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Zehntausende Salafisten in Ägypten fordern Einführung der Scharia

yugo-town

Balkaner
Kairo – Zehntausende Anhänger der radikalislamischen Salafistenbewegung haben am Freitag in Kairo die Einführung des islamischen Rechtes, der Scharia, gefordert. Die Demonstranten waren zum Teil aus weit entfernten Provinzen angereist.

«Islamisch, islamisch, wir wollen die
Verfassung islamisch», riefen die Demonstranten. Sie hatten sich nach dem Freitagsgebet auf dem Tahrir-Platz versammelt, auf dem im vergangenen Jahr auch die Massenproteste gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak stattgefunden hatten.Die Muslimbruderschaft, aus der Präsident Mohammed Mursi stammt, nahm nicht an der Kundgebung teil. Beobachter sind jedoch der Ansicht, dass den Muslimbrüdern die Demonstration recht ist, weil sie die Ziele der Demonstranten weitgehend teilen.
Der endgültige Entwurf für eine neue ägyptische Verfassung soll am 12. Dezember vorgelegt werden. Christen und gemässigte Muslime fürchten, dass mit der neuen Verfassung das islamische Recht überhand nimmt in Ägypten. (SDA)

Quelle: Scharia: Zehntausende fordern Scharia für Ägypten - blick.ch
 
Salafist. Ein schöner Neologismus mit dem man den Feind definiert,aber dem Wort Muslim ausweicht.
 
wieso wussten wir es damals nicht zu schätzen wenn in den medien von "muslimen" die rede war. es gibt irgendwie nur noch salafisten, terroristen, fundamentalisten, extremisten, islamisten, jihadisten, wahabiten :facepalm: wer blickt denn da noch durch :)
 
Salafist. Ein schöner Neologismus mit dem man den Feind definiert,aber dem Wort Muslim ausweicht.

Salafisten sind schon Salafisten und keine "normalen" Muslime.

In Ägypten ist seit 1972/73 die Sharia Rechtsgrundlage. Die Frage ist also, was die eigentlich wollen...
 
Kairo – Zehntausende Anhänger der radikalislamischen Salafistenbewegung haben am Freitag in Kairo die Einführung des islamischen Rechtes, der Scharia, gefordert. Die Demonstranten waren zum Teil aus weit entfernten Provinzen angereist.

«Islamisch, islamisch, wir wollen die
Verfassung islamisch», riefen die Demonstranten. Sie hatten sich nach dem Freitagsgebet auf dem Tahrir-Platz versammelt, auf dem im vergangenen Jahr auch die Massenproteste gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak stattgefunden hatten.Die Muslimbruderschaft, aus der Präsident Mohammed Mursi stammt, nahm nicht an der Kundgebung teil. Beobachter sind jedoch der Ansicht, dass den Muslimbrüdern die Demonstration recht ist, weil sie die Ziele der Demonstranten weitgehend teilen.
Der endgültige Entwurf für eine neue ägyptische Verfassung soll am 12. Dezember vorgelegt werden. Christen und gemässigte Muslime fürchten, dass mit der neuen Verfassung das islamische Recht überhand nimmt in Ägypten. (SDA)

Quelle: Scharia: Zehntausende fordern Scharia für Ägypten - blick.ch

Ich denke, das ist schon ein Beispiel, wie die Situation im Nahen Osten in westlichen Medien verzerrt dargestellt wird.

Erstens, die Scharia gibt es in der ägyptischen Verfassung schon seit den 70er drin - sie wurde vom pro-westlichen Sadat-Regime eingeführt. Die Salafisten wollen, dass sie stärker berücksichtigt wird.

Zweitens, die Bezeichnung "gemäßigte Muslime" wurde, aus politischer Sicht, eher zu den Muslimbrüdern passen als zur Opposition. Ist interessant, dass das Artikel die Opposition mit sektiererischen Begriffen beschreibt ("Christen und gemäßigte Muslimen"), während mein Eindruck von arabischen Medien ist, dass sie politische Begriffe bevorzugen (Säkularen/Liberalen/Linken/Nasseristen). Die westlichen Medien tendieren dazu, aus politischen Streiten im Nahen Osten Kulturkämpfe zu machen.

Ich denke, das ägyptische politische Spektrum lässt sich heute etwa so beschreiben: am rechten Rand liegen die Salafisten, die politische Mitte (eher Mitte-Rechts) wird von den Muslimbrüdern besetzt, und links von der Mitte befinden sich die Liberalen, die Nasseristen und die Sozialisten. Offensichtlich haben manchmal die Salafisten mit den Muslimbrüdern gemeinsame Interessen, sie haben aber auch große Unterschiede.
 
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