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Wirtschaft der Türkei - Türkiye Ekonomisi - Economy of Turkey

Skiurlaub in der Türkei: Fernab vom Massentourismus


Von Carsten Hoffmann
25. Jan 2008, 08:59

Uludag/Kartalkaya (dpa/tmn) - Der Schnee knirscht verheißungsvoll unter den Brettern, vertraut surrt der Sessellift. Aus der Höhe schweift der Blick über verschneite Gipfel und Pisten, auf denen Skiläufer und Snowboarder ihre Kurven ziehen.
Diese Szene aus dem winterlichen Nationalpark Uludag im Westen der Türkei unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht sehr von den Alpen - wenn der Bergwind nicht orientalische Musik aus einem Lautsprecher herübertragen würde. Und statt Jagertee gibt es hier Cay und Raki. Trotz der Schönheit der winterlichen Bergwelt zieht es nur wenige ausländische Touristen in die türkischen Wintersportgebiete. Russen und einige Niederländer haben den Weg auf den Uludag gefunden.
Drei Stunden Autofahrt und eine kurze Fährpassage gehören zur Anreise aus dem etwa 190 Kilometer entfernten Istanbul. Nur etwa zehn Prozent der Touristen kommen aus dem Ausland, sagen Hotelbesitzer. Auf dem Uludag steigen vor allem Türken aus Istanbul am Wochenende auf die Bretter. Der 2500 Meter hohe Uludag («Heiliger Berg») ist ein erloschener Vulkan. Die Skisaison beginnt hier im Dezember und geht bis zum April, wenn nicht frühes Tauwetter einsetzt. 16 Lifte bringen die Gäste bis auf 2200 Meter Höhe. «Uludag steht ganz oben auf der Liste der türkischen Skigebiete», sagt Serdar Özger, der 33-jährige Trainer der türkischen Snowboard-Nationalmannschaft. Sein Land müsse in der Infrastruktur noch viel investieren, um auf ein internationales Niveau zu kommen.
Vor allem die Liftanlagen sind ein Problem. In der Türkei gehören sie traditionell zu einem Hotel und werden vor allem den eigenen Gästen zur Verfügung gestellt. Andere Skifahrer müssen sich jeweils für einzelne Lifte Karten besorgen, was bei Preisen von rund 25 Euro schnell ein teurer Spaß werden kann. Streng genommen gibt es in der Türkei keine Wintersportorte, sondern Ski-Hotels mit Infrastruktur.
«Seit zehn Jahren versuchen wir, ein System für einen gemeinsamen Skipass zu schaffen, mit dem im ganzen Gebiet gefahren werden kann. Aber es läuft den Interessen einiger Hotelchefs zuwider», sagt Kutlu Yurtsever, Juniorchef eines Hotels auf dem Uludag. Außerdem habe die Türkei international noch kein Image für den Wintersport: «Vor zwölf Jahren ging ich nach England. Da wurde ich noch gefragt, ob ich wohl ein Kamel habe. Die Menschen denken bei der Türkei nicht an Schnee.»
Ein anderes Skigebiet ist Kartalkaya. Etwa vier Stunden Fahrzeit sind es von Istanbul aus, eine Stunde weniger aus der Hauptstadt Ankara. Fast 30 Kilometer schlängelt sich am Ende die Bergstraße durch verschneite Nadelwälder. Auf dem Berg erwarten den Touristen in 2000 Metern Höhe drei Hotels, die mit «Skilaufen ohne Schlangestehen» werben. Zumindest während der Woche können sie dieses Versprechen auch einlösen, denn auch hier reisen vor allem Türken aus den großen Städten für das Wochenende an. Die Pisten sind nicht besonders anspruchsvoll. Ambitionierte Skifahrer könnten bald gelangweilt sein. Für Abfahrten von Familien ohne viel Gedränge sind sie aber optimal.
 
