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Wut. Mord. Opfer. Srebrenica und die heuchelei des 11. Juli

Marcin

Spitzen-Poster
WUT. MORD. OPFER.
SREBRENICA UND DIE HEUCHELEI DES 11. JULI

Am 11. Juli, ist es - leider - wieder so weit. Vor 18 Jahren befahl Mladic den Genozid von Srebrenica. Es schreit in den Himmel, dieses Unrecht.
Was jetzt wieder droht: "Jahrestag". Berichte und Reden.

Ich finde: es reicht. Jeden Jahrestag viele, und viele leere Worte. Die internationalen Genozid-Gaffer reden, bedauern, und schweigen - über ihr Nichtstun, Ihre Kapitulation, Ihr Zuschauen.
Jedes Jahr reden sie, und jedes Jahr lassen sie nach dem 11. Juli die Opfer in weiteres Jahr im Dreck sitzen.

Über 8.000 unschuldige Ermordete. Zehntausende Angehörige, Verzweifelte - Vertriebene, Verletzte, Vergewaltigte, Verwitwete - bis heute.
Bosnien wurde zerteilt, Milosevic und Maldic erhielten als Lohn für Genozid einen Teil Bosniens zur Kontrolle. Das Land wurde in Dayton amputiert an Armen und Beinen. Dann sollte es laufen. Mit der Dayton-Verfassung würde jedes funktionierende Land in wenigen Monaten zerstört: Bosnien, auch Deutschland, Russland, die USA, auch China.

Dayton schaffte die erste Verfassung in Europa seit den Nazis, die Juden und Sinti das höchste Staatsamt verwehrt.
Srebrenica wurde den serbischen Tätern zugeschlagen - einer serbischen Führung, die bis heute den Genozid leugnet und noch immer Bosnien zerstören will.
Das Land vegetiert wie die Menschen, die Opfer, denen nie eine wirkliche Chance gegeben wurde. Europa wandte sich ab, will das Elend nicht sehen, sich lieber um Euro, Wachstum und iPhones kümmern. Und den Opfern die Schild an dem mit Dayton zerstörten Staat geben.
Als wären Europa seine Ideale nur in Reden an Sonntagen und Jahrestagen was wert.

Die Frage lautet also, ganz einfach: wann?
Wann, Ihr arroganten Besserwisser, alerten Karrieristen und Nichtstuer aus EU-Europa - wann hört Ihr endlich auf zu heucheln? Wann hört Ihr auf, die Opfer zu verhöhnen? Wann sagt Ihr die Wahrheit, über Eure Motive, Euer aktives Desinteresse am ach so komplizierten Balkan?
Obama, Merkel, Hollande und Cameron: bitte, hört Ihr auf zu reden. Fangt - endlich! - an, den Opfern konkret zu helfen? In Srebrenica und anderswo in Bosnien. Serbien, das Land der Täter, soll in die EU. Bosnien, von Serbien bis heute in der Souveränität bedroht, soll draußen bleiben. So sind sie, die EU-Europäer. Wer Ärger macht, dem hören sie zum, den wollen sie "kaufen" - wer friedlich bleibt, der ist der Dumme.

Für Bosnien gilt: Bosnien muss sich auch selbst helfen.
Die EU redet nur. Sie redet nicht mal mehr mit, sondern gegen Bosnien.
Zum Handeln war die EU im Krieg unfähig, zum Helfen ist sie heute zu egoistisch, zum Nachdenken zu arrogant. Solange die Bosnier so "brav" sind, so zivil, so wenig aggressiv, also keine Bedrohung, so lange wird EU-Europa sich nicht kümmern. Wenn es mal bedrohlich geworden ist, wird die EU wieder unfähig sein zu reagieren. Sie wird Floskeln nutzen, weil sie zu mehr nicht mehr imstande ist. Sie Syrien, Türkei, Serbien, Libyen, Ägypten, China, Tibet, Russland, und so weiter.
Merkel ist etwas anders. Sie redet weniger große Worte, meint es aber öfters ernst. Unbalkanisch, aber nachhaltig. Merkel, Obama, andere - die und ihre Leute muss man gewinnen. Das aber geht nicht mit Jammern. Wer den Opfern helfen will, muss aufhören mit Jammern. Statt dessen ist harte Arbeit angesagt. Lobby für Bosnien. Motto: "Wir können raus aus dem Dreck. Ihr habt uns mit rein gestoßen. Helft uns ein bisschen, den Rest schaffen wir allein."

