Naja, wenn man bei eine demokratischen Wahl bei einem Ergebnis von unter 60 % von einer Niederlage spricht ist das schon einigermaßen
suspekt.
Aber gut, ich kenne die russischen Verhältnisse nicht im Detail.
Es erscheint mir nur dass Putin die Macht in Russland bis an sein Lebensende an sich binden möchte. Wenn ich mich nicht irre hat er ja sogar die Verfassung geändert und somit eine längere Legilsaturperdiode
und darüber hinaus kann man jetzt auch 4 x in Folge gewählt werden und das alles ohne irgendein ausformuliertes Konzept was er im Land bewegen möchte.
Also das rückt das alles doch in ein schiefes Licht.
Ich hoffe ich hab mich einigermaßen so ausgedrückt, dass man es versteht ;-)
Hi, Ben!
Russland ist keine Demokratie, mit diesen Maßstäben darfst du da nicht heran gehen. Aber dafür könnte sich einiges bewegen. Ich versuch mal nach bestem Wissen und Gewissen meinen Eindruck zu schildern
Die Amtszeit des zukünftigen Präsidenten ist auf fünf Jahre verlängert worden. Dahingehend, dass ein Präsident mehr als zwei Amtsperioden bestreiten darf, sind mir keine Änderungen bekannt.
Weißt du, Russen haben "Demokratie" in den 90ern kennen gelernt. Und verbinden damit aufgrund der Zeit, wo es zu beispielloser Verarmung, wirtschaftlicher Anarchie, Räuberkapitalismus übelster Sorte und Untergang und Ausblutung in jeder Hinsicht kam. Und tatsächlich, als dann Putin, mit dem sich schnell ein "starker Mann" assoziierte und Stabilität, erhielt er wirklich große Zustimmung. Noch gar nicht mal nur wegen medialer Beeinflussung, sondern weil die Leute mit ihm tatsächlich im Alltag etwas Besserung verbanden. Man kann davon ausgehen, dass er zu gewissen Zeiten tatsächlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung hinter sich hatte. Und dass sich allmählich eine gewisse Ermüdung, Emanzipation davon abzeichnet, ist durchaus eben für russische Verhältnisse bemerkenswert. Gerade auch wenn man bedenkt, wie tatsächlich in Hinblick auf Finanzierung und Schikanen und Repressionen anderer seine Partei bevorteilt ist und dass Wahlfälschungen keine Propaganda sind.
Man soll auch westliche Medienberichterstattung mit Vorsicht genießen. Wenn etwa Kasparow wieder als der arme schikanierte Vorzeigeoppositionelle präsentiert und medial hofiert wird, dann dreht sich mir alles im Magen. Oder auch der "Vorzeigedemokrat" Berezowski in Großbritannien.
Viele Grüße