KOÇ: „UNSER EINZIGES ZIEL IST DIE EU“

Mustafa Koç, Vorsitzender des Hohen Beratungsrates des Vereins Türkischer Industrieller und Unternehmer (TÜSIAD), der auf der gestrigen Generalversammlung des Vereins sprach, sagte: „Der Vollmitgliedschaftsprozess der Türkei wird viele Probleme lösen. Die Richtung, wohin wir uns richten sollten, ist der Westen, die EU.“

Koç wies darauf hin, auch die Beziehungen der Türkei mit den Balkanstaaten, den Ländern im Schwarzmeergebiet, in Mittelasien, Kaukasien, mit Indien und China seien sehr wichtig, jedoch könnten diese Länder sogar aus wirtschaftlicher Hinsicht keine Alternative der EU werden, sondern sie nur ergänzen. (Türkiye)
 
Türkei strebt Platz unter zehn stärksten Wirtschaftsmächten an



Davos (AP) Die Türkei hofft nach Worten von Außenminister Ali Babacan, innerhalb von 15 Jahren in die Gruppe der zehn stärksten Wirtschaftsmächte aufzusteigen. Sein Land bereite sich außerdem weiter auf eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union vor, sagte Babacan am Samstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Als ein islamisches Land, das demokratisch, säkular und multikulturell sei, wäre die Türkei eine große Bereicherung für die EU. Die Europäische
Union würde zu einer «einer wirklich globalen Stimme» werden und nicht nur ein «christlicher Club» sein, sagte der Minister. «Ein Europa mit einer Religion wäre eine sehr gefährliche Betrachtungsweise», sagte er weiter.
In der deutschen Regierung sieht Babacan kein Hindernis für die Türkei auf dem Weg in die EU, auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel eine «privilegierte Partnerschaft» einer EU-Mitgliedschaft vorzieht. «Für uns ist das Wichtigste, den Verhandlungsprozess fortzusetzen, sagte Babacan. In diesem Zusammenhang bekannte sich der Minister zur Fortsetzung des Reformprozesses in der Türkei, was als Grundvoraussetzung für eine EU-Mitgliedschaft gilt. Ob die Türkei Mitglied der EU werde, hänge nicht nur von der Erfüllung der EU-Kriterien ab, es werde auch eine politische Entscheidung sein, sagte Babacan.
 
Die Türkei ist Partnerland der Popkomm 2008. Diese Entscheidung gaben der türkische Generaldirektor im Ministerium für Tourismus und Kultur, Abdurrahman Celik, der Präsident der türkischen Verwertungsgesellschaft MESAM, Ali Riza Binboga, und Popkomm-Geschäftsführer Dr. Ralf Kleinhenz am Montag am Rande der in Cannes stattfindenden Musikmesse MIDEM bekannt.

Generaldirektor Celik: "Mit dieser Partnerschaft schlagen wir eine kulturelle Brücke zwischen der Türkei und der Mitte Europas. Wir freuen uns darauf, die außerordentlich vielfältige türkische Musikszene auf der Popkomm in Berlin präsentieren zu können. Da wir in diesem Jahr auch Gastland der Frankfurter Buchmesse sind, wird es 2008 in Deutschland einen türkischen Kulturherbst geben."

MESAM-Präsident Binboga: "Die Popkomm bietet die ideale Möglichkeit, die multikulturelle Musiklandschaft der Türkei in all ihren Facetten einem breiten Publikum präsentieren zu können."

Dr. Kleinhenz, GF Popkomm: "Die Türkei hat bereits in den vergangenen Jahren auf der Popkomm für bemerkenswerte Töne gesorgt. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir dieses spannende Musikland für eine Partnerschaft gewinnen konnten. Das wird eine Popkomm voller Entdeckungen, auch für die türkischsprachigen Mitbürger in Deutschland."

Seit dem Wechsel der Musikmesse nach Berlin waren Frankreich, Spanien, Brasilien und Deutschland Partnerländer der Popkomm.
 
[h5]Nach anfänglicher Euphorie über die Aufnahme der EU-Beitritts-Verhandlungen pflegt die Türkei inzwischen ein pragmatisch-selbstbewusstes Auftreten gegenüber Brüssel. In Davos hat Aussenminister Babacan dargelegt, welche strategische Bedeutung die Türkei besitzt. [/h5]

msn. Davos, 27. Januar

Im vierten Jahr der Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union (EU) sind erst drei Dossiers von über zwanzig offiziell geöffnet worden; die vor allem in der Türkei anfänglich spürbare Europa-Euphorie ist Ernüchterung gewichen. Dass der Prozess stockt, hat politische Gründe, wobei sich Ankara und Brüssel – etwa bei der Zypernfrage – gegenseitig die Schuld zuschieben. Interessant ist aber, dass sich die Türkei bisher nicht beirren lässt, den von der moderat-islamistischen Regierungspartei AKP eingeschlagenen Reformkurs konsequent mit Ziel eines Vollbeitritts weiterzuführen.
 