Also: jammert nicht. Klagt an, droht und zieht zur Rechenschaft. Verbietet die permanente Heuchelei. Wer mit hilft, sei willkommen. Wer heuchelt, der soll sich scheren, zum Teufel oder in die Diplomatie …

Srebrenica 2013:
Kein funktionierendes Krankenhaus, Tod durch banale Krankheiten, keine Bäckerei, keine ernsthafte Hilfe. Wer helfen will, der kann: http://www.helpsrebrenica.org/ von Dirk Planert.
Dirk Planert hat schon in Bihac und andernorts geholfen, mitten im Krieg. Er ist gerade, ehrlich und engagiert. Er will, mit dem deutschen Handwerk, eine Bäckerei aufbauen, Brot und Beschäftigung nach Srebrenica bringen. Danke, Dirk - einfach Klasse!

Ihr/Euer
Stefan Schwarz

P.S.: Am 6. Juli 1995 wurde mein ältester Sohn geboren, er wird 18 am Samstag. Am 1 Juli las ich eine Agenturmeldung, die berichtete, dass mitten in diesen schlimmen Tagen auch Kinder geboren werden. Entsetzt, wütend, auch entkräftet schrieb ich darauf: "Und David ist fünf Tage alt!" Heulen musste ich damals, könnte ich heute - auch vor Wut.

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Stefan Schwarz (Politiker)
 
Gut geschrieben....

Aber trotzdem finde ich müssen sich die Leute in BIH selber aus dem Dreck ziehen.

Das verbrechen an den Bosniaken war monströs und sollte nie vergessen werden.

Das vergessen wäre besonders von unserer Seite für mich die größte Schande.

Was die Wirtschaft angeht ist der ganzen Region nicht nur den Bosniaken kaum zu helfen
Investitionen auch bei den Serben fehlen total.

In der Region Srebrenica wgwtieren die Leute mehr vor sich hin als das Sie leben egal ob Moslem oder Othhodoxer Christ.

Ein sehr weitreichendes Thema.
 
Geschwiegen hat der 33jährige Politiker aus dem pfälzischen Leubsdorf seit jener Rede wirklich nicht mehr. Immer frisch von der Leber weg verquickte er das Bedenkenswerte mit dem Bedenklichen. Er hat seine Empörung manchmal mit blindem Eifer, seine Berichte vom Grauen mit unbelegten Beweisen hochgereizt. Hat er das nötig? „Ich versuche, die deutsche Schweigemauer zu durchbrechen“, verteidigt sich Stefan Schwarz. „Ich will weg von diesen anonymen Bildern aus Sarajevo, wo immer irgendwelche Granaten in irgendwelche Gebäude einschlagen. Diese Bilder sind genauso anonym wie die Zahl von sechs Millionen Toten, die uns immer einfällt, sobald wir vom Holocaust reden.“
Gibt dem Grauen jedoch ein Gesicht, wer mit noch größeren Grausamkeiten hausieren geht? Vor der Kamera berichtete der Abgeordnete etwa von Hundeföten, die angeblich von serbischen Ärzten – „Mengeles serbische Erben“ – bosnischen Frauen „eingepflanzt“ wurden.



Vehement fordert der junge CDU-Abgeordnete Stefan Schwarz Waffenhilfe für Bosnien: Der gute Mensch von Bonn | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 03/1993




jebo te on.....
 
Srebrenica war tragisch der einzige Völkermord in Europa nach dem 2. WK.

Dennoch finde ich fixiert man sich zu sehr auf Srebrenica.....In diesem Krieg gab es weit über 100.000 Opfer, viele davon unschuldig....das sollte man nicht vergessen....
 
Srebrenica war tragisch der einzige Völkermord in Europa nach dem 2. WK.

Dennoch finde ich fixiert man sich zu sehr auf Srebrenica.....In diesem Krieg gab es weit über 100.000 Opfer, viele davon unschuldig....das sollte man nicht vergessen....

Stimmt, Srebrenica ist nur ein Symbol für all die Gebiete in denen ethnisch "gesäubert" wurde. Es wird (besonders in den Medien) völlig außer acht gelassen, dass es noch zahlreichen anderen Verbrechen gab, mit unter 652 Vernichtungs- und Vergewaltigungslager wie etwa:

- Manjača
- Omarska
- Trnopolje
- Keraterm
- Luka-Brčko
- Batković-Bijeljina
- KPD Foča
- ušica-Vlasenica
- Kula -Sarajevo
- Dretelj
- Heliodrom
- Gabela
- Žepče
- Drmaljevo
- Buk Bijeli
- Partizan
- Susica
- Vilina Vlas
- Uzamnica
- Heliodrom
- Gabela
- Vojno

"The total number of people who were held in the mentioned concentration camps has not been determined with certainty."
http://www2.ohchr.org/english/bodies/hrc/docs/ngos/TRIAL_2_BosniaHerzegovina104.pdf
 
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