El Mero Mero
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Der zweifache Thaibox-Weltmeister Valdet Gashi kämpft für die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien. In Winterthur hat er drei Jihadisten trainiert.
Gleich vier Jugendliche aus Winterthur, Sandro*, V.L.** (16) und seine Schwester E.L.** (15), und der rund 20-jährige Ibn Muhamad al-Kurdi, sind zum Islamischen Staat (IS) nach Syrien gegangen. Nun zeigt sich, dass die vier nicht nur aus derselben Stadt kamen: Die drei männlichen Dschihad-Reisenden übten auch alle denselben Sport aus. Sie trainierten Mixed Martial Arts bei Thaibox-Weltmeister Valdet Gashi aus dem deutschen Singen, wie die SRF-Sendung «Rundschau» berichtet.
Gashi hatte vor einigen Monaten eine spezielle Trainingsgruppe in einem Dojo in Winterthur Grüze gegründet, die sich MMA Sunna nannte. Bei MMA Sunna trainierten nur Männer, und das Training wurde nach den Regeln des Islam gestaltet.
Und: Zwischen diesen drei jungen Männern aus Winterthur gibt es weitere Verbindungen: So haben sie alle in der An'Nur-Moschee gebetet. Dennoch glaubt Atef Shanoun, Präsident des Moscheevereins, dass die Radikalisierung sicher nicht in seinem Verein stattgefunden habe. Er spricht von «unsichtbaren Leuten», die junge Menschen in «schwarzen Momenten» rekrutierten.
Gashi trauerte um gefallenen Winterthurer
20 Minuten weiss: Valdet Gashi und Ibn Muhamad al-Kurdi kannten sich gut. Sie sind nicht nur im Thaiboxring gegeneinander angetreten, sie waren auch gute Freunde. Auf Facebook trauert Gashi denn auch um seinen «kurdischen Freund», den gefallenen Dschihad-Reisenden aus Winterthur, und wünscht sich, schon bald in der «Jannah-al-firdaus», dem siebten Himmel, mit ihm vereint zu sein. Moscheevereinspräsident Shanoun interpretiert dies als Sehnsucht Gashis nach dem Märtyrer-Tod im Dschihad.
In der Tat hat sich Valdet Gashi Anfang Januar der Terrororganisation IS angeschlossen. Monatelang hielt er seinen Aufenthaltsort geheim. Seine Familie in Singen (D) glaubte, er sei in Südthailand. Dies postete er auch auf Facebook. Mitte Mai konnte ihn die «Rundschau» in Syrien kontaktieren.
Er spürt für den IS «Schmuggler und Spione» auf
In einem neunzigminütigen Telefongespräch mit der «Rundschau» machte Gashi deutlich: Die Ideologie des IS hat er verinnerlicht. Natürlich würde er gerne seine Kinder im Arm halten, sagt er: «Aber wenn ich Gutes tue und dabei sterbe, wäre ich natürlich froh darüber.»
Gashi ist verheiratet und hat zwei kleine Töchter – eine kam wenige Monate, bevor er nach Syrien ging, zur Welt. In Syrien unterstütze er den Aufbau des sogenannten Kalifats. Er patrouilliere entlang des Euphrats, spüre Schmuggler und Spione auf und befinde sich meisten in der Stadt Membij. Dort, so erzählt er, habe er auch den Winterthurer Dschihad-Reisenden Sandro getroffen, der auf Facebook mit dem Kopf eines Hingerichteten prahlte.
Familie hofft auf Rückkehr
Valdet Gashis Eltern sind «klipp und klar gegen die Entscheidung» ihres Sohnes: «Sein Platz ist bei seinen Kindern, seiner Frau und bei uns, seinen Eltern.» Die Türen des Elternhauses blieben aber offen. Vater Enver Gashi sagt: «Ich wünsche mir, dass er sein Versprechen hält, nur den Menschen zu helfen und nicht einen anderen Blödsinn macht – und dass er irgendwann wieder zu uns zurückkehrt. Weil sein Platz hier ist und nirgends anders.»
Mehr zum Fall gibts heute Abend um 20.55 Uhr in der Rundschau auf SRF
*Name geändert.
