Da ist die Bildung auf dem Balkan 1000 Mal besser, es wird zwar viel auswendig gelernt, doch welcher Weg auch eingeschlagen wird, bis zum Ende der Mittelschule wird das Recht auf Bildung beibehalten und bedingungsloses Wissen vermittelt. So wie es auch sein sollte.
Auf dem Balkan wird sehr viel unnötiges gelernt: In der Chemie: Periodensystem auswendig lernen :roll: (na vielleicht hilft es mal einem bei Quiz-Shows), in der Mathe wird noch in sehr hoher Stufe auf Taschenrechner verzichtet und immer noch mühsam auf Papier Summiert, Dividiert oder Ausmultipliziert, anstatt sich auf das aktuelle Thema zu konzentrieren. Und und und....
Meine Freundin hat in Polen Gymnasium gemacht und erfolgreich und sehr, sehr gut abgeschlossen. Damit sie in der Schweiz studieren konnte, musste sie die Matura (1 Jahr) nachholen. Und sie sagte, dass man das mit Polen nicht vergleichen kann. Es sei um ein vielfaches schwieriger in der Schweiz. Sie war brutal überrascht und erstaunt (auch deswegen, weil man dort im Osten die Schulen sowieso für die besten hielt).
Sie wunderte sich vor allem über eine Sache: In Naturwissenschaftlichen Fächern wurde an den Prüfungen (hier in der Schweiz) das theoretische Wissen nie abgefragt. Es waren praktisch nur Rechenaufgaben aber in Textform! Und genau das ist der Kernpunkt zwischen osteuropäischer Schule und westeuropäischer Schule. Sie lernen dort quasi "enzyklopädisch": Sehr viel Text, sehr viel auswendig Lernen,...etc...etc...
Wenn du aber hier im Studium (oder Maturität) an die Prüfung kommst, Bsp. Mathe, Physik, Chemie: Da wird davon ausgegangen, dass du die Theorie im Schlaf kennst und das wird nicht geprüft!!! Was geprüft wird, ist, ob du
dein Wissen anwenden kannst! Es wird in der Chemie nicht gefragt, wie gross der Bindungswinkel eines Wassermoleküls ist, sondern eine Aufgabe gebracht, wo du beim ersten Durchlesen zu erst gar nicht versteht, worum es geht. Dann gut hinein lesen musst und aufgrund deines Wissens um den Bindungswinkel des Wassermoleküls (daruf musst du aber zu erst kommen und das ist das schwierige daran), kannst du weiter machen (weiter rechnen,....etc...) und dann ist die Aufgabe noch lange nicht fertig gelöst sondern nur ein Teil. Und dann musst du weiter überlegen und viele Sachen deines Wissens aus der Theorie (die du ja bekanntlich "im Schlaf" können musst) verknüpfen,... und vielleicht,... vielleicht kommst du dann auf das Endergebnis. Und oft gibt es solche Arschlöcher von Dozenten, bei denen ist eben dieses "Puzzle-Stück", das fehlt um die Aufgabe anzupacken oder weiter zu lösen, etwas was im Vor-Vor-Vor-Semester behandelt wurde, oder gar aus einem anderen, verwandten Fach. Der Klu ist:
Darauf zu kommen!!! - DAS HEISST STUDIUM IM GERMANISCHEN, ANGELSÄCHSISCHEN RAUM!
- Und dann höre ich vom Cousin aus der Heimat irgend etwas über eine
Mündlich-Prüfung in
Physik!!! :roll:
Oder zum Beispiel auch in Bio, wo es ja quasi um Verstehen und auswendig Lernen geht. Doch auch da fragt niemand: Beschreibe was eine Sichelzellanämie (Eine Erbkrankheit) ist. Sondern es wird ein Fall (Beispiel) gebracht, wo du
darauf kommen musst, dass es sich um das Thema Sichelzellanämie handelt und so die Frage überhaupt anpacken kannst und weiter lösen. Und in der Frage geht es um was ganz anderes, nämlich um Protein-Verbindungen. Aber eben... Man muss darauf kommen!
PS: Als ich vor einigen Jahren nach dem 1. Jahr Chemie-Studium im Sommer in die Heimat ging, war ich auf einem Fest und die Kollegen, wussten natürlich was ich studiere und einer fragte mich ganz frech: "Na... Welches Element im Periodensystem liegt links neben Gallium???" - Ich dachte da nur "WTF" und an "Facepalm". Doch sie waren soooo glücklich, dass ich das nicht wusste und quasi: "Pfff.... Eure Schulen und Studien dort... Ein Witz! Nicht mal das weisst du!" :roll: Aber eben... vielleicht hilft es dem einen oder anderen in einer Quiz-Show. Man weiss ja nie. Dann ist es wirklich hilfreich.