Fitnesstrainer NRW
Serbian Cosmopolitan
Wie kam es dazu?
Man muß schon etwas weiter in die Geschichte zurückgehen um die traditionelle Feindschaft zwischen Serben und Albaner zu begreifen, jedoch nicht soweit wie manche denken.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts Jahrhunderts kam es bei fast jedem Türken-Krieg Österreichs zu einer Erhebung der Albaner und Serben gegen die Osmanen-Herrschaft. Wobei die Osmanen vor Ort fast auschliesslich die Muslime des Balkans waren und nicht orginäre "Türken" aus Anatolien. Allerdings hat man oft den Begriff "Türke" synonym für die Muslime im Balkan benutzt unabhängig von der Ethnie.
Im 17.Jh. waren die Albaner die zu der Zeit im Kosovo lebten zumeist katholisch und wie die Serben die natürlichen Verbündeten der Österreicher bei ihren Vorstößen in den Balkan. Nach dem Großen Türkenkrieg 1683-99 (Teilnahme der Albaner ist unter Historikern umstritten)änderte sich nachhaltig die Demographie im Kosovo. 200.000-300.000 Serben, aber auch viele katholische Albaner wanderten mit den Österreichern ab und wurde entlang der Militärgrenze in Kroatien als Wehrbauern angesiedelt.
Der frei gewordene Siedlungsraum wurde von Albanern v.a aus der Mirdita aufgesiedelt und die Albaner stellten bald überall im Kosovo die Mehrheit. Die nun im direkten Herrschaftsbereich der Osmanen lebenden Albaner islamisierten sich gößtenteils. Teilweise wurden diese Umsiedlungen von den "Türken" gefördert. Muslimische Albaner traten immer öfter in osmanische Dienste, was sie in Kontrast zu den chrislichen Serben und Albanern setzte.
Noch 1737 beteiligten sich Serben und Albaner (darunter die Stämme Kelmendi, Hoti und Gruda) gemeinsam am Kampf gegen die Osmanen auf Seiten der Österreicher. Nach dem sich die Österreiche zurückgezogen haben wurden Teile der Kelmendi von den Türken strafumgesiedelt in den Sandzak von Novi Pazar. Da sie von ihren Priestern nicht begleitet werden durften dauerte es nicht lang bis sie den Islam annahmen.
Ab hier wird es interessant:
Erst ab 1875 mit dem durch den Aufstand der bosnischen Serben ausgelöstet serbisch-türkischen Krieg und den darauf folgenden russich türkischen Krieg sollte sich die Situation auf dem Balkan auch unter Einschluss des Kosovo-Gebietes massgeblich ändern. Die "Türken" bzw. Osmanen erlitten eine folgenschwere Niederlage, die aufgrund des Protestes anderer Großmächte vor russischem Machtzuwachs auf dem Balkan 1878 zum Berliner Kongress führte:
Österreich-Ungarn erhielt als "Preis für seine Neutralität" das Recht Bosnien-Herzegowina zu besetzen und erhielt ausserdem Garnisonsrecht im Sndzak von Novi Pazar. Es wurde eine erneutes Bulgarien geschaffen und die Gebiete des heutigen Sandzak, Kosovo und Makedonien zur osmanischen Provinz "Makedonien" zusammengefasst.
So jetzt kommen die Knackpunkte:
Serbien und Montenegro bekamen auf dem Berliner Kongress auch Gebiete zugesprochen die im Laufe der zahlreichen Siedlungsbewegungen auch von Albanern besiedelt wurden. So wurden Nis, Pirot und Vranje Serbien für sein miltärisches Angagement zugesprochen. Die dort lebenden Albaner wurden in das Kosovo-Gebiet ausgesiedelt und verstärkten dort das ohnehin schon unzufriedene albanische Element. Montenegro sollte das Gebiet von Plav-Gusinje bekommen.
