lupo-de-mare
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Es verwundert nicht! Wo Demokratie drin steht, ist die Wirklichkeit erneut, das alle Gelder nur für die Drogen Produktion und Verteilung verwendet werden und um kriminelle Strukturen an die Macht zu bringen.
AFGHANISTAN Seite 106
Karzais Bruder unter Verdacht
Hamid Karzai, 48, ist in schwerer Bedrängnis, in Kabul wird inzwischen schon über seine Nachfolge spekuliert. Denn seine Bilanz ist ernüchternd: Die Afghanen sind über den langsamen Wiederaufbau enttäuscht, die Sicherheitslage ist miserabel, die Korruption immens, die Drogenwirtschaft blüht. Der Präsident sei zu nachgiebig gegenüber bestechlichen Gouverneuren und Polizeichefs, heißt es, und er mauschele mit den Warlords der Vergangenheit. Zusätzlich schaden ihm Gerüchte um seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Ahmed Wali, der ebenfalls zum einflussreichen Stamm der Popalzai gehört und in Kandahar, der Heimatprovinz der Karzais, Vorsitzender des Provinzrates ist. Nebenher soll Ahmed Wali Chef einer Gruppe sein, die Drogen über den Iran und die Türkei in den Westen schmuggelt. In Südafghanistan schütze er Rauschgifttransporte, ließen Sicherheitskreise durchsickern. Hamid Karzai, der den Kampf gegen die Drogen immer wieder als "vordringlichste Aufgabe" unterstreicht, streitet die Vorwürfe gegen seinen Bruder ab; er bat den US-Botschafter in Kabul, Ronald Neumann, nach Information des SPIEGEL um eine neutrale Untersuchung.
Washington stützt zwar weiterhin den Präsidenten, hat aber selbst erhebliche Probleme im Land. Das US-Oberkommando hat
seine Soldaten gerade zu mehr Zurückhaltung gegenüber der Zivilbevölkerung aufgefordert. Das Abdrängen von Fahrzeugen, kraftmeierisches Gebrüll, obszöne Gesten und Drohungen mit der Waffe "liefern nur dem Feind Munition", heißt es in der E-Mail eines Unteroffiziers, die Heeresstabschef Peter Schoomaker verteilen ließ. Ende Mai war es nach Zwischenfällen mit zivilen Todesopfern zu spontanen antiamerikanischen Demonstrationen gekommen, bei denen die Menge auch Bilder ihres Präsidenten verbrannte und dazu skandierte: "Tod Karzai!"
AFGHANISTAN Seite 106
Karzais Bruder unter Verdacht
Hamid Karzai, 48, ist in schwerer Bedrängnis, in Kabul wird inzwischen schon über seine Nachfolge spekuliert. Denn seine Bilanz ist ernüchternd: Die Afghanen sind über den langsamen Wiederaufbau enttäuscht, die Sicherheitslage ist miserabel, die Korruption immens, die Drogenwirtschaft blüht. Der Präsident sei zu nachgiebig gegenüber bestechlichen Gouverneuren und Polizeichefs, heißt es, und er mauschele mit den Warlords der Vergangenheit. Zusätzlich schaden ihm Gerüchte um seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Ahmed Wali, der ebenfalls zum einflussreichen Stamm der Popalzai gehört und in Kandahar, der Heimatprovinz der Karzais, Vorsitzender des Provinzrates ist. Nebenher soll Ahmed Wali Chef einer Gruppe sein, die Drogen über den Iran und die Türkei in den Westen schmuggelt. In Südafghanistan schütze er Rauschgifttransporte, ließen Sicherheitskreise durchsickern. Hamid Karzai, der den Kampf gegen die Drogen immer wieder als "vordringlichste Aufgabe" unterstreicht, streitet die Vorwürfe gegen seinen Bruder ab; er bat den US-Botschafter in Kabul, Ronald Neumann, nach Information des SPIEGEL um eine neutrale Untersuchung.
Washington stützt zwar weiterhin den Präsidenten, hat aber selbst erhebliche Probleme im Land. Das US-Oberkommando hat
seine Soldaten gerade zu mehr Zurückhaltung gegenüber der Zivilbevölkerung aufgefordert. Das Abdrängen von Fahrzeugen, kraftmeierisches Gebrüll, obszöne Gesten und Drohungen mit der Waffe "liefern nur dem Feind Munition", heißt es in der E-Mail eines Unteroffiziers, die Heeresstabschef Peter Schoomaker verteilen ließ. Ende Mai war es nach Zwischenfällen mit zivilen Todesopfern zu spontanen antiamerikanischen Demonstrationen gekommen, bei denen die Menge auch Bilder ihres Präsidenten verbrannte und dazu skandierte: "Tod Karzai!"