RWE stößt auf türkischen Strommarkt vor

von Matthias Ruch (Düsseldorf)

Der größte deutsche Stromerzeuger RWE plant den Bau neuer Kraftwerke in der Türkei. Zudem will sich der Essener Versorger an einem türkischen Stromkonzern beteiligen und damit eine starke Position im dortigen Markt aufbauen.


"Die türkische Wirtschaft ist dynamisch und bietet große Wachstumschancen", begründete RWE-Chef Jürgen Großmann den Vorstoß in Istanbul. "Der Strom- und Gasbedarf des Landes wird voraussichtlich pro Jahr um mehr als fünf Prozent wachsen."
Der Markteintritt in der Türkei, wo RWE eine neue Landesgesellschaft gründet, ist Teil der Auslandsstrategie von Großmann. Gegenüber dem deutschen Rivalen Eon ist RWE mit Zukäufen und Neubauten im Ausland in den vergangenen Jahren ins Hintertreffen geraten. Mit großen Kraftwerksprojekten, auch in Russland, will RWE diesen Rückstand aufholen. Die türkische Regierung wird in den nächsten Jahren große Teile der bislang staatlichen Energieversorgung des Landes privatisieren.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:RWE Strommarkt/308851.html?imgpopup=1&nv=Image0RWE-Chef Jürgen Großmann sieht gute Wachstumschancen in der TürkeiAls Technologieführer bei der Stromerzeugung aus Braunkohle rechnet sich RWE in der Türkei gute Chancen aus. "Braunkohle ist ein unverzichtbarer heimischer Energieträger in der Türkei", teilte der Konzern am Sonntag mit. Im Rheinland baut RWE derzeit ein neues Großkraftwerk für Braunkohle. Neben der konventionellen Stromerzeugung bietet die Türkei auch Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien. Großmann sieht dort vor allem Potenzial für Wasser- und Windkraft.
Erneute Meldungen, wonach der französischen Energiekonzern EDF eine Übernahme von RWE erwäge, wies Großmann zurück: "Herr Gadonneix hat mir versichert, dass es kein aktuelles Interesse gibt", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Großmann hatte EDF-Chef Pierre Gadonneix beim Weltwirtschaftsforum in Davos getroffen.
 
Türkei: Haselnussexporte bringen gute Gewinne

Haselnüsse erwiesen sich als eines der gefragtesten türkischen Produkte 2007, informiert die Türkische Exporteurversammlung (TIM). Die Exporte türkische Haselnüsse brachte etwa 4,1 Mio. $ Gewinn für das Finanzministerium auf einer täglichen Basis (das bedeutet etwa 1,5 Mrd. $ pro Jahr) 2007.
Es ist interessant zu erwähnen, dass die Haselnuss auch das Produkt war, deren Exporte 2007 am meisten zunahmen. Die Exportlieferungen stiegen fast 32% gegenüber 2006.
 
[h1]Die Türkei schlägt gegenüber Europa selbstbewusste Töne an[/h1]
[h2]Aussenminister Ali Babacan will die EU-Beitritts-Fähigkeit bis in fünf Jahren autonom erreichen[/h2]
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Die Türkei schlägt gegenüber Europa selbstbewusste Töne an

Aussenminister Ali Babacan will die EU-Beitritts-Fähigkeit bis in fünf Jahren autonom erreichen
Nach anfänglicher Euphorie über die Aufnahme der EU-Beitritts-Verhandlungen pflegt die Türkei inzwischen ein pragmatisch-selbstbewusstes Auftreten gegenüber Brüssel. In Davos hat Aussenminister Babacan dargelegt, welche strategische Bedeutung die Türkei besitzt. ...
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[h5]Nach anfänglicher Euphorie über die Aufnahme der EU-Beitritts-Verhandlungen pflegt die Türkei inzwischen ein pragmatisch-selbstbewusstes Auftreten gegenüber Brüssel. In Davos hat Aussenminister Babacan dargelegt, welche strategische Bedeutung die Türkei besitzt. [/h5]


