Paranga
Balkaner
Bitte diesen Sound anmachen bevor ihr den Text lest. kommt epischer rüber:
https://www.youtube.com/watch?v=rXJRPFlLK2o
15.05.2016
Völkermord-Beschluss im Bundestag | Das wird Erdogan
mächtig ärgern
Diese Sitzung des Deutschen Bundestags wird den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mächtig ärgern: Am 2. Juni wird unser Parlament die Vertreibung und Vernichtung der Armenier durch das Osmanische Reich offiziell als Völkermord verurteilen.
Um 11.20 Uhr wird der Tagesordnungspunkt aufgerufen, der für noch mehr Stress zwischen Berlin und Ankara sorgen kann als das Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann. Denn die türkische Regierung leugnet den Genozid hartnäckig. Erdogan hat bereits seinen Botschafter losgeschickt, gegen die Bezeichnung Völkermord zu protestieren.
Doch die deutschen Volksvertreter wollen sich dem türkischen Druck nicht beugen. Im Antrag von Union, SPD und Grünen ist schon im Titel unmissverständlich von Völkermord die Rede: „Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich vor 101 Jahren“, heißt die Überschrift der Bundestagsdrucksache. Im 1. Weltkrieg hatte die türkische Regierung versucht, die armenische Minderheit in Anatolien durch Massentötungen und Deportationen zu vernichten. Historiker gehen von über einer Million Opfer aus.
Grünen-Chef Cem Özdemir ist Initiator des Antrags. Er sagt zu BILD am SONNTAG: „Es kann schon sein, dass es Ärger aus Ankara gibt. Aber der Bundestag lässt sich nicht von einem Despoten wie Herrn Erdogan erpressen.“ Die Dokumente des Auswärtigen Amtes über die Massaker an den Armeniern seien eindeutig. „Nach dem Beschluss des Bundestags wird es für die Türkei viel schwerer, den Völkermord noch länger zu leugnen.“
Trotz Flüchtlingskrise und der dringend benötigten Hilfe Erdogans wollen die deutschen Parlamentarier hart bleiben. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann: „Deutschland trägt als ehemaliger Hauptverbündeter des Osmanischen Reiches eine besondere historische Verantwortung. Das gilt völlig unabhängig von den tagespolitischen Diskussionen in der Flüchtlingskrise. Ich bin gegen einen devoten Umgang mit Erdogan. Wir sollten hier keine falschen Rücksichten nehmen.“
Für Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) kann der Völkermord-Beschluss zu einer Aussöhnung beitragen: „Wir wollen an der Aufarbeitung mit dem Ziel mithelfen, das Trennende zwischen Armeniern und der Türkei zu überwinden.“
Mit Unterstützung der Bundesregierung wollen der Komponist Marc Sinan und der Intendant der Dresdner Sinfoniker, Markus Rindt, eine deutsch-türkisch-armenische Freundschaftsgesellschaft gründen. Kulturprojekte sollen den Völkermord aufarbeiten, Armenier und Türken aussöhnen.
Völkermord-Beschluss im Bundestag | Das wird Erdogan mächtig ärgern - Politik Inland - Bild.de
https://www.youtube.com/watch?v=rXJRPFlLK2o
15.05.2016
Völkermord-Beschluss im Bundestag | Das wird Erdogan
mächtig ärgern
Diese Sitzung des Deutschen Bundestags wird den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mächtig ärgern: Am 2. Juni wird unser Parlament die Vertreibung und Vernichtung der Armenier durch das Osmanische Reich offiziell als Völkermord verurteilen.
Um 11.20 Uhr wird der Tagesordnungspunkt aufgerufen, der für noch mehr Stress zwischen Berlin und Ankara sorgen kann als das Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann. Denn die türkische Regierung leugnet den Genozid hartnäckig. Erdogan hat bereits seinen Botschafter losgeschickt, gegen die Bezeichnung Völkermord zu protestieren.
Doch die deutschen Volksvertreter wollen sich dem türkischen Druck nicht beugen. Im Antrag von Union, SPD und Grünen ist schon im Titel unmissverständlich von Völkermord die Rede: „Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich vor 101 Jahren“, heißt die Überschrift der Bundestagsdrucksache. Im 1. Weltkrieg hatte die türