Ich habe doch geschrieben, dass die albanischen Dörfer zu Kosovo und die serbischen zu Serbien gehen sollen. Das habe ich auch wiederholt geschrieben. Bevölkerungsaustausch macht nur bei gemischten Regionen Sinn und der Kosovo ist bis auf kleine Ausnahmen ziemlich homogen in seiner Verteilung der Ethnien. Das ist allgemein bekannt (im Gegensatz zu Bosnien vor dem Krieg).Ich ignoriere keinesfalls das Problem, ich glaube nur du bist etwas blauäugig. Du hast nur nicht vor Augen, dass auch bei einen Gebietsaustuausch Albaner aus dem Norden Kosovos an Serbien fallen und Serben aus dem Preshevotal an Kosovo, das Problem wäre nicht gelöst wir hätten lediglich eine Rochade. Meinst du sowohl die Albaner aus Nordkosovo als auch die Serben aus dem Preshevotal würden das akzeptieren? Wenn du einen Bevölkerungsaustausch vorsiehst, kann ich dir versichern, dass sowas nicht möglich ist und gegen jegliche Menschenrechte verstößt und selbst wenn es die entsprechenden Staaten durchführen wollten, die internationale Gemeinschaft diesen Akt verurteilen und verhindern wird. Im Endeffekt sind das alles nur Träumerein, die nicht in die Tat umzustezen sind. Sowas wäre noch vor einem Jahrhundert möglich gewesen, in unserem Jahrhundert nicht mehr.
Im Bosnien ist das schon gescheitert und du willst das auch für den Kosovo? Wenn die im Norden wirklich partizipieren würden, dann hätten diese ca. 50Tsd. Menschen mehr Macht als der Rest, dann kannst du auch gleich Belgrad über uns bestimmen lassen. Wir können froh sein, dass unser Parlament nicht lahmgelegt wird, auch wenn du das als gut siehst. Dein Prinzip würde wahrscheinlich jede Minderheit in Europa oder gar auf der Welt annehmen, aber im Kosovo herrschen andere Realitäten, das weisst du, oder kannst du mir sagen, dass die Serben glücklich mit diesen Rechten sind? Du kannst den Serben nicht vorschreiben, was für sie gut sein soll, oder was sie glücklich macht, du musst sie ernst nehmen und ihre Forderungen auch und irgendwie einen Mittelweg finden, alles andere resultiert in Gewalt. Ich freue mich wenn der Norden weg ist, damit wir diese parlamentarischen Handschellen los sind, denn ich finde, dass der Serbe rechtlich nicht über dem Albaner stehen sollte, denn wir sind genau so viel wert, aber da leider sowas nicht möglich ist, muss man der Realität die Hand reichen und zugestehen, dass dieser Staat ein Kunstgebilde ist, mit dem sich kaum einer identifizieren kann.Den Serben im Kosovo wird kein einziges Recht genommen oder verwehrt, sie haben autonome Kommunen, in denen sich sich selbst verwalten und frei entfalten können. Sie sind im Parlament vertreten mit 10 gesicherten Sitzen von 120, ohne überhaupt an den Wahlen teilnehmen zu müssen und darüber hinaus errungene Stimmen an den Wahlen, was mindestens 20 Sitze der Serben im Parlament ausmacht, und 10 weitere Stimmen für die restlichen Mindeheiten, sodass wenn diese ihre Stimmen bündeln, das Parlament im Kosovo lahm legen können. Das können jedoch auch die Serben selbst, ohne die anderen Minderheiten, weil Kosovo auf dem Badinter-Prinzip aufbaut und immer dir überwiegende Teil der Mehrheit und der überwiegeden Teil der Minderheit für gewissen Gesetzesvorhaben abstimmen müssen (will das Parlament zur Grenzänderung der Koumunen ein Gesetz einbringen bspw. müssen 2/3 der Albaner und 2/3 Serben dafür abstimmen, geben die Serben nicht genügend Stimmen ab, scheitert das Gesetzesvorhaben, die Albaner können nichts allein unternehmen). Die Serben sind mit dem ersten Premieminister und mit mehreren Ministern in der Regierung vertreten. Es besteht einen parlamentarischen Minderheitenausschus, der von Minderheiten und einem Albaner besteht und über die Rechte der Minderheiten wacht, sowie dazu berechtigt ist, Gesetze ins Parlament einzubrigen, die die Rechte und das Leben der Minderheiten stärken und besser machen sollen. Die Serben haben ein Recht auf doppelte Staatsbürgerschaft, Serbische und Kosovarische, die Albaner hingegen werden schon seit dem Vorhaben von Berisha zur Sau gemacht, weil sie auch ähnlches wollen.
