Zum ersten Absatz, machst Du das nicht genauso grad nur aus Deiner Sicht? Wie gewisse Leute denken und charakterlich sind? Du benutzt halt so Sachen wie " wollten ein Stück abbekommen, europäische Hampelmänner usw"
zum zweiten: welche sind denn die bezahlbaren griechische Regeln? Und ich bin mal gespannt, ob die griechische sich so sehr von den anderen Unterscheidet. Darfst auch gern das Beispiel der ERT benutzen, da ich meinen Vorschlag ja schon geschrieben hab.
Der Unterschied besteht darin, dass sich meine Kritik primär nach innen richtet und nicht nach außen. Ich kritisiere in der Hauptsache die Landsleute für ihren Wandel und Ausverkauf des Landes durch ihre tägliche Lebensweise. Ich versuche nicht, die Schuld immer auf die anderen zu schieben, auf die Europäer oder die Amerikaner. Es gibt gewisse Realitäten die besagen, dass der Westen die Situation mitverursacht hat durch tatkräftige Mithilfe im Inland. Aber was hilft es, die ganze Zeit auf den Westen zu schimpfen? Es muss sich doch im Land selbst etwas ändern um immun zu werden gegen westliche Einflussnahme und diejenigen, die das Spiel des Westens hier nicht durchschauen, die kritisiere ich natürlich. Sie sind ja mitschuldig um den dringend benötigten gesellschaftlichen und politischen Wandel zu verhindern.
Es geht hier nicht um bezahlbar oder nicht bezahlbar. Was soll das für ein Kriterium sein? Du gibst so ja offen zu dass das alles fremdfinanziert wird und die Politik in Griechenland hüpft und springt wie es die Troika will weil sie sich ihren bisherigen Lebensstil nicht ohne Hilfe weiterfinanzieren können. Dann muss man aber auch offen sagen, dass es bei diesen ganzen Pseudoreformen nicht darum geht, essentiell etwas zu ändern sondern nur um die Findung einer Möglichkeit, nichts zu verändern. Zuerst würde ich den finanziellen Aspekt nachordnen und mir Gedanken machen, was gut für das Land und die Gesellschaft ist, und dann erst sehen wie diese Gedanken organisatorisch oder finanziell umgesetzt werden können. So wie du es beschreibst, braucht man sich ja nicht einmal Gedanken über den Wandel machen weil man eh für nichts Geld hat. So ein Verhältnis herrscht nur zwischen einem Sklaven und seinem Herren und das kann ich als Argument nicht hinnehmen.
Es ist ein Unterschied, ob man sich bei einem Wandel auf das finanzielle fokussiert und alles andere in den Hintergrund tritt oder ob man die Prioritäten klar festlegt und das finanzielle nur reine Formalität ist. Auch diese Fokussierung auf das Finanzielle passt sich ein in das westliche Denkmuster, in die ökonomisierten Gesellschaftvorstellungen die sich im Verlauf der vergangenen 250 Jahre gebildet haben.
Am Beispiel von EPT ist es klar: Es gibt 2700 Angestellte. Es ist nicht geklärt ob das wirklich zu viel ist oder vielleicht sogar zu wenig, wie Afroasiatis ja schon sagt. Das ändert nichts daran, dass die faulen Elemente in EPT identifiziert und entlassen werden bzw. sogar vor Gericht gestellt werden müssen wegen Missbrauchs von Steuergeldern, Korruption und Schmarotzertum. Es ist bekannt, dass von den 300.000.000 Euro Rundfunkgebühren (die Beitragssätze sind in Griechenland dreimal niedriger als in Deutschland), 150.000.000 Euro zweckentfremdet wurden um sich andere Spielchen zu leisten. Wenn nach einer Sanierung von diesen Gebühren noch Geld übrig bleibt, dann kann überlegt werden wie es sinnvoll eingesetzt werden kann, ob z.B. das Programm ausgeweitet werden muss, ob das Geld dafür verwendet wird um die Vielfalt in den Medien zu vergrößern wenn die Privaten verboten werden (dazu bräuchte es eine Verfassungsreform, die Medienvielfalt garantiert). Klar ist auch, dass es keine Rechtfertigung für Cheflöhne im Millionenbereich gibt, oder für Moderatoren. Es gibt genügend junge und kreative Menschen, die diese Arbeit auch für ein ausgewogenes Gehalt liebend gerne tun würden, aus Überzeugung und nicht des Geldes wegen.