UN-Bericht über Folter von Gefangenen
Unvorstellbares Leid in Nordkorea
In Nordkoreas Gefangenenlagern sind die Häftlinge unbeschreiblichen Grausamkeiten ausgesetzt. Das geht aus einem UN-Bericht hervor. Die Insassen der Lager hungerten und würden schwer misshandelt - und dahinter stecke System.
Von Hans-Jürgen Maurus, ARD-Hörfunkstudio Zürich
Die Welt schaut auf das Leiden und die Nöte in Syrien, schreibt der Kommissionsvorsitzende des UN-Menschenrechtsrats bei der Vorlage des Nordkorea-Berichts in Genf. Doch man habe auch das Leiden und die Nöte der Nordkoreaner nicht vergessen.
Bei Anhörungen in Südkorea und Japan bekamen die Kommissionsmitglieder Horrorgeschichten über gravierende Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea zu hören. Normale Bürger würden verhaftet und gefoltert, nur weil sie ausländische Seifenopern im Fernsehen schauten oder religiös waren. Überlebende aus Gefangenenlagern schilderten, wie man sie in ihrer Kindheit aushungerte und wie ihre Familienangehörigen bestraft wurden.
Satellitenaufnahme der "Camp 14": Innerhalb der nordkoreanischen Gefangenenlager soll es laut einem UN-Bericht schwere Misshandlungen geben.
Hinter den Misshandlungen steckt System
Der neueste Bericht enthält drastische Fälle. Ein junger Mann berichtete, dass er von Geburt an in einem Gefängnis aufwuchs, von Ratten, Eidechsen und Gras leben und mit ansehen musste, wie seine Mutter und sein Bruder hingerichtet wurden. Eine junge Frau erzählte, wie sie nach ihrer Flucht aus Nordkorea entführt, zurückgebracht und inhaftiert wurde. Sie musste mit ansehen, wie eine Mutter gezwungen wurde, ihr eigenes Baby in einem Eimer zu ertränken. Ein Augenzeuge schilderte, wie er Leichen von Häftlingen auf einen Karren aufladen und in einem Ofen verbrennen musste. Die Asche wurde auf Feldern verstreut.
Dies seien keine isolierten Fälle, heißt es im Dokument der Untersuchungskommission, sondern Ausdruck groß angelegter systematischer schwerster Menschenrechtsverletzungen. Man habe auch mit Augenzeugen gesprochen, die aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familienangehörigen in Nordkorea öffentlich nicht aussagen wollten. Die Kommission erhält keinerlei Unterstützung von Nordkorea. Die Vorwürfe wurden von Pjöngjang als "Verleumdungen menschlichen Abschaums" scharf zurückgewiesen. Doch die Untersuchungskommission des Menschenrechtsrats wird seine Ermittlungen fortsetzen und Ende Oktober einen neuen Bericht vorlegen.
http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea850.html
Unvorstellbares Leid in Nordkorea
In Nordkoreas Gefangenenlagern sind die Häftlinge unbeschreiblichen Grausamkeiten ausgesetzt. Das geht aus einem UN-Bericht hervor. Die Insassen der Lager hungerten und würden schwer misshandelt - und dahinter stecke System.
Von Hans-Jürgen Maurus, ARD-Hörfunkstudio Zürich
Die Welt schaut auf das Leiden und die Nöte in Syrien, schreibt der Kommissionsvorsitzende des UN-Menschenrechtsrats bei der Vorlage des Nordkorea-Berichts in Genf. Doch man habe auch das Leiden und die Nöte der Nordkoreaner nicht vergessen.
Bei Anhörungen in Südkorea und Japan bekamen die Kommissionsmitglieder Horrorgeschichten über gravierende Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea zu hören. Normale Bürger würden verhaftet und gefoltert, nur weil sie ausländische Seifenopern im Fernsehen schauten oder religiös waren. Überlebende aus Gefangenenlagern schilderten, wie man sie in ihrer Kindheit aushungerte und wie ihre Familienangehörigen bestraft wurden.
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Satellitenaufnahme der "Camp 14": Innerhalb der nordkoreanischen Gefangenenlager soll es laut einem UN-Bericht schwere Misshandlungen geben.
Hinter den Misshandlungen steckt System
Der neueste Bericht enthält drastische Fälle. Ein junger Mann berichtete, dass er von Geburt an in einem Gefängnis aufwuchs, von Ratten, Eidechsen und Gras leben und mit ansehen musste, wie seine Mutter und sein Bruder hingerichtet wurden. Eine junge Frau erzählte, wie sie nach ihrer Flucht aus Nordkorea entführt, zurückgebracht und inhaftiert wurde. Sie musste mit ansehen, wie eine Mutter gezwungen wurde, ihr eigenes Baby in einem Eimer zu ertränken. Ein Augenzeuge schilderte, wie er Leichen von Häftlingen auf einen Karren aufladen und in einem Ofen verbrennen musste. Die Asche wurde auf Feldern verstreut.
Dies seien keine isolierten Fälle, heißt es im Dokument der Untersuchungskommission, sondern Ausdruck groß angelegter systematischer schwerster Menschenrechtsverletzungen. Man habe auch mit Augenzeugen gesprochen, die aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familienangehörigen in Nordkorea öffentlich nicht aussagen wollten. Die Kommission erhält keinerlei Unterstützung von Nordkorea. Die Vorwürfe wurden von Pjöngjang als "Verleumdungen menschlichen Abschaums" scharf zurückgewiesen. Doch die Untersuchungskommission des Menschenrechtsrats wird seine Ermittlungen fortsetzen und Ende Oktober einen neuen Bericht vorlegen.
http://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea850.html