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Wiederbelebungsversuch: Angehörige rausschicken ???

Grizzly

Problembär
Bisher war das eine klare Sache. War jemand in Lebensgefahr, schickte das angerückte Rettungsteam erstmal die Angehörigen vor die Tür. Dann versuchten sie, den/die Betroffene/n zurück ins Leben zu holen und präsentierten danach den Angehörigen das Ergebnis.
Einige Rettungsteams haben das jetzt anders gemacht und die Angehörigen, die dabei bleiben wollten, mit im Raum gelassen. Danach hat man die Angehörigen - und zwar nur solche, wo die Wiederbelebung erfolgslos blieb, d.h. der/die Betroffene verstorben ist - nach 90 Tagen nachuntersucht und festgestellt, ob sie eine handfeste Depression, Angststörung oder Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt hatten.

Überraschenderweise haben die Angehörigen, die im Raum geblieben waren, das dramatische Geschehen besser überstanden als die aus der Kontrollgruppe, die man wie bisher rausgeschickt hatte.
Die Anwesenheit der Angehörigen hatte keinen Einfluss auf die Wiederbelebungsmaßnahmen, auf das Patientenüberleben oder den Stress des Rettungsteams. Möglicherweise vermittelt die Anwesenheit beim Reanimationsversuch Angehörigen im Todesfall das Gefühl, dass alles Mögliche getan wurde, um den Kranken zu retten.

Mehr hier:
Deutsches Ärzteblatt: Reanimation: Weniger Depressionen bei Angehrigen, die zusehen (19.08.2013)
 
Ist der Ausgang der versuchten Rettung nicht auch ausschlaggebend auf das spätere Verhalten der Angehörigen?
Mein Neffe war dabei als mein Vater wiederbelebt werden musste, da war er unter 10 Jahre alt...und in dem Moment so dermaßen geschockt das er nur panisch geschrien hat. Erst als es meinem Vater wieder gut ging konnte man den Kleinen wieder beruhigen.
Was mein Vater letztendlich hatte, weiß man bis heute nicht
 
Ist der Ausgang der versuchten Rettung nicht auch ausschlaggebend auf das spätere Verhalten der Angehörigen?
Das spielt sicher eine Rolle. Aber es wurden hier die Folgen eines "worst case" nachuntersucht, die Ergebnisse im Fall einer erfolgreichen Reanimation wären wahrscheinlich ähnlich bzw. noch deutlicher gewesen.
 
mich hat man rausgeschickt.
und nein, ich gehöre nicht zu den hysterischen.

über 2 jahre habe ich mir praktisch täglich den kopf darüber zerbrochen, was dort drin abgelaufen ist.
und tue es immer noch relativ häufig.
 
Genau das kann traumatisieren und zu langwierigen psychischen Schaeden fuehren. Wer dabei war, versteht zwar nicht alles, was abgelaufen ist, aber kann das Geschehene zumindestens besser nachvollziehen.
 
mich hat man rausgeschickt.
und nein, ich gehöre nicht zu den hysterischen.

über 2 jahre habe ich mir praktisch täglich den kopf darüber zerbrochen, was dort drin abgelaufen ist.
und tue es immer noch relativ häufig.

Wie stark du warst. Wie ein Fels in der Brandung. Wie lange hast du gebraucht, bis du endlich geweint hast?
 
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