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Wir haben keine Probleme. Wir sind bloß arm«

skenderbegi

Ultra-Poster
ein guter artikel wie ich finde welcher die probleme der mesnchen auf zeit in kosova;

Ein radikaler Milizenführer hat die Parlamentswahl im Kosovo gewonnen. Wird Hashim Thaçi die Feindschaft zwischen Serben und Albanern verschärfen? Eine Reportage aus einem Dorf, in dem es auch anders geht.
Der Krieg, sagt sie kopfschüttelnd, der habe woanders stattgefunden. Hier in Novobërdë gebe es keine Massengräber, auch keine gefallenen UÇK-Kämpfer, die andernorts mit pompösen Granitdenkmälern verehrt werden. Novobërdë hat orthodoxe und muslimische Friedhöfe. Die dort Begrabenen sind leise gestorben, an Herzversagen, an Krebs, kaputter Lunge oder Altersschwäche. Jedenfalls nicht durch Gewehrkugeln. »Ruhig war’s«, sagt Svetlana, die Kioskverkäuferin. »Und heute ist es immer noch ruhig.«
Es ist um diese Jahreszeit nicht einfach, diesen Ort der Ruhe zu finden. Von der Hauptstraße zwischen Prishtina und Gjilan geht es links ab, hinein in Schneematsch und Novembernebel, bis die Sicht kaum mehr über die Motorhaube hinausreicht. Auf der Suche nach dem Gemeindezentrum, nach einer Dorfkneipe oder irgendeiner belebten Ecke schrammt man knapp an einem verbeulten, hellblauen UN-Schild vorbei, das ein »Martin-Luther-King-Jr. Youth Center« ankündigt. Von der Jugend oder einem Zentrum aber: keine Spur. Hinter dem Schild bröckelt die Mauer eines Bauernhofs. Gegenüber rosten zwei stillgelegte Tankzapfsäulen. Daneben ist Bayram’s, ein kleiner Krämerladen. 20 Quadratmeter, ein Holzofen, Regale vollgestopft mit BiCola, verstaubten Nagellackflaschen, Pils Plus, die Flasche für 40 Cent und Boss-Zigaretten für 80 Cent pro Schachtel. Eine abgewetzte Theke, dahinter kettenrauchend und vogeldünn die 44-jährige Svetlana Stojanovic. Bayram, ihr Chef und Ladenbesitzer, ist Albaner. Svetlana ist Serbin. Man kann bei ihr zweisprachig einkaufen, mit Euro oder Dinar bezahlen. Tratsch und Ofenwärme sind kostenlos. Ihre Mutter schwärmt zwei anderen serbischen Rentnern vom einzigen Arzt in der Gemeinde vor, der sie vor dem dritten Infarkt bewahrt habe, »weil er eben gründlich auf mein Herz gehört hat«. Wen könne es da noch stören, sagt sie, dass der Mann Albaner sei.
Ein albanisches Stethoskop an einem serbischen Busen würde anderswo im Kosovo mindestens einen Aufschrei provozieren. Aber nicht in Novobërdë. 3900 Einwohner leben hier auf zehn Dörfer verteilt, 60 Prozent davon Albaner, knapp 40 Prozent Serben, die nicht »Novobërdë«, sondern »Novo Brdo« sagen. Außerdem zehn Roma-Familien, denen das relativ egal ist. Fünf Grundschulen, eine Gemeindeverwaltung, in der die Posten ethnisch paritätisch besetzt sind. Eine Polizeistation mit 28 Beamten, davon 18 Serben, sieben Albaner sowie jeweils ein Angehöriger der Minderheit der Türken, Bosnjaken und Roma. Statistiken, die im 40 Kilometer entfernten Prishtina, dem Labyrinth der internationalen Büros von UN, EU und OSZE, andächtiges Staunen auslösen. Als gebe es hier draußen in der Wildnis eine exotische Daseinsform zu besichtigen: das multi-ethnische Kosovo.
Vielleicht hilft es ja, dass Novobërdë im toten Winkel der großen Politik liegt – zu klein, zu arm, zu uninteressant für die Brandstifter in diesem Konflikt. Womöglich hilft es, dass wegen häufigen Stromausfalls die Fernsehnachrichten nicht so schnell durchdringen. Zum Beispiel jetzt aus Prishtina, wo der Wahlsieger des vergangenen Samstags, der ehemalige UÇK-Führer Hashim Thaçi, noch für Dezember eine einseitige Unabhängigkeitserklärung in Aussicht gestellt hat. Worauf in Moskau warnend der Zeigefinger erhoben wird und in Belgrad das kalkulierte Zeter und Mordio einsetzt. Was im Nord-Kosovo, wo sich radikale Serben seit 1999 erfolgreich der Verwaltung durch die UN widersetzen, zu martialischen Drohungen anschwillt, die in Brüssel wiederum kalte Schauer über Diplomatenrücken jagen.




