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☆ Nachrichten aus Marokko ☆

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Marokko ist ein Königreich im Nordwesten Afrikas. Hauptstadt ist Rabat. Amtssprachen Arabisch und Tamazight. Seit 1999 ist Mohammed VI. König des Landes. 33.500.000 Menschen leben auf 446.500 Quadratkilometer. Marokko hält die Westsahara seit dem Abzug Spaniens dort im Jahr 1975 besetzt.

Marokko hat eine marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsordnung. Die wichtigsten Stützen der Volkswirtschaft sind Landwirtschaft und Bergbau. Seit dem Jahr 2000 hat der Staat ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU. Mit den USA wurde 2004 eine Freihandelszone vereinbart.

80 % der Touristen, die Marokko besuchen, sind Europäer, zu den grössten Gruppen zählen Franzosen, Spanier und Deutsche. Frankreich ist auch der wichtigste Wirtschaftspartner, steht das Land jeweils an erster Stelle als Hauptabnehmer und als Hauptlieferant im Handel.

Die marokkanische Architektur und Kunst gehört zum UNESCO-Welterbe und hat in der Vergangenheit nicht nur die islamische Welt beeinflusst, sondern mit den Mauren bis auf die Iberische Halbinsel gewirkt. Marokko war oftmals Zentrum des Islams in Nordafrika. Idrisiden, Almoraviden, Almohaden, Meriniden, Wattasiden, Saadier und Alawiden trugen massgeblich dazu bei.

Die grössten Städte sind Casablanca (3,6 Millionen Einwohner), Rabat, Fès, Marrakesch, Tanger, Agadir, Meknes, Oujda, Kenitra und Tetouan.

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[h=2]Gibt es eine Zukunft?[/h] Seit gut zwei Jahrtausenden sind Juden in Nordafrika nachgewiesen. Die grösste der stolzen jüdischen Gemeinden des Maghreb bestand in Marokko. Seit den 50er Jahren hat die Zahl der Juden in Marokko durch Auswanderung nach Israel und Frankreich rapide abgenommen, so dass heute nur noch Reste einer einst blühenden Gemeinde existieren. Wie geht es weiter? Die JR bereiste das Land, das sich immer auch als Brücke zwischen der jüdischen und der arabisch-muslimischen Welt verstand. Bericht eines Augenscheines vor Ort.
«Hier kann man beten und sein Bier trinken!» Reda Berrada, Delegierter des marokkanischen Fremdenverkehrsvereins in Rabat, Mitte vierzig, beharrt auf den Qualitäten des Empfangs und den Werten der Toleranz seines Landes. Eine Behauptung, welche wir vor Ort bestätigt erhielten, als wir einer noch in Marokko lebenden jüdischen Gemeinde begegneten, deren Wurzeln stark mit der Geschichte des Landes vermischt sind, und welche völlig in das Leben Marokkos integriert ist. «Der Beitrag des Judentums in Marokko ist beträchtlich. Aber man macht keinen Unterschied, alle sind Mitbürger. Die Juden sind Teil des marokkanischen Erbes. Es ist sehr berührend zu sehen, wie die Juden mit ihren marokkanischen Wurzeln verbunden sind», betont unser Gesprächspartner. Erinnerung an eine noch sehr nahe Vergangenheit, wo in den fünfziger Jahren die jüdische Gemeinde noch mindestens 220 000 Seelen zählte, 2,3% der Gesamtbevölkerung ausmachte. Viele Marokkaner, die diese Zeit gekannt haben, bedauern, dass sie vorüber ist. Die Jüngsten, die nach den massiven Fortzügen der Juden (seit der Gründung des Staates Israel, mit den Höhepunkten zur Zeit des Endes des französischen Protektorates 1956 und während der israelisch-arabischen Kriege 1967 und 1973) zur Welt kamen, kennen dieses grösstenteils friedliche Zusammenleben der Juden und Araber Marokkos gar nicht.
Zorah, eine junge muslimische Studentin, arbeitet als Presseattaché der Stiftung für jüdisch-marokkanisches Kulturgut. Sie ist die Autorin einer Arbeit über die «Hilloula», die Geburtsfeier des Rabbi Yehia Lakhdar, eines jüdischen «Heiligen» aus Casablanca, dessen Grab eine Pilgerstätte ist. «Die jungen Marokkaner kennen dieses jüdisch-arabische Zusammenleben in Marokko nicht. Sie stellen sich die Juden nur anhand des Bildes der Israelis aus dem israelisch-arabischen Konflikt vor. Ich arbeite daran, diese Geschichte zu rekonstruieren, von der heute beinahe nichts mehr übrigbleibt.» Wenn es einen verwundert, dass eine Muslimine sich so sehr dafür interessiert, das jüdische Erbe Marokkos zu ergründen und zu bewahren, so erwidert Zorah: «Marokkanische Juden haben sich wohl für unsere Kultur interessiert, dies muss in beiden Richtungen geschehen!»

Marokko - Zweitausend Jahre jüdische Geschichte im Maghreb
 
Marokko hat wirklich eine lange jüdische Tradition und die marokkanischen Muslime eine lange tolerante Einstellung gegenüber den Juden. Zwar gab es auch da bereits unschöne Ereignisse, aber alles in allem tolerierten und akzeptierten sogar die Muslime in dieser Region die Juden in ihren Staaten. Während beispielsweise gleichzeitig im restlichen Europa regelmässig Pogrome gegen Juden begangen wurden, konnten Juden bei den Mauren hohe staatliche Funktionen einnehmen. Alles endete auf der Iberischen Halbinsel mit der spanischen und portugiesischen Reconquista 1492, worauf alle Juden und Muslime entweder auswandern mussten oder getötet wurden, sofern sie sich nicht ihrer nicht-christlichen Religion entsagten.

Was ist somit mit diesem «judenfreundlichen» Marokko? Ist es «unislamischer»? Denn genauso denken wahhabitisch und salafistisch gehirngewaschene Muslime.
 
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