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wie war das mit der korruption.....?

skenderbegi

Ultra-Poster
[h1]Arme Reiche: Wie Belgrads Hafen zu teurem Bauland wurde[/h1]
29.02.2008 | 18:44 | (Die Presse)
Serbiens einziger Dollar-Milliardär Miroslav Miskovic vermehrt sein Vermögen auf eigene Art.
WIEN (ag./p. m.). Die staatliche serbische Antikorruptionsbehörde sprach von „Korruption in großem Stil“. Der Präzedenzfall werde zeigen, ob sich der Staat groß angelegter Korruption widersetzen könne, wurde Behördenchefin Verica Barac in der Belgrader Boulevardzeitung „Blic“ zitiert.

Was war geschehen? Miroslav Miskovic, laut „Forbes“ der einzige Serbe unter den Dollar-Milliardären, war mit dem früheren serbischen Privatisierungsminister Milan Beko um knapp 50 Millionen Euro zu 220 Hektar Bauland gekommen, das weit über eine Milliarde Euro wert ist. Miskovic kaufte nämlich im Rahmen der Privatisierung den Belgrader Donau-Hafen. Dann wurde der Raumordnungs- und Bebauungsplan geändert, der Hafen weiter flussabwärts neu angesiedelt und das Gelände in Bauland umgewidmet. Und: Führende Mitglieder des staatlichen Privatisierungsamtes wechselten in führende Positionen beim Käufer.
Diese Großtat reiht sich würdig in eine Serie ungewöhnlicher, rücksichtsloser oder auch obskurer Aktionen des heute 62-jährigen Miroslav Miskovic. Beim Chemieriesen Zupa stieg der studierte Ökonom von 1977 bis 1987 zum Chef auf. Für sechs Monate stellvertretender Ministerpräsident des Milosevic-Regimes, sahnte er bei der Zupa-Privatisierung ab, indem er zwischen Staat und Käufer „vermittelte“.
Das von ihm gegründete Handelshaus Delta M machte während der Balkan-Kriege und der westlichen Sanktionen Milliardengeschäfte mit illegalen Warenströmen. Finanziert wurden diese Geschäfte von seiner Delta Banka, die er 2005 um 278 Millionen Euro an die italienische Banka Intesa verkaufte. Den „Rest“ der sonstigen, vielfältigen Aktivitäten fasste er in der Delta Holding zusammen. Ihr Kern sind heute Handel aller Art – bei Lebensmitteln mit einem Fast-Monopol in der Region Belgrad –, Versicherungswesen und Grundstücksspekulation – siehe oben.

[h2]„Delta City“[/h2]
Das Imperium rühmt sich, seit kurzem „die größte Mall des Balkans“ zu betreiben, „Delta City“ in Neu-Belgrad mit 125 Geschäften. Neben Neubauten dieser Art wächst die Holding auch durch Zukäufe, zuletzt im bosnischen Teilstaat Republika Srpska. Mit der Übernahme der bulgarischen Kette Piccadilly schaffte Miskovicden Sprung über die Grenzen des ehemaligen Jugoslawien. Nur die Fusion mit der kroatischen Agrokor-Gruppe ist gescheitert.
Der Mann, der 2001 von der Zemun-Bande entführt und nach 18 Stunden gegen 3,5 Millionen Euro wieder freigelassen worden war, macht auch politisch von sich reden: Ende 2007 publizierte das Magazin „B92“ ein angebliches Dokument der US-Botschaft in Belgrad, wonach Miskovic indirekt angeboten hätte, die Regierung Kostunica zu einer Kursänderung in der Kosovo-Frage zu bewegen. Als Gegenleistung der USA verlangte er, von der Liste der unerwünschten Personen gestrichen zu werden. Das „Dokument“ erwies sich als Fälschung. Jetzt betrachtet Miskovic Serbien weiterhin als Land seiner unbegrenzten Möglichkeiten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2008)


hier ein bericht über die korruption in regierungskreisen von belgrad........


überall wo leichtes geld zu verdienen ist und die leute zu viel macht haben wird dies passieren.


und doch sollte man jeweils vorsichtig sein mit dem finger nur auf kosova zu zeigen.


danke
 
dies gehöt auch dazu;

»Geldwäsche« im Auftrag der Regierung Montag, 19 März 2007

Rubrik: Zerrbilder

(ter) Fast 5 Jahre wurde ermittelt, nun wurde Mihalj Kertes (60), ehemaliger Chef des jugoslawischen Zolls unter Slobodan Milosevic wegen Geldwäsche, Korruption und Bestechlichkeit verhaftet. Ein Fall der politischen OK vom Feinsten.
UN-Sanktionen

Gegen das Jugoslawien des Slobodan Milosevic waren UN- Sanktionen verhängt. Solche Fälle in der Geschichte eines Staates sind immer Geburtsstunden der politischen OK.

Politiker – Nachrichtendienste – und die Mafia
Geldwäsche
Ein Land – welches mit Sanktionen belegt wird, benötigt getarnte Gelder im Ausland um Boykottgüter unauffällig einzukaufen.

Es war die Stunde des ehemaligen Chefs des jugoslawischen Zolls. Er zapfte die Diplomatenpost an und schleuste Währungsreserven der Staatsbank nach Zypern.

Dort landeten die Bargelder – vermutlich etwa 600 Millionen EURO auf den Konten privater Firmen, die im Eigentum von Politikern oder deren Familien standen.

Mittels Überweisungen und Gegenüberweisungen – rund um den Erdball – wurde die Herkunft der Gelder verschleiert.

