BlackJack
Jackass of the Week
Aber die Ablehnung durch die griechische Seite hatte ja konkrete Gründe, die jetzt (10 Jahre später) möglicherweise nicht mehr oder nicht mehr in dem Ausmaß gegeben sind.Weil das auch nicht funktioniert.
Annan hatte bereits 1999 versucht, zwischen der Republik Zypern und der Türkischen Republik Nordzypern wieder Gespräche in Gang zu bringen. Die Gelegenheit schien günstig, da 1999 ein erster EU-Beschluss zum Beitritt Zyperns anstand. Der Plan sah vor, Zypern zu einer Konföderation von zwei sehr selbständigen Teilstaaten zu machen. Vorbild waren die Kantone der Schweiz. Dem Gesamtstaat sollten lediglich die Außen-, Verteidigungs-, Wirtschafts- und Währungspolitik sowie die Regelung der Staatsbürgerschaft vorbehalten werden. Annan trug der Furcht vor Bevölkerungsverschiebungen Rechnung, indem die Niederlassungsfreiheit wie auch die Eigentumsfreiheit zeitweilig eingeschränkt werden sollten. Außerdem war eine weitgehende Demilitarisierung vorgesehen. Großbritannien, Griechenland und die Türkei sollten Schutzmächte des Landes bleiben (siehe Londoner Garantievertrag 1959).
Zur Umsetzung des Plans war die getrennte Zustimmung der beiden Bevölkerungsgruppen in Volksabstimmungen vorgesehen. Die Abstimmung der griechischen Zyprer ergab am 24. April 2004 eine Ablehnung von 76 %. Dagegen stimmten die türkischen Zyprer mit 65 % zu. Damit war der Annan-Plan als die bis dato einzige reale Gelegenheit, die Teilung der Insel zu beenden und den Aussöhnungswillen zu bekunden, gescheitert.
Annan-Plan
Zu den Motiven, die auf griechisch-zyprischer Seite zur Ablehnung führten, gehörte die als zu gering erachtete Kompensation der Vertriebenen von 1974. Hinzu kam, dass für 25 Jahre nur 20 % der Vertriebenen in ihre Herkunftsorte hätten zurückkehren dürfen. Dagegen wurden den Vertriebenen der türkischstämmigen Zyprer das Recht auf Rückkehr zuerkannt. Hinzu kam auch Kritik an der begrenzten Freizügigkeit im wirtschaftlichen Bereich sowie die dauerhafte Präsenz von türkischen Armeeeinheiten