und Rektorenunion in den Turkstaaten sowie Hilfsmaßnahmen für die kasachisch-türkische Universität in der kasachischen Stadt Turkestan. (Pir Ahmet Yesevi Üniversitesi)
Die Tagung der Staatschefs der sechs Turkstaaten (eigentliches OATCT) beschließt am 30./31. Oktober 1992 in Ankara, das die eurasische Wirtschaftsgemeinschaft mit dem Ziel einer Freihandelszone nach den laizistischen Prinzipien des Kemal Atatürk zu führen sei. Ferner treffen sich die Staatschefs alle sechs Monate in der Hauptstadt eines Mitgliedsstaates.
1994 wird durch den ständigen Rat das Proto-Alphabet eines lateinischen Alphabetes für die zentralasiatischen Turkvölker, eine gemeinsame Grammatik und ein gemeinsamer Grundwortschatz der Öffentlichkeit vorgestellt, welche sich eng am Türkeitürkischen ausrichtet. Die meisten Turkstaaten der ehemaligen Sowjetunion - mit Ausnahme Kasachstans und Kirgisiens - haben diese zwischenzeitlich übernommen. Für die kleineren Völker ist die Übernahme bis Ende 2010 geplant.
Die Staaten Kasachstan und Kirgisien benutzen aufgrund der großen russischen Minderheiten ihrer Länder noch immer das kyrillische Alphabet. Aber es ist durch ihre Regierungen vorgesehen, dass das lateinische Alphabet bis spätestens 2010 von den beiden Staaten übernommen sein wird. Die amtliche kasachische Nachrichtenagentur verwendet auf ihrer Webseite bereits (auch) die lateinische Schrift. Turksprachige Juden benutzten seit alters her die hebräische Schrift.

Die neue Seidenstraße

Dazu leistet sich die EU im Rahmen des 1993 begonnenen TRACECA – Programms (mittlerweile über 100 Millionen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur, stand 2003)
Damit soll der Korridor zwischen den Kaukasusrepubliken Georgien, Armenien, Aserbaidschan und den zentralasiatischen Turkstaaten bis nach Hsinkiang modernisiert werden.
Gefördert wird die Kaukasus Eisenbahn, der Ausbau der Hafenanlagen in Poti am Kaspischen Meer, die Fährverbindung über dieses Meer und die Errichtung und Modernisierung von Container- und Grenzterminals in Turkmenistan, Kasachstan und Kirgistan.
Letztendlich sollen ausgezeichnete Straßen- und Bahnverbindungen durchgehend vom Schwarzen Meer bis nach China Handel und Wirtschaft beleben und die Abhängigkeit der zentralasiatischen Republiken von russischen Transferwegen reduzieren

Sonstiges
Über Eurasiasat u. Turksat strahlt die Türkei ein einfaches Unterhaltungs- und Nachrichtenprogramm nahezu im gesamten türkischsprachigen Raum aus, was zu einer informellen und wohl auch kulturellen Annäherung der vorder- und zentralasiatischen Turkvölker führen wird
 
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