msn. Davos, 27. Januar
Im vierten Jahr der Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union (EU) sind erst drei Dossiers von über zwanzig offiziell geöffnet worden; die vor allem in der Türkei anfänglich spürbare Europa-Euphorie ist Ernüchterung gewichen. Dass der Prozess stockt, hat politische Gründe, wobei sich Ankara und Brüssel – etwa bei der Zypernfrage – gegenseitig die Schuld zuschieben. Interessant ist aber, dass sich die Türkei bisher nicht beirren lässt, den von der moderat-islamistischen Regierungspartei AKP eingeschlagenen Reformkurs konsequent mit Ziel eines Vollbeitritts weiterzuführen.
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[h4]Dossier-Zeremoniell nicht entscheidend[/h4]
Der Aussenminister und EU-Chefunterhändler, Ali Babacan, bezeichnete es am Samstag am Weltwirtschaftsforum in Davos angesichts der volatilen Stimmungslage in diversen EU-Mitgliedsstaaten als unabdingbar, autonom die Dossiers abzuarbeiten, auch wenn diese offiziell von Brüssel gar noch nicht eröffnet worden seien. Dieses Zeremoniell daure jeweils 15 Minuten, sei aber nicht wirklich entscheidend, sagte er an die Adresse der anwesenden EU-Regierungschefs gerichtet. Das Ziel der AKP bleibe, bis 2013 von sich aus den Prozess abzuschliessen. Erst dann, meinte Babacan, sei zu entscheiden, ob die Türkei in der Wertung Europas beitrittsfähig sei. Und auch erst dann sei der Zeitpunkt gekommen, über Aufnahmefähigkeit und -wille innerhalb einzelner EU-Mitgliedsstaaten zu diskutieren. Die Türkei werde dannzumal eine andere Türkei sein als heute – genauso wie sie vor fünf Jahren, zu Beginn des Reformprozesses, anders gewesen sei als heute.
Ob zu diesem Zeitpunkt sein Land überhaupt noch der EU beitreten wolle, werde sich ebenfalls erst dann weisen, sagte Babacan vieldeutig. Das Ziel aber müsse die Vollmitgliedschaft sein, da eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Weiterführung des Reformprozesses.
Babacans Äusserungen in Davos fügen sich ein in eine seit einiger Zeit hörbar neue Tonalität im Verhältnis zur EU; waren noch vor kurzem eher anklagende und verletzte Stellungnahmen die Regel, dominiert nun zumindest in offiziellen türkischen Voten ein gesundes Mass an Selbstbewusstsein bei demonstrativer Gelassenheit. Dabei geht Ankara sehr ambitioniert vor: Gestärkt durch den jüngsten Wahlerfolg und die Zurückbindung der Streitkräfte, will die Regierung Erdogan bis 2023 – dem hundertsten Jahrestag der Republikgründung – den Sprung unter die zehn führenden Volkswirtschaften geschafft haben. Neben in der Tat bemerkenswerten Fortschritten im wirtschaftlichen und politischen Bereich brauche es dazu auch eine tiefgreifende kulturell-soziale Reform, sagte Babacan in Davos. Die häufig an der Türkei geäusserte Kritik, der Reformprozess greife etwa im Straf- und Gesellschaftsrecht nicht wirklich, sei angesichts der immensen Herausforderung nicht gerechtfertigt. Die Umsetzung solcher Schritte in die Praxis und die konsequent korrekte Anwendung etwa durch Richter oder Polizisten brauchten Zeit, weil tief verwurzelte Mentalitäten verändert werden müssten.