Kosovo: Wie können Serben und Albaner zusammen leben? | ZEIT online
zum weiter lesen... teil 1



teil 2



Kosovo: Wie können Serben und Albaner zusammen leben? | ZEIT online
 
diesen teil finde ich sehr interessant;

Vasic ist 63, Serbe und pensionierter Mathematiklehrer. Er hat die Initiative Da Zivimo Zajedno (DZZ) mitbegründet, was soviel heißt wie »Lasst uns zusammenleben«. Der Name klingt so anrührend naiv, dass man beinahe die exklusive Zielgruppe übersieht. Die DZZ ist für Serben gedacht, aber eben für solche, »die von der Politik die Nase voll haben«, sagt Vasic. Soll heißen: von den Kommandos aus Belgrad und Nord-Mitrovica. Das Kommando in diesem Fall lautete: Kein Serbe nimmt teil an dieser Wahl, aus der eine Regierung hervorgehen kann, die aller Voraussicht nach die Abspaltung des Kosovos von Serbien besiegeln wird. Vasic hat trotzdem wieder kandidiert. Drohungen, wie sie gegen andere »abtrünnige« Serben ausgestoßen worden sind, habe er nicht erhalten. »Boykott«, sagt er, »macht doch keinen Sinn. Wir müssen doch das Beste für uns herausholen.« Er hat, findet er, einiges herausgeholt, mehr Serben in der Verwaltung eingestellt, für die zweisprachige Schule geworben, versucht, Flüchtlinge aus Serbien nach Novo Brdo zurückzulocken. Aber er hat keinen einzigen Investor in diese Armutsecke holen können. Ohne Arbeitsplätze keine Rückkehrer, und ohne sie keine Zukunft.


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dies ermutigt mich wieder - mal werbung zu machen für dieses kleine projekt;

http://www.balkanforum.info/f26/dialog-aufruf-friedensforderung-11038/

DIALOG AUFRUF ZUR FRIEDENSFÖRDERUNG --------------------------------------------------------------------------------

rufe alle menschen in kosova und nachbaren auf in einem dialog-programm mitzumachen.

(mein) das projekt heisst ADVIG das steht für AUSTAUSCH-DIALOG-VERTRAUEN-IDEEN-GEMEINSAMKEITEN.

mir gehts darum das wir anders auf einander zugehen und neue formen der kommunikation in anspruch nehmen.

weg von diesen gesprächen wo wir uns jeweils gegenseitig sachen an den kopf werfen.so kanns ja nicht gut kommen.

sondern der mittelpunkt ist das wohle des menschen als mensch unabhängig davon was er ist.

ganz einfaches beispiel man trifft sich und gewisse themen sind vorgegeben muss aber (nicht unbedingt ein muss sein) .
z.beispiel wie
europa,kultur,schul-zeit,geburt,hochzeiten,sport usw.

und anhand von dieser gesprächskultur werden wir auch einen anderen Zugang zueinander finden. hoffe ich doch!

erst durch den austausch kommt der dialog zustande dadurch entsteht das vertrauen mit dem
vertrauen können wir ideen entwickeln wo wir auch die gemeinsamkeiten erfahren können.

bin der meinung gerade wir im ausland lebenden können zu einer gewissen (entspannung) beitragen.

dies meine im sinn von das wir einige sachen auch aus einer distanz sehen und beurteilen können.

so könnte man also ich glaube dran auch für die, die unten leben einige andere ansichten des miteinander-zugehen vermitteln oder beisteuern.

so dann bin gespannt was in diese forum für reaktionen kommen mir wäre natürlich am liebsten es könnten auch aktionen werden...

mir ist bewusst das einige wunden noch nicht verheilt sind doch genau dies kann eine chance sein indem man über den schmerz spricht.

werde diesen thread zur info auch beim soziales und religion aufschalten um es schneller publik zu mahen.

danke euer dialogstarter
::wink:
 
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