Alle diese Rechte nehmen die Serben im süden Kosovos wahr, ohne Probleme im Alltagsleben zu haben, von den wirtschaftlichen Problemem abgesehen, die jeder Bürger und unabängig von seiner Ethnie im Kosovo hat. Wieso können aber die Serben im Norden mit diesen Rechten nicht leben, stellt sich nun die Frage? Das Problem im Norden Kosovos ist ein künstliches Problem, das von Serbien am Leben gehalten wird und direkt von Serbien finanziert und gesteuert wird. Das Problem haben wir nicht bei den Serben im Kovoso zu suchen, denn auch diese haben die ganze Situation satt, das Problem sollten wir in Belgrad suchen. Wenn Belgrad dazu bewegt wird die illegalen Parallelstrukturen abzubauen, werden sich auch die Bürger im norden Kosovos sehr schnell integrieren; Integrationsbereitschaft wird dort auch schon lange singalisiert, man wagt aber keinen offenen Widerspruch gegen die Parallelstrukturen, da man nicht weißt wie die Entscheidung bzgl des Norden endgültig ausfallen wird.
Zu diesem Spiel gehören aber Zwei und der Norden hat gerne die Hilfe Belgrads angenommen und warum? Weil sie nicht zu uns gehören wollen und das war vorher so und ist jetzt auch noch so. Als ob sie einer serb. Gehirnwäsche unterzogen waren von der wir sie befreien müssten, das ist so nicht, denkst du wirklich, dass sie aufeinmal andere Menschen werden, wenn Belgrad nicht mehr hilft? Das bringt nichts, wenn Belgrad geht, dann würden sie ZWANGSWEISE mit den Albaner kooperieren (allerhöchstens und wenn auch nicht von heute auf morgen) und ich will ihnen keinen Zwang aufsetzen, ich will ihr Wohl genau so wie ich meins haben will und da muss man eben Kompromisse finden, die beiden gefallen.
Die EU sollte mehr Druck auf Belgrad ausüben, um die illegalen und kriminellen Paralelstrukturen abzubauen und die EU-Integration Serbiens an die Bedingung des Abbaus der Paralelstrukturen knüpfen, sowie Serbien klar machen, dass das Kosovo ein für alle Mal verloren ist, also Gegendruck auf Serbien ausüben. Jegliche Grenzveränderung zugunsten Serbiens würde die Albaner in der Region in Aufruhr bringen und die Sicherheitslage destabilisieren. Würde man hingegen Grenzveränderungen zugunsten Kosovos vorhnehmen, würde das hingegen die Serben in der Region in Aufruhr bringen. Also beides sehr heikel.
Wie gesagt, das Problem liegt in den Köpfen und nicht in den Strukturen. Ihr denken und ihr Glaube ist fest und wird sich nicht ändern! Wünsche herbeisehnen bringt nichts, die Realität ist nämlich eine andere. Solche drastischen Maßnahmen wie den Norden von seinen Strukturen zu entledigen, auch wenn sie von der EU kommen,würden allenfalls zu einem Guerrilla-Krieg führen und wir wissen beide, dass die im Norden Waffen haben.
Nein und nochmals nein! Für keine der beiden Seiten! warum sollen ca. 100Tsd. (nicht einmal!) über ein Land mit 9 Millionen mehr Einfluß haben, warum soll eine kleine Minderheit im Süden das Geschehen im Norden lenken dürfen, dort wo fast niemand von ihnen war?Diese Rechte, die die Serben im Kosovo genißen, sollten auch die Albaner im Preshevotal genießen und damit wäre ein Ausgleich geschaffen, mit dem alle leben könnten.. Aber versuch mal diese Rechte für die Albaner in Serbien durchzusetzen
In meinem Wortschatz existiert das Wort "Kosovare" als Sammelbegriff für alle Menschen die im Kosovo leben, also Albaner, Serben, Bosniaken, Kroaten, Roma, Türkenm etc. Ich bin Albaner aus dem Kosovo, folglich Kosovare von Staatsbürgerschaft und Albaner von der Ethnie, also Kosovare und Albaner zugleich. Wo ist da also das Problem? Kosovare und Albaner schließen sich nicht aus.
Kosovare ist ein Sammelbegriff, aber im krassen Gegensatz zu Bezeichnungen wie Albaner, ist Kosovare ist dieser nicht mit Emotionen verbunden, denn die Identität gibt uns die alb. Flagge, die alb. Hymne, die alb. Sprache und wir fühlen uns zu einem Südalbaner zugehöriger als zum serbischen Nachbarn. Das gleiche gilt genauso für den Serben, nur halt mit serb. Symbolen. Wir leben in einem Staat wo ca. 90% des "Volkes" (Serben mitgezählt) einem anderen Staat angehören wollen, wo die Symbolen des Staates fremd auf einen wirken, wo die Hymne keinen zum zittern bringt, wir leben dort wo ein Kunstgebilde geschaffen worden ist, das niemanden wirklich glücklich macht. Ich denke, du bist einer dieser "Albaner", die krampfhaft versuchen den Kosovo nicht mit Albanien zu verbinden, einer derjenigen, der vergessen hat für was wir gekämpft haben, einer der vergessen hat, wie unsere Vorfahren waren. Ich sage es dir offen und ehrlich in meinen Augen bist du ein Verräter! Ich will das Wohl für Alle und das Volk hat die Stimme zur Wiedervereinigung erhoben , sowohl die Serben als auch die Albaner, wollen endlich zur Mutter zurück und diesen Traum würde ich ihnen nicht kaputt machen, nein, ich würde es ihnen geben.