Das gilt auch für den umstrittenen Paragrafen 301, der die Verunglimpfung des Türkischen und des Türkentums unter Strafe stellt. Babacan stellte in Davos in Aussicht, dass eine entsprechende Gesetzesrevision «in Bälde» vor das Parlament gebracht werde. «Wir wollen europäische Standards», sagte der Aussenminister. Dabei stehe die Modellhaftigkeit der Türkei für Europa und die Region im Vordergrund – nämlich gleichzeitig eine islamische, säkulare und demokratische Nation zu sein, die auf den gemeinsamen europäischen Werten beruhe. Für die Türkei seien dabei die in den «Kopenhagener Kriterien» festgeschriebenen Bürger- und Menschenrechtsnormen die Orientierungsgrösse.
[h4]Multidimensionale Aussenbeziehungen[/h4]
Mit dem pragmatisch-distanzierteren Verhältnis zu Europa – «es gibt keine exklusiven Beziehungen zur EU», meinte Babacan – verbindet sich die gezielt vorgenommene Ausweitung der Aussenbeziehungen der Türkei zu den Staaten der Region, Russland und der weiteren Welt. Ankara will in diesem Jahr allein in den Ländern des südlichen Afrika zehn neue Botschaften eröffnen. Mit Russland verbindet die Türkei traditionelle Rivalität um den Einfluss in Zentralasien und Differenzen bei der Zypernfrage, vor dem Hintergrund der an Bedeutung gewinnenden Energieversorgung über neue Pipelines aber auch durchaus gemeinsame strategische Interessen. Bereits heute werden rund 30% des weltweiten Gas- und Ölhandels über türkisches Territorium abgewickelt. Diese geografisch bedingt starke Stellung als Umschlag- und Transitkorridor für die russischen, zentralasiatischen, irakischen und iranischen Öl- und Gasreserven auf ihrem Weg nach Europa (vgl. Grafik) soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Dabei steht für Ankara nicht allein der politische Poker um die Routenführung neuer Pipelines im Vordergrund, sondern auch die verlässliche und nach transparenten Kriterien gestaltete Energieversorgung. Dazu gehört neben der Liberalisierung und Privatisierung der einheimischen Energieindustrie auch die Förderung von privaten Investitionen bei der Exploration und Erschliessung neuer Vorkommen in der Region durch türkische Firmen.
Sorgen bereitet der Türkei laut Babacan die Entwicklung im Nahen Osten, sowohl mit Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt als auch auf das Atomprogramm Irans und die Lage im Irak. Ankara pflegt zu fast allen Ländern der Region intensive Beziehungen; die historisch stark belasteten zu Armenien, hofft Babacan, könnten sich nach den dortigen Wahlen möglicherweise etwas entspannen. Die Kontroverse, ob Türken 1915 ein Genozid an den Armeniern verübt hätten, sei von Historikern beider Länder zu bewerten, nicht von Parlamenten, betonte der Aussenminister – und machte noch einmal klar, dass sein Land für einen solchen Prozess Hand biete.
[h4]Gemeinsamer Kampf gegen die PKK[/h4]
Unversöhnlich hart blieb der Aussenminister in seiner Wortwahl bezüglich der aus dem Nordirak operierenden Kurdischen Arbeiterpartei (PKK). Diese sei eine Terrororganisation, was auch die EU und die USA anerkannt hätten. Die Interventionen der türkischen Streitkräfte im Nordirak seien notwendig, blieben aber eng auf PKK-Ziele begrenzt und erfolgten in enger Abstimmung mit den USA und Bagdad. Die Versorgung des kurdischen Nordens im Irak sei dadurch nicht tangiert. Derzeit verkehrten regelmässig mehrere tausend Lastwagen zwischen den zwei Ländern. Den Vorwurf, die Türkei nehme ihre Interessen an der irakischen Ölstadt Kirkuk durch die Unterstützung der dort als Minderheit lebenden Turkomanen wahr, wies Babacan zurück. Sein Land unterstütze einen multiethnischen, geeinten Irak, nicht einzelne Volksgruppen.
 
IRAKISCH-TÜRKISCHE ERDGASPIPELINE

BOTAŞ hat mit den Durchführbarkeitsarbeiten für eine Erdgas-Pipeline von Irak aus in die Türkei begonnen. Die Leitung wird Parallel zu den Kirkuk-Yumurtalık Erdgaspipeline sein. Die Leitung soll 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Irak über die Türkei auf die Weltmärkte leiten. Dieses Projekt wird im Rahmen der am 17. August 2007 unterzeichneten Übereinstimmung zwischen den türkischen und irakischen Ministern geführt. (Milliyet)
 
Wirtschaftstrend: "Jahrzehnt der Türkei hat begonnen"

© OTS
23.01.2008 06:05:36 - Wer am türkischen Markt Fuß fassen will, muss die Gepflogenheiten des Landes kennen. Unternehmensberater und Türkei-Experte Caglayan Caliskan, 40, sprach heute im türkischen Restaurant KENT in Wien vor rund 40 Unternehmensvertretern über die Do’s and Dont’s am Bosporus. Mit einer "Bildkorrektur" räumte er mit gängigen Klischees über die türkische Gesellschaft auf.

(live-PR.com) -
"Woran denken Sie, beim Wort Türkei?", begann Caglayan Caliskan seine Ausführungen über die Vielfalt seines Heimatlandes sowie die kulturellen Unterschiede zu Westeuropa. Im Gegensatz zu den klassischen Urlaubsbildern der Südtürkei stellt sich das gestresste Wirtschaftsleben in der verkehrsreichen Metropole Istanbul komplett konträr dar.


"Toughe" Türkinnen


In der Türkei heißt es für Frauen "Kind oder Karriere". Viele Türkinnen entscheiden sich für eine Karriere und spielen eine wichtige Rolle in der türkischen Wirtschaft. Immerhin ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte mit rund 20 Prozent, höher als in Österreich. Çaliskan: "Frauen treten im Businessleben extrem tough auf, ohne ihre Weiblichkeit zu "verschleiern"."


Mit Türken am Tisch


Wer bei potenziellen Geschäftspartnern punkten will, sollte im gesellschaftlichen Umgang nicht gleich negativ auffallen. So wäre es beispielsweise ein grober Faux Pas, als Gast bei einem Geschäftsessen den eigenen Teil der Rechnung übernehmen zu wollen. "Sie würden damit Ihren türkischen Gastgeber zutiefst beleidigen - und wären mit ziemlicher Sicherheit bei ihm abgeblitzt", warnt Çaliskan.


"Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus!"


In der "diffusen" türkischen Kultur brauchen die Dinge Zeit. Wer mit einem türkischen Geschäftsmann oder -Frau Tacheles reden will, muss sich auf ein langsames "Anpirschen" und "Beschnuppern" des Gegenübers einstellen. Bevor über das Geschäft gesprochen wird, muss das Vertrauen durch persönliche Gespräche, zum Beispiel über Kinder und Familie, gewonnen werden. Die Türkei ist darüber hinaus eine "polychrome" Gesellschaft, auch im Businessleben werden viele Angelegenheiten gleichzeitig erledigt. "Monochrom" geprägten Österreichern bzw. Westeuropäern, die eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten, rät Çaliskan, ihren türkischen Geschäftspartnern genügend Spielräume einzuräumen, um von deren "Improvisationskraft" zu profitieren.


Jahrzehnt der Türkei


"Wenn man in der Vergangenheit vom "Jahrzehnt des Süd-Ost-Europäischen Marktes" gesprochen hat, dann steht nun das "Jahrzehnt der Türkei" bevor," leitet Çaliskan aus einem Trend der letzten zwei bis drei Jahre ab. Auf expansionsfreudige Unternehmen wartet in der Türkei ein attraktiver Markt mit über 75 Millionen Einwohnern, die durch den steigenden Wohlstand für eine immense Nachfrage sorgen. Ein möglicher EU-Beitritt spiele für die Position der Türkei als Wirtschaftspartner keine Rolle, so der Experte.


Aktuelle Pflichtlektüre


In seiner neuen Publikation "Wirtschaftspartner Türkei - Ein Handbuch für erfolgreiche Unternehmer", erschienen im Redline Verlag, bietet Caliskan das ultimative Rüstzeug für deutschsprachige Wirtschaftstreibende in der Türkei. Er nutzt seine Insiderperspektive, um die wesentlichen Erfolgsfaktoren im türkischen Business zusammenzustellen - eine Pflichtlektüre für alle Türkei-Interessierten.


CALISKAN & NETWORK


Caliskan & Network ist ein Beratungsunternehmen mit österreichischen und türkischen Wurzeln und agiert als die Wirtschaftsbrücke zur Türkei. Das Netzwerk verfügt über ein international versiertes bilinguales Beraterteam und ist somit bestens darauf eingestellt, Deutsche und Österreichische Unternehmen bei ihren Geschäftskontakten und Investitionen in der Türkei zu begleiten. Den Klienten kommen profunde Kenntnisse der Türkei-Experten sowohl in der türkischen als auch in der hiesigen Kultur und Sprache zu Gute - sie agieren vor allem als 'Kulturen-Übersetzer'. Caliskan & Network Management Consultants

die türkei ist sicher nicht das wichtigste, aber definitiv ein wichtiges land. und ich denke das wird sich auch "auszahlen"
 
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