skenderbegi
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Nach eineinhalb Jahrzehnten Diktatur, Krieg und Verarmung war der erste freigewählte serbische Regierungschef Djindjic die große Hoffnung. Seine Ermordung vor zehn Jahren hat das Balkanland in Richtung Abgrund geführt.
Belgrad (dpa) - Der hoch angesehene serbische Romancier Ljubomir Simovic (77) hat in der vergangenen Woche im Nachrichtenmagazin NIN die Lage Serbiens so beschrieben: «Uns ist ein konfuses, undefiniertes Serbien geblieben, das überhaupt nicht auf den Füßen stehen kann. Die Wirtschaft ist vernichtet, Korruption, Arbeitslosigkeit, ein unglaublich hoher Anstieg der familiären Gewalt, ein entwertetes und korrumpiertes Schulsystem, eine Justiz in ständiger Konfusion und Ineffektivität».
Als der in Deutschland ausgebildete Zoran Djindjic im Januar 2001 nach dem Ende der vielen Kriege erster freigewählter serbischer Regierungschef wurde, herrscht eine regelrechte Reformeuphorie. Der damals 48-jährige Doktor der Philosophie ist die politische Lichtgestalt in diesem Balkanstaat. Der im Ausland geschätzte Politiker versprach Investitionen für die darniederliegende Wirtschaft sowie die Reform von Staat und Gesellschaft von Grund auf. Die Behörden und die Kommunaldienste sollten nach westeuropäischen Vorbildern organisiert werden.
Als er nach gut zwei Jahren im Amt von einem Bündnis aus Politik und Mafia ermordet wurde, dessen Drahtzieher bis heute im Dunklen liegen, kam der Reformschwung zum Erliegen. Mehr noch. Zwar blieb seine Demokratische Partei (DS) auch im folgenden Jahrzehnt an den Schalthebeln der Macht. Doch die demokratischen Grundsätze wurden ausgehöhlt, ein Bündnis von Politik und zwielichtigen Unternehmern beherrschte das Land.
Seine DS liegt nach Machtkämpfen heute in Trümmern und muss mit dem Platz in der Opposition vorlieb nehmen. Die aus der DS hervorgegangenen Liberalen (LDP) des Djindjic-Mitstreiters Cedomir Jovanovic sind nach Darstellung seiner innerparteilichen Kritiker «ein politisches Unternehmen des Vorsitzenden», dessen «innere Verfassung in vollständigem Gegensatz zu allen demokratischen Prinzipien» steht. Mit dieser Begründung sind am vergangenen Wochenende 40 führenden LDP-Politiker in der zweitgrößten Stadt Novi Sad aus ihrer Partei ausgetreten.
Schlimmer noch. Die einstige DS von Djindjic hat die Sozialisten (SPS) politisch wieder salonfähig gemacht, obwohl diese mehr als ein Jahrzehnt Djindjic und seine Anhänger mit einer gekauften Justiz sowie mit Polizei und sogar mit Militär mundtot machen wollten. Inzwischen ist die SPS im Bündnis mit den einstigen nationalistischen Djindjic-Gegnern allein an der Regierungsmacht. Jetzt muss wieder ganz von vorn angefangen werden: Mit dem Kampf gegen die Korruption und tiefgreifenden Reformen in Polizei, Justiz, Medien und Behörden. Nicht zuletzt soll das Land «reindustrialisiert werden».
Zehn Jahre nach Mord an Djindjic verheddert sich Serbien in Problemen | EUROPE ONLINE
man könnte sagen ;
der mensch bleibt sich treu im sinne von habe ich macht & geld soll mir die moral gestohlen bleiben.....
Belgrad (dpa) - Der hoch angesehene serbische Romancier Ljubomir Simovic (77) hat in der vergangenen Woche im Nachrichtenmagazin NIN die Lage Serbiens so beschrieben: «Uns ist ein konfuses, undefiniertes Serbien geblieben, das überhaupt nicht auf den Füßen stehen kann. Die Wirtschaft ist vernichtet, Korruption, Arbeitslosigkeit, ein unglaublich hoher Anstieg der familiären Gewalt, ein entwertetes und korrumpiertes Schulsystem, eine Justiz in ständiger Konfusion und Ineffektivität».
Als der in Deutschland ausgebildete Zoran Djindjic im Januar 2001 nach dem Ende der vielen Kriege erster freigewählter serbischer Regierungschef wurde, herrscht eine regelrechte Reformeuphorie. Der damals 48-jährige Doktor der Philosophie ist die politische Lichtgestalt in diesem Balkanstaat. Der im Ausland geschätzte Politiker versprach Investitionen für die darniederliegende Wirtschaft sowie die Reform von Staat und Gesellschaft von Grund auf. Die Behörden und die Kommunaldienste sollten nach westeuropäischen Vorbildern organisiert werden.
Als er nach gut zwei Jahren im Amt von einem Bündnis aus Politik und Mafia ermordet wurde, dessen Drahtzieher bis heute im Dunklen liegen, kam der Reformschwung zum Erliegen. Mehr noch. Zwar blieb seine Demokratische Partei (DS) auch im folgenden Jahrzehnt an den Schalthebeln der Macht. Doch die demokratischen Grundsätze wurden ausgehöhlt, ein Bündnis von Politik und zwielichtigen Unternehmern beherrschte das Land.
Seine DS liegt nach Machtkämpfen heute in Trümmern und muss mit dem Platz in der Opposition vorlieb nehmen. Die aus der DS hervorgegangenen Liberalen (LDP) des Djindjic-Mitstreiters Cedomir Jovanovic sind nach Darstellung seiner innerparteilichen Kritiker «ein politisches Unternehmen des Vorsitzenden», dessen «innere Verfassung in vollständigem Gegensatz zu allen demokratischen Prinzipien» steht. Mit dieser Begründung sind am vergangenen Wochenende 40 führenden LDP-Politiker in der zweitgrößten Stadt Novi Sad aus ihrer Partei ausgetreten.
Schlimmer noch. Die einstige DS von Djindjic hat die Sozialisten (SPS) politisch wieder salonfähig gemacht, obwohl diese mehr als ein Jahrzehnt Djindjic und seine Anhänger mit einer gekauften Justiz sowie mit Polizei und sogar mit Militär mundtot machen wollten. Inzwischen ist die SPS im Bündnis mit den einstigen nationalistischen Djindjic-Gegnern allein an der Regierungsmacht. Jetzt muss wieder ganz von vorn angefangen werden: Mit dem Kampf gegen die Korruption und tiefgreifenden Reformen in Polizei, Justiz, Medien und Behörden. Nicht zuletzt soll das Land «reindustrialisiert werden».
Zehn Jahre nach Mord an Djindjic verheddert sich Serbien in Problemen | EUROPE ONLINE
man könnte sagen ;
der mensch bleibt sich treu im sinne von habe ich macht & geld soll mir die moral gestohlen bleiben.....