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USA: Rassismus-Debatte wegen Affen-Karikatur

CoolinBan

It´s time...
RASSISMUS-DEBATTE IN DEN USA

Affen-Karikatur löst Sturm der Entrüstung aus

Ein erschossener Schimpanse, zwei Polizisten - dazu der Satz: "Nun müssen sie jemand anderes suchen, der das nächste Konjunkturpaket entwirft." Mit dieser Karikatur provoziert die "New York Post" Empörung. Kritiker nennen das Bild wegen seines Obama-Bezugs rassistisch, doch die Macher wiegeln ab.

New York - Sean Delonas, Karikaturist in Diensten des US-Boulevardblattes "New York Post", ist für seine derben Werke berüchtigt. Mal machte er sich über Paul McCartneys Ex-Frau Heather Mills lustig, die bei einem Unfall ein Bein verlor. Er verglich Schwule mit Schafen. Und Sängerin Jessica Simpson, wegen angeblicher Gewichtszunahme verspottet, verpasste er per Karikatur einen neuen Freund - das Fastfood-Maskottchen Ronald McDonald.

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AP/ New York Post​
Umstrittene Karikatur aus der "New York Post": Rassismus oder Satire?



Doch nun ist Delonas nach Ansicht etlicher Kritiker gründlich zu weit gegangen. In der Mittwochsausgabe der Zeitung sind auf einem Cartoonbild zwei Polizisten zu sehen, die augenscheinlich gerade einen Schimpansen erschossen haben. Einer hält eine noch qualmende Pistole in der Hand. Darüber steht der Satz: "Nun müssen sie sich jemand anderes suchen, der das nächste Konjunkturpaket entwirft."

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Affen-Karikatur der "Post"

Die "New York Post" nimmt mit einer Affen-Karikatur Obamas Konjunkturpaket aufs Korn - erlaubte Satire oder geschmackloser Missgriff?
  • Satire darf alles.
  • Ich finde das geschmacklos.
  • Die Aufregung scheint mir übertrieben.
  • Mir ist das egal.


Die Szene spielt einerseits auf eine Begebenheit in Connecticut vom Montag an: Dort hatte ein wildgewordener Schimpanse eine Frau angegriffen und mit Bissen im Gesicht schwer verletzt. Die Polizei erschoss das Tier. Andererseits stellt die Zeichnung eine Verbindung zur Unterzeichnung des US-Konjunkturpakets her: Präsident Obama, der erste Afroamerikaner im Weißen Haus, hatte das Gesetz am Dienstag per Unterschrift in Kraft gesetzt.
Afroamerikaner mit Affen zu vergleichen, hat traurige Tradition in der Geschichte des US-Rassismus. Dementsprechend empört reagieren nun Leser des Blattes und Bürgerrechtsaktivisten. Der Cartoon sei rassistisch und verharmlose außerdem einen Zwischenfall, bei dem ein Mensch schwer verletzt und entstellt worden sei.
"Wie konnte die 'Post' so etwas als Satire durchgehen lassen?", fragt sich Barbara Ciara, Chefin der US-Vereinigung schwarzer Journalisten. "Den ersten afro-amerikanischen obersten Befehlshaber dieses Landes mit einem toten Schimpansen zu vergleichen, ist nichts weniger als rassistischer Schwachsinn." Herausgeber und Redaktion schuldeten den Lesern eine Erklärung, sagte Ciara. Die "New York Post" gilt als konservativ und gehört zum Medienimperium von Tycoon Rupert Murdoch.

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Der liberale Blog "Huffington Post" verzeichnete binnen kurzer Zeit mehrere hundert Kommentare zum Thema. Und Reporter Sam Stein schrieb: "Wenn man den Cartoon freundlich interpretieren will, legt er nahe, dass das Konjunkturpaket so schlecht ist, dass es genauso gut ein Affe hätte entworfen haben können. In der provokantesten Auslegung allerdings vergleicht er den Präsidenten mit einem tollwütigen Schimpansen."
"Ganz klar eine Parodie"
Bürgerrechtler Al Sharpton nannte die Karikatur "im besten Fall besorgniserregend, angesichts des historischen Hintergrunds, dass Afro-Amerikaner immer wieder mit Affenvergleichen beleidigt worden sind". Die Zeichnung sei "anstößig" und säe Zwietracht. Er und etliche andere riefen zu einer Protestkundgebung vor dem Redaktionssitz der "Post" auf. Erste Boykottaufrufe werden laut. Empörte Leser rufen Anzeigenkunden auf, ihre Aufträge zu stornieren.

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Chefredakteur Col Allan hat für die Aufregung kein Verständnis. "Die Karikatur ist doch ganz klar eine Parodie auf ein aktuelles Nachrichtenereignis, sie nimmt die Tötung eines wildgewordenen Schimpansen in Connecticut aufs Korn. Und sie macht sich über Versuche Washingtons lustig, unsere Wirtschaft wiederzubeleben." Der Affe soll demnach für die Demokraten in Washington allgemein stehen, nicht für Obama.
Vom Präsidenten selbst ist zur Debatte bislang nichts zu hören. Sein Sprecher Robert Gibbs teilte lediglich mit, er selbst habe sich die Karikatur gar nicht angesehen. Einen weiteren Kommentar wollte er dazu nicht abgeben. Eine Anmerkung allerdings konnte er sich dann doch nicht verkneifen: "Ich glaube nicht, dass es wirklich Nachrichtenwert hat, die 'New York Post' zu lesen."
ffr/AP/Reuters
 
hehe coole Karikaktur und selbst wenn der Schimpanse als Synonym für Obama steht sollten man nicht immer gleich die Goldwage herausholen!!

USA das Land der unbegrentzten Möglichkeiten ;)
 
Wenn der Affe wirklich für Obamas Hautfarbe steht, wäre das mehr als plump. Das wäre so abgrundtief armselig, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es tatsächlich so gemeint ist. Mit Satire hätte das auch nichts zu tun.
Ich teile eher diese Ansicht: Das Konjunkturpaket ist so schlecht ist, dass es genauso gut ein Affe hätte entworfen haben können.

 
Ich bezweifel, dass diese Zeitung einen so schlechten Geschmack hat und Obama als Affen darstellt. Aber selbst wenn es nicht gewollt ist, finde ich die Karikatur mehr als schlecht.
 
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