**Namen der Redaktion bekannt. (ann)
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Gleich vier Jugendliche aus Winterthur, Sandro*, V.L.** (16) und seine Schwester E.L.** (15), und der rund 20-jährige Ibn Muhamad al-Kurdi, sind zum Islamischen Staat (IS) nach Syrien gegangen. Nun zeigt sich, dass die vier nicht nur aus derselben Stadt kamen: Die drei männlichen Dschihad-Reisenden übten auch alle denselben Sport aus. Sie trainierten Mixed Martial Arts bei Thaibox-Weltmeister Valdet Gashi aus dem deutschen Singen, wie die SRF-Sendung «Rundschau» berichtet.
Gashi hatte vor einigen Monaten eine spezielle Trainingsgruppe in einem Dojo in Winterthur Grüze gegründet, die sich MMA Sunna nannte. Bei MMA Sunna trainierten nur Männer, und das Training wurde nach den Regeln des Islam gestaltet.
Und: Zwischen diesen drei jungen Männern aus Winterthur gibt es weitere Verbindungen: So haben sie alle in der An'Nur-Moschee gebetet. Dennoch glaubt Atef Shanoun, Präsident des Moscheevereins, dass die Radikalisierung sicher nicht in seinem Verein stattgefunden habe. Er spricht von «unsichtbaren Leuten», die junge Menschen in «schwarzen Momenten» rekrutierten.
Gashi trauerte um gefallenen Winterthurer
20 Minuten weiss: Valdet Gashi und Ibn Muhamad al-Kurdi kannten sich gut. Sie sind nicht nur im Thaiboxring gegeneinander angetreten, sie waren auch gute Freunde. Auf Facebook trauert Gashi denn auch um seinen «kurdischen Freund», den gefallenen Dschihad-Reisenden aus Winterthur, und wünscht sich, schon bald in der «Jannah-al-firdaus», dem siebten Himmel, mit ihm vereint zu sein. Moscheevereinspräsident Shanoun interpretiert dies als Sehnsucht Gashis nach dem Märtyrer-Tod im Dschihad.
In der Tat hat sich Valdet Gashi Anfang Januar der Terrororganisation IS angeschlossen. Monatelang hielt er seinen Aufenthaltsort geheim. Seine Familie in Singen (D) glaubte, er sei in Südthailand. Dies postete er auch auf Facebook. Mitte Mai konnte ihn die «Rundschau» in Syrien kontaktieren.
Er spürt für den IS «Schmuggler und Spione» auf
In einem neunzigminütigen Telefongespräch mit der «Rundschau» machte Gashi deutlich: Die Ideologie des IS hat er verinnerlicht. Natürlich würde er gerne seine Kinder im Arm halten, sagt er: «Aber wenn ich Gutes tue und dabei sterbe, wäre ich natürlich froh darüber.»
Gashi ist verheiratet und hat zwei kleine Töchter – eine kam wenige Monate, bevor er nach Syrien ging, zur Welt. In Syrien unterstütze er den Aufbau des sogenannten Kalifats. Er patrouilliere entlang des Euphrats, spüre Schmuggler und Spione auf und befinde sich meisten in der Stadt Membij. Dort, so erzählt er, habe er auch den Winterthurer Dschihad-Reisenden Sandro getroffen, der auf Facebook mit dem Kopf eines Hingerichteten prahlte.
Familie hofft auf Rückkehr
Valdet Gashis Eltern sind «klipp und klar gegen die Entscheidung» ihres Sohnes: «Sein Platz ist bei seinen Kindern, seiner Frau und bei uns, seinen Eltern.» Die Türen des Elternhauses blieben aber offen. Vater Enver Gashi sagt: «Ich wünsche mir, dass er sein Versprechen hält, nur den Menschen zu helfen und nicht einen anderen Blödsinn macht – und dass er irgendwann wieder zu uns zurückkehrt. Weil sein Platz hier ist und nirgends anders.»
Mehr zum Fall gibts heute Abend um 20.55 Uhr in der Rundschau auf SRF
*Name geändert.
**Namen der Redaktion bekannt. (ann)