Diese Gebietsabtretungen der Osmanen von albanischem Siedlungsgebiet führte zur Gründung der albanischen Liga von Prizren (Lidhja e Prizrenit) die sich zunächst nur für eine Zusammenhaltung der albanischen Siedlungsgebiete innerhalb des osmanischen Reiches einsätzte, sich mit zunehmende Sezession des Osmanischen Reiches jedoch von einer Autonmiebewegung zu einer Unabhängigkeitbewegung formierte und den Anfang der sogenannten "Rilindja" (nationale Wiedergeburt) kennzeichent. Wobei Wiedergeburt der falsche Begriff ist, denn einen alle Siedlungsgebiete vereinigenden unabhängigen albanischen Staat hat es nie gegeben.
Kurz vor dem Balkankrieg 1912 hatten die Albaner nach zahlreichen Aufständen gegenüber den neuen "jungtürkische" (Yöntürkler) Machthabern im osmanischen Reich einen Teilerfolg: Die sogenannten 14 Punkte des Hasan Prishtina.
Das aller wichtigste kommt jetzt:
Der 1. Balkankrieg brachte die Albaner nun in eine schwierige Lage: Hatten sie kurz zuvor noch selbst einen Aufstand gegen die Osmanen unternommen und einen Teilerfolg gefeiert, so sahen sie sich durch den Serbisch-Montengrinisch -Griechisch-Bulgarischen Krieg gegen die Osmanen nun gezwungen auf osmanischer Seite die Waffen zu ergreifen, da die beanspruchten Gebiete insbesonder der Serben (in geringerem Ausmaß auch der Montes und Griechen)auch albanisches Siedlungsgebiet betraf.
Mangelndes Vertrauen, vergebene Chancen für gemeinsame Absprachen führten Serben und Albaner in einen tiefen Blutgraben der über den 1.WK und 2.WK bis hin zur jüngsten Eskalation im Kosovo tiefer und tiefer wurde.
Dabei hätten schon 1878 aber spätestens 1912 die Bedingungen für eine ewige Freundschaft geschaffen werden können.
Welche politischen Entscheidungen hätten damals besser getroffen werden sollen und was können wir für die heutige Situation daraus lernen ?
Man muß schon etwas weiter in die Geschichte zurückgehen um die traditionelle Feindschaft zwischen Serben und Albaner zu begreifen, jedoch nicht soweit wie manche denken.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts Jahrhunderts kam es bei fast jedem Türken-Krieg Österreichs zu einer Erhebung der Albaner und Serben gegen die Osmanen-Herrschaft. Wobei die Osmanen vor Ort fast auschliesslich die Muslime des Balkans waren und nicht orginäre "Türken" aus Anatolien. Allerdings hat man oft den Begriff "Türke" synonym für die Muslime im Balkan benutzt unabhängig von der Ethnie.
Im 17.Jh. waren die Albaner die zu der Zeit im Kosovo lebten zumeist katholisch und wie die Serben die natürlichen Verbündeten der Österreicher bei ihren Vorstößen in den Balkan. Nach dem Großen Türkenkrieg 1683-99 (Teilnahme der Albaner ist unter Historikern umstritten)änderte sich nachhaltig die Demographie im Kosovo. 200.000-300.000 Serben, aber auch viele katholische Albaner wanderten mit den Österreichern ab und wurde entlang der Militärgrenze in Kroatien als Wehrbauern angesiedelt.
Der frei gewordene Siedlungsraum wurde von Albanern v.a aus der Mirdita aufgesiedelt und die Albaner stellten bald überall im Kosovo die Mehrheit. Die nun im direkten Herrschaftsbereich der Osmanen lebenden Albaner islamisierten sich gößtenteils. Teilweise wurden diese Umsiedlungen von den "Türken" gefördert. Muslimische Albaner traten immer öfter in osmanische Dienste, was sie in Kontrast zu den chrislichen Serben und Albanern setzte.
Noch 1737 beteiligten sich Serben und Albaner (darunter die Stämme Kelmendi, Hoti und Gruda) gemeinsam am Kampf gegen die Osmanen auf Seiten der Österreicher. Nach dem sich die Österreiche zurückgezogen haben wurden Teile der Kelmendi von den Türken strafumgesiedelt in den Sandzak von Novi Pazar. Da sie von ihren Priestern nicht begleitet werden durften dauerte es nicht lang bis sie den Islam annahmen.
Ab hier wird es interessant:
Erst ab 1875 mit dem durch den Aufstand der bosnischen Serben ausgelöstet serbisch-türkischen Krieg und den darauf folgenden russich türkischen Krieg sollte sich die Situation auf dem Balkan auch unter Einschluss des Kosovo-Gebietes massgeblich ändern. Die "Türken" bzw. Osmanen erlitten eine folgenschwere Niederlage, die aufgrund des Protestes anderer Großmächte vor russischem Machtzuwachs auf dem Balkan 1878 zum Berliner Kongress führte:
Österreich-Ungarn erhielt als "Preis für seine Neutralität" das Recht Bosnien-Herzegowina zu besetzen und erhielt ausserdem Garnisonsrecht im Sndzak von Novi Pazar. Es wurde eine erneutes Bulgarien geschaffen und die Gebiete des heutigen Sandzak, Kosovo und Makedonien zur osmanischen Provinz "Makedonien" zusammengefasst.
So jetzt kommen die Knackpunkte:
Serbien und Montenegro bekamen auf dem Berliner Kongress auch Gebiete zugesprochen die im Laufe der zahlreichen Siedlungsbewegungen auch von Albanern besiedelt wurden. So wurden Nis, Pirot und Vranje Serbien für sein miltärisches Angagement zugesprochen. Die dort lebenden Albaner wurden in das Kosovo-Gebiet ausgesiedelt und verstärkten dort das ohnehin schon unzufriedene albanische Element. Montenegro sollte das Gebiet von Plav-Gusinje bekommen.
Diese Gebietsabtretungen der Osmanen von albanischem Siedlungsgebiet führte zur Gründung der albanischen Liga von Prizren (Lidhja e Prizrenit) die sich zunächst nur für eine Zusammenhaltung der albanischen Siedlungsgebiete innerhalb des osmanischen Reiches einsätzte, sich mit zunehmende Sezession des Osmanischen Reiches jedoch von einer Autonmiebewegung zu einer Unabhängigkeitbewegung formierte und den Anfang der sogenannten "Rilindja" (nationale Wiedergeburt) kennzeichent. Wobei Wiedergeburt der falsche Begriff ist, denn einen alle Siedlungsgebiete vereinigenden unabhängigen albanischen Staat hat es nie gegeben.
Kurz vor dem Balkankrieg 1912 hatten die Albaner nach zahlreichen Aufständen gegenüber den neuen "jungtürkische" (Yöntürkler) Machthabern im osmanischen Reich einen Teilerfolg: Die sogenannten 14 Punkte des Hasan Prishtina.
Das aller wichtigste kommt jetzt:
Der 1. Balkankrieg brachte die Albaner nun in eine schwierige Lage: Hatten sie kurz zuvor noch selbst einen Aufstand gegen die Osmanen unternommen und einen Teilerfolg gefeiert, so sahen sie sich durch den Serbisch-Montengrinisch -Griechisch-Bulgarischen Krieg gegen die Osmanen nun gezwungen auf osmanischer Seite die Waffen zu ergreifen, da die beanspruchten Gebiete insbesonder der Serben (in geringerem Ausmaß auch der Montes und Griechen)auch albanisches Siedlungsgebiet betraf.
Mangelndes Vertrauen, vergebene Chancen für gemeinsame Absprachen führten Serben und Albaner in einen tiefen Blutgraben der über den 1.WK und 2.WK bis hin zur jüngsten Eskalation im Kosovo tiefer und tiefer wurde.
Dabei hätten schon 1878 aber spätestens 1912 die Bedingungen für eine ewige Freundschaft geschaffen werden können.
Welche politischen Entscheidungen hätten damals besser getroffen werden sollen und was können wir für die heutige Situation daraus lernen ?