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Werkschau von Emir Kusturica

danijel.danilovic

Danijel.Danilovic
Werkschau von Emir Kusturica

Nürnberger Filmhaus widmet Mai-Schwerpunkt dem Kult-Regisseur Werkschau von Emir Kusturica Bitte Bild anklicken! NÜRNBERG - Im Mai widmet das Filmhaus dem aus Bosnien stammenden Regisseur Emir Kusturica eine Werkschau. Ein Dutzend Filme geben Einblick in das Schaffen des Filmemachers, der heute in Belgrad, Paris und im selbst errichteten «Küstendorf« in Serbien lebt.

Der Erfolg hat Emir Kusturica schon früh verwöhnt. Er war gerade mal 27 Jahre alt, als er für sein autobiografisch gefärbtes Debüt «Erinnerst Du dich an Dolly Bell?« (1981) in Venedig den Goldenen Löwen erhielt. Der Film zeichnet ein genaues Stimmungsbild der sozialen und politischen Situation der jugoslawischen Gesellschaft in den 60er Jahren - und ist eine Hommage ans Kino. Mit Melancholie und Ironie, einer Mischung, die auch spätere Filme Kusturicas bereichert, wird da eine patriarchalische Familienstruktur und ein im Niedergang begriffenes kommunistisches System gespiegelt.

Höchste Ehren wurden auch dem zweiten Werk des Filmemachers, der an der Prager Filmhochschule bei Jiri Menzel studierte, zuteil: «Papa ist auf Dienstreise« erzählt von einer bedrohten Familienidylle in Sarajevo. In Cannes gab’s 1985 dafür ebenso eine Goldene Palme wie zehn Jahre später für «Underground«, der tragikomisch-absurden Groteske, mit der Kusturica 1995 auf den Krieg in seinem Land reagierte.

Rauschhafte Bilder

Einen Namen bei Kritik und Publikum hatte er sich schon Jahre zuvor schon mit «Time of the Gypsies« gemacht. In Zentrum dieses eindringlichen, mit Laiendarstellern gedrehten Films stehen die Roma mit ihrer Kultur und Mythologie. In rauschhaften Bildern, in denen Realität und Legenden verknüpft werden, schildert Kusturica das Leben der vitalen und ruhelosen Menschen zwischen Tradition und Moderne.

Ein Thema, das er mit «Schwarze Katze, weißer Kater«, einer so schrillen wie märchenhaften Sinti und Romakomödie, die am Donaustrand spielt, abermals aufgreift. Die Musik dazu stammt vom «The No Smoking Orchestra«, in dem Kusturica selbst Bass und Gitarre zupft und dem er mit «Super 8 Stories« ein charmantes Doku-Denkmal setzte. Stoff für eine Dokumentation war dem Darling aller großen Festivals aber auch das Leben eines abgestürzten argentinischen Fußballstars - so entstand «Maradona by Kusturica«.

«Das Leben ist ein Wunder«

Für die überbordende Balkan-Oper «Das Leben ist ein Wunder« setzte Kusturica abermals darauf, dass sich die Macht der Gefühle, Bilder und Musik gegenseitig beflügeln. Für den Film hat er das «Küstendorf« erschaffen - weit weg von der Küste in den Bergen des bosnisch-serbischen Grenzlandes. Dort lebt er auch nach dem Dreh sein eigenes Kino, veranstaltet Filmseminare, Konzerte und ein eigenes Film- und Musikfestival, bei dem auch der Nachwuchs gefördert werden soll. Nach Glamour und rotem Teppich sucht man dort allerdings vergebens.
 
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