Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

UCK-Lobby will Wahlantritt der WASG-Berlin unterstützen

Sulejman

Balkanspezialist
http://www.jungewelt.de/2006/05-18/002.php

18.05.2006 / Inland / Seite 3
Zum Inhalt dieser Ausgabe |

--------------------------------------------------------------------------------

UCK-Lobby will Wahlantritt der WASG-Berlin unterstützen
Zusammenspiel zwischen Trotzkisten und großalbanischen Extremisten als Belastung für den linken Parteibildungsprozeß
Jürgen Elsässer
Die Separatkandidatur der WASG Berlin gegen die Linkspartei bei den Abgeordnetenhauswahlen im September gewinnt täglich neue Unterstützer. »Kosova-Aktuell an der Seite des gewählten WASG-Landesvorstandes in Berlin«, lautet die neueste Headline auf einer Website militanter albanischer Nationalisten. »Die Chancen der ›Berliner Rebellen‹ um Lucy Redler sind nicht schlecht, den so­zialdemokratischen Poststalinisten der Linkspartei und der WASG-Führung eine auszuwischen«, heißt es weiter.

Wes Geistes Kind die Redaktion von kosova-aktuell ist, zeigt gleich der nächste Beitrag auf der Site unter der Schlagzeile »Zur Geschichte der UCK«. »Die UCK war ursprünglich eine Organisation, deren wesentliche Gründer politisch links standen«, wird gleich zu Anfang betont. Als Beleg wird das Thesenpapier einer ominösen Revolutionären Albanischen Partei aus dem Januar 1999 dokumentiert, in dem die – ohnehin bloß vorübergehende – Zustimmung des UCK-Generalstabs zu einem Waffenstillstand im Kosovo als »übereilt« kritisiert wurde. Außerdem wird betont, »daß es keine ›Kosovofrage‹ gibt, sondern eine albanische Frage«, und die könne nur durch das »Recht der Befreiung des nordöstlichen Albaniens (Kosova mit seinen Gebieten) und seine Vereinigung mit unserem Vaterland Albanien« gelöst werden.

Nun kann sich keine Partei heraussuchen, von welchen dubiosen Gruppen sie unterstützt wird. In diesem Fall verhält es sich jedoch anders: Die trotzkistische »Sozialistische Alternative SAV«, die im Berliner WASG-Landesverband über einigen Einfluß verfügt und mit Frau Redler auch die Spitzenkandidatin stellt, hat sich die Albaner-Lobby selbst organisiert. Der presserechtlich verantwortliche Redakteur von kosova-aktuell ist der Münchner SAV-Funktionär Max Brym, der auf lokalen und regionalen WASG-Versammlungen das große Wort gegen den fränkischen Gewerkschaftsflügel um Klaus Ernst führt. Er gehört auch zu den Aufrufern einer »Konferenz der linken Opposition in der WASG«, die am 20. Mai in Kassel stattfinden soll.

Nach der offiziellen Auflösung der Terrororganisation UCK, deren früherer Generalstabschef Agim Ceku mittlerweile Ministerpräsident des Kosovo geworden ist (siehe oben), gehört Bryms Zuneigung einer kosovo-albanischen Bewegung für Selbstbestimmung (LPV), die die nun auf Politiker umgeschminkten Terroristen von rechts kritisiert: Es sei falsch, daß Ceku überhaupt mit Belgrad über die weitere Zukunft des Kosovo verhandelt; vielmehr müsse die Provinz einseitig die Eigenstaatlichkeit proklamieren, auch wenn das den Serben nicht passe und gegen das Völkerrecht verstoße.

Grundsätzliches zum Kosovo hat Sascha Stanisic, einer der bundesweiten Führungskader der SAV, in einem Referat im September 1999 ausgeführt. Er warf der trotzkistischen Konkurrenzgruppierung SWP vor, sie habe »die Hauptaufgabe im Kampf gegen den NATO-Krieg gesehen« und »die Frage der nationalen Selbstbestimmung für Kosova während des Krieges so gut wie fallengelassen«. Ein »sozialistisches Kosova« könne »zum Ausgangspunkt für sozialistische Revolutionen in der gesamten Region werden«. Dabei sei auch »die Forderung nach einem vereinigten sozialistischen Albanien« nicht auszuschließen, »in dem die Gebiete mit albanischer Bevölkerungsmehrheit aus dem Kosova, Mazedonien und Albanien selber zusammengeschlossen werden«.

Zurecht hat die Wahlalternative Vorkehrungen gegen Unterwanderungsversuche durch neonazistische Kader getroffen. Es wäre ein Treppenwitz der Sektengeschichte, wenn es nun ausgerechnet die selbsternannte Linksopposition der WASG wäre, die rechtsextremes Gedankengut tolerierte, nur weil es nicht von Mittelsmännern der NPD, sondern der UCK eingeschleppt wird. Klare Abgrenzungsbeschlüsse sind das mindeste, was man von der WASG Berlin verlangen darf. Oder hofft man auf pekuniäre Unterstützung für den Wahlkampf seitens der albanischen Diaspora?
 
Schlechte Nachricht für die US-Albanische AACL Mafia!

Ihr wichtigster Politischer Vertreter: Senator Joseph Lieberman, wird wohl nicht mehr gewählt werden.
SZ Artikel von heute!

08.08.2006

Ein Gegner zum Küssen

Seine Nähe zum US-Präsidenten könnte den Demokraten Joseph Lieberman die Wiederwahl in den Senat kosten
Von Christian Wernicke

[smilie=to funny.gif] [smilie=real mad.gif] [smilie=to funny.gif]
 
Zurück
Oben