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Wirtschaft grösser als bisher angenommen

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Popeye

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Türkei: Wirtschaft grösser als bisher angenommen

Statistikamt berechnet das Bruttoinlandsprodukt nach neuer Methode. Ein Upgrade im Rating könnte folgen, Kredite günstiger dadurch werden.



Ankara. Die türkische Wirtschaft ist ungefähr 32 Prozent grösser als bisher angenommen. Grund: Das Statistikamt der Regierung in Ankara berechnet das Bruttoinlandsprodukt (BIP) anders und berücksichtigt bisher "unregistrierte Aktivitäten". Das neue, höhere BIP könnte die Türkei beim Kreditrating aufwerten und es bringt die Regierung ihrem Ziel näher, das Pro-Kopf-Einkommen bis 2013 auf 10.000 US-Dollar zu erhöhen. Letztes Jahr lag es bei 6900 Dollar.
Laut dem Chef-Statistiker Omer Demir betrug das BIP 2006 nach der neuen Berechnung 758,3 Milliarden Lira (608,9 Milliarden US-Dollar) statt 576 Milliarden nach der alten Methode. 2007 dürfte das BIP somit 645,9 Milliarden US-Dollar betragen, und nicht die von Premier Recep Erdogan im Jänner angekündigten 489 Milliarden. Die aktuellen Zahlen für 2007 werden Ende März bekanntgegeben.


Die neue Berechnungsmethode bringt die Türkei auf EU-Niveau, was die Datenstandards anbelangt. Und sie bieten ein genaueres Bild der Wirtschaft des EU-Kandidatenlandes Türkei, so Demir.


"Unter normalen Umständen wäre die Sache ziemlich positiv", sagt Yarkin Cebeci, Volkswirt bei JPMorgan in Istanbul gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Aber mit der derzeitigen weltweiten Vorsicht bei Risiken wird es wahrscheinlich nicht zu einer signifikanten Reaktion des Marktes kommen."


Und Moody's Investor Service Analystin Kristin Lindow meinte bereits im Jänner, eine höher Zahl des BIP allein bringe heuer kein Upgrade. Lindow stellte aber eine Aufwertung von "Stabil" zu "Positiv" in Aussicht.
Die Auslandsschulden der Türkei bewertet Moody's aktuell mit Ba3 und Standard & Poor's mit BB-.
Türkei: Wirtschaft grösser als bisher angenommen
 
Somit ist der türkische BIP um 2020 Dollar gestiegen
2008 erwartet man schon einen BIP von 8500$
 
Tigerstaat Türkei


Die Türkei ist jung, dynamisch und erfolgreich. Weitreichende Reformen von Premierminister Erdogan haben seit seinem Amtsantritt aus dem Land ein begehrtes Ziel für ausländische Investoren gemacht. Internationale Unternehmen drängen in den türkischen Markt, allen voran die Deutschen. Von 3.350 im Jahre 2006 neu gegründeten Firmen sind über 600 in deutscher Hand. Und auch die Investitionssummen verzeichnen hohe Zuwächse. Lag der Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen im Jahre 2003 noch bei 1,18 Milliarden Euro, betrug er 2007 schon 14,85 Milliarden Euro.

Doch was macht die Türkei für ausländische Unternehmen so attraktiv? „Die Türken arbeiten im internationalen Vergleich extrem viel und sind dabei sehr effektiv“, erklärt Michael Maasmeier, Deutscher Repräsentant der Investment Support and Promotion Agency of Turkey (ISPAT). Während in Deutschland die durchschnittliche Jahresarbeitszeit bei knapp 1.800 Stunden liegt, wird in der Türkei über 2.200 Stunden gearbeitet.

Ein weiterer Vorteil sei die Altersstruktur der türkischen Bevölkerung. 65 Prozent der Türken sind jünger als 34. Entsprechend niedrig ist auch das Durchschnittsalter. Die türkische Bevölkerung ist mit einem Schnitt von 29 Jahren viel jünger als die deutsche, die auf einen Altersdurchschnitt von knapp 41 Jahren kommt. Jung bedeute zwar nicht automatisch fleißig, aber im Falle der Türkei treffe dies dennoch zu. Automobilhersteller wie Toyota und Ford fertigen seit Jahren in der Türkei und sind von der hohen Effizienz der türkischen Arbeiter begeistert. „Von den weltweit 52 Toyota-Werken gilt das türkische als das effektivste,“ so Maasmeier.

Aber nicht nur das Alter spielt eine Rolle. Auch können die ausländischen Unternehmen auf das umständliche Umsiedeln von Seniorpersonal verzichten, da die Türkei selbst sehr qualifizierte Führungskräfte bietet. Jährlich verlassen 400.000 Studenten aller Fachrichtungen eine der 115 Universitäten des Landes.

Wo immer mehr investiert und produziert wird, boomt die Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt in der Türkei ist seit 2002 jährlich um über 7 Prozent auf mittlerweile 324,4 Milliarden Euro gewachsen.
 
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