Boykottbrecher

Nun kam die Stunde der Boykottbrecher. Marko Milosevic (32), Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten, steht unter anderem im Verdacht ein solcher Boykottbrecher zu sein. Seine Domäne soll der Zigarettenschmuggel gewesen sein.

Mit einem Teil der staatlichen Gelder – die über Zypern gewaschen wurden - wurden Zigaretten gekauft, die zum Beispiel nach Burgas (Bulgarien) verschifft wurden. Von dort ging es per LKW weiter. Der jugoslawische Zoll und die Geheimdienste sorgten für fehlende Zollkontrollen und damit waren die Zigaretten in Jugoslawien – für jeden Bürger käuflich – der über genügend Geld verfügte.


Hilfe vom Kriegsgegner

An der Front beschossen sich kroatische und serbische Soldaten. An der Heimatfront sorgten die Aufträge aus Serbien für unerwartete Umsätze für die kroatische Zigarettenfirma TDR in Rovinj. Täglich gingen etwa zwei Sattelzüge – beladen mit kroatischen Zigaretten nach Serbien.


Wie einer zum Mafiosi wurde

Vlada Kovacevic war der König der Zigarettenschmuggel. Er sorgte mit Billigung von Markos Mutter dafür, dass der Politikersohn an seinem Traum von einer Rennfahrerkarriere arbeiten konnte. Dies kostete ihn zwar 15 neue Autos, die der "Nachwuchs- Schumacher" Schrottete – sorgte aber für Rückendeckung seiner Geschäfte durch den Chef des Geheimdienstes Radomir Markovic und von Mihalj Kertes (Chefs des Zolls).
1997 wurde Vlada Kovacevic ermordet – zwei Monate später Serbiens Innenminister Radovan Stojicic. Marko soll – ab diesem Zeitpunkt – den Zigarettenschmuggel in eigener Regie durchgeführt haben.


Die Gewinne aus dem Zigarettenschmuggel – monatlich etwa 10 Millionen EURO – investierte er in ein Wirtschaftsimperium – Luxus für die Reichen – in Zeiten der UN- Sanktionen.

Im serbischen Požarevac baute er eine Diskothek, ein Fitnessstudio, einen Rundfunksender und einen Internet-Providerdienst auf.

Auf den Flughäfen und an den Grenzen gehörte ihm bald fast jeder Duty-free-Laden und die Frau von Welt kaufte ihr Parfüm in seiner Parfümerie "Skandal" in Belgrad.


Derweilen litt der einfache Serbe unter den UN-Sanktionen.

Die Mafia lebt

Marko und einige seiner Mitstreiter haben sich nach dem Sturz des Herrn Papa nach Russland abgesetzt und genießen dort den Status von politischen Flüchtlingen.

Unter dem Druck der Ermittlungen war der bulgarische Zigarettenschmuggler Iwan Todorow bereit auszusagen. Anfangs 2006 wurde er ermordet.

Und – die Mafia wächst

Involviert in diese beschriebenen Geschäfte waren angeblich serbische Spitzenpolitiker wie Slobodan Milosevic und der ehemalige Finanzminister Jovan Zebic.

Die nach Zypern geschleusten Staatsgelder blieben verschwunden – in Serbien hat sich aus dem Nichts – in den Jahren des Boykotts – eine neue Schicht von Superreichen gebildet.

Sie verdienten ihr Geld mit Schmuggel und machten aus dem kriminellen Geschäft eine regelrechte Industrie.

Ob Markenpiraterie, Zigarettenschmuggel in die EU, Drogen-, Waffen- Frauen- und Kinderhandel – es gibt kein illegales Geschäft, welches heute von diesen ehemaligen Boykottbrechern ausgelassen wird.

Die Anklagebank bleibt fast leer

Neben dem ehemaligen Zollchef Mihalj Kertes muss sich lediglich noch der ehemalige Vize-Ministerpräsidenten Nikola Sainović verantworten – irgend wann – wenn sein Verfahren in Den Haag abgeschlossen ist – also vermutlich nie.


Vermögenszuwachs

Im Gegensatz zu dem Vermögen von Marko Milosevic und seiner Mutter Mirjana ist das Vermögen des verstorbenen Slobodan Milosevic – bezogen auf Serbien bekannt.

Allein sein Immobileinbesitz in Belgrad und Požarevac beläuft sich auf 15 Millionen EURO. In der Schweiz wurde Geldvermögen in Höhe von 6 Millionen Franken eingefroren.

Abzocke

Zum Vergleich – in der Zeit obiger Geschäfte hatten die Bürger Serbiens eine "Volksanleihe zur Wiedergeburt Serbiens" zwangsweise zu zeichnen. (Etwa 110 Millionen EURO).


Etwa 4,45 Mrd. Euro Staatsgelder verschwanden in dunkle Kanäle. (Mit einem Teil der Gelder wurde allerdings tatsächlich dringend benötigte Boykottgüter gekauft.)


Jeder Autofahrer der in der obigen Zeit nach Serbien fuhr – durfte gleich an der Grenze für sein Auto etwa 150 EURO „Eintrittsgeld“ bezahlen.

Einnahmen - die im Staatshaushalt niemals auftauchten.

Fazit:
Das ist ein Beispiel von politischer OK in Reinkultur. Ach ja, Beweise gegen einen Marko Milosevic gibt es nicht – wie so üblich bei der politischen OK. :rolleyes:
von ter

R-Archiv - »Geldwäsche« im Auftrag der Regierung
 
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