Dass Staaten keine Frunde haben, sondern Interessen verfolgen, habe ich hier merhmals betont aber einige Balkankanisterschädel verstehen sowas nicht.
Ja, da kann man wahre "Logikbomben" lesen: "Was war der Grund, dass sich 10 Nationen, teilw. im WW2 verfeindet, teilw. mit Serbien im WW2 auf der Siegerseite, plötzlich über dem serbischen Nachthimmel wiedergefunden haben?" Antwort: "Man wollte Serbien klein kriegen, weil´s so garstig war"...
Der Balkan ist empfänglich für Verschwörungstheorien und ich glaube das Milosevic genau hier angesetzt hat, als er das politische Zepter in Serbien übernommen hat. Die Presse wurde Gleichgeschaltet, Redakteure wurden auf Linie gebracht und es setzte eine propagandistische Dauerberieselung ein, bei welcher Serben immer die Arschkarte hatten und von dunklen Mächten umgeben sind. Stichwort: "Belosvetska zavera Islamskog sveta, Amerike i Vatikana protiv srpske nejac"....blabla....Amerika, Vatikan, Arbeiterwohlfahrt....immer sind alle gegen Serbien...
Milosevic hat in Wiklichkeit Jugoslawien viel führer beerdigt, nämlich mit der bundesverfassungswidrigen Aufhebung der Autonomie des Kosovo, in dem er die Zustimmung der übrigen Mitgliedstaaten Jugoslawiens über die Aufhebung der Autonomie des Kosovo umging und zur selben Panzer und Helikopter über das Parlament des Kosovo rollen und fliegen ließ. Die Carington-Friedenskonferenz war nur ein letzter verzweifelter Versuch Jugoslawien noch einmal zu beleben. Erfolgos.
Das ist interessant. Ich war bisher immer der Ansicht, dass der formelle Weg zur Aufhebung der Kosovo-Autonomie eingehalten wurde. Ist es möglich, dass das Kosovo zwar als "Autonomie" bezeichnet wurde, verfassungsseitig jedoch ein Status als föderale Einheit -basierend auf der Bundesverfassung- vorlag? Demnach wäre es dann wohl so, als ob bspw. Nidersachsen beschliesst, den Status des Stadtstaates Hamburg einzukassieren. In diesem Fall wäre die Bundesverfassung eindeutig gebrochen worden. Paradoxerweise erklärt dies dann auch, weshalb Kosovo-Albaner zu jener Zeit in den Knast kamen, wenn sie für den Erhalt der 74-er Verfassungs und dem damit zusammenhängenden Status, auf die Straße gingen.
Villeicht kannst Du da als Jurist etwas näher erläutern, so dass unsere serbischen Empörerfreunde und "Legalisten" auch was davon haben....

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Was meinen Einwurf angeht: Anfang Oktober 1991 änderten Vertreter Serbiens die Funktionalität des Jugoslawischen Staatspräsidiums. Beschlüsse konnten nun mit der einfachen Mehrheit vorgenommen werden, was für Serbien vorteilhaft war, denn sie hatten ja das Kosovo zwar einverleibt, sich aber die Vorteile der 74-er Verfassung gesichtert: Nämlich die Stimmrechte im Staatspräsidium. Zu Recht sahen es die Republiken SR BiH und SR Mazedonien als Verfassungsbruch an und wir können nun auch so weit gehen und feststellen, dass das jugoslawische Staatsgebilde spätestens an diesem Punkt zerfallen war und wir hier nicht mehr von einer illegalen Sezession sprechen können, sondern vielmehr von der Neuregulierung der Zugehörigkeit durch den demokratischen Prozess eines Referendums. Auch hier wieder holen die "Legalisten" ihr Arsenal raus und stellen die demokratische Legitimität eines Referendums durch Verweis auf "Staatsvolk" in Frage, während sie selbst diese Legitimität und Interessen anderer Staatsvölkern längst berotzt haben. Ganz im Stil eines Geiselnehmers klingen dann auch die Forderungen der Sozialistischen Partei Serbiens vom 9.Oktober 1991:
In dem neuen jugoslawischen Staat wird es mindestens drei bundesstaatliche Einheiten geben: Serbien, Montenegro und ein vereinigtes Bosnien-Knin. Wenn die Bosniaken in dem neuen jugoslawischen Staat zu verbleiben wünschen, können sie das tun. Wenn sie abzufallen versuchen, müssen sie wissen, dass sie rings von serbischem Gebiet umschlossen sind.
Neben der Tatsache das die bisherige Staatsstruktur von Serbien selbst beerdigt wurde wird hier eines deutlich: Man will hier keinen Konsenz mit den Nichtserben, sondern stellt diese vor die Wahl: Entweder in diesem neuen "jugoslawischen" Staats leben, oder aber sein Dasein in Enklaven zu fristen. Nun erklärt sich auch das unbedingte Festhalten Karadzics an nichtserbischen Gebieten im Dezember 1991 und den späteren Verhandlungen, ergänzt um die Drohung unterzugehen. Was sagen denn unsere Legalisten zum Thema "Konstitutionelle rechte von Staatsvölkern der SFRJ". Es ist doch mehr als deutlich, dass man auf diesen Rechten mit der JNA rumtrampelte, wenn es sich um Nichtserbische Interessen handelte.
wo heute kroaten und slowenen wohnen, haben vor 100 jahren nur serben gewohnt? fuck hab ich gepennt in der schule...
Na um es in Seseljs Worten zu sagen: "I Pingvini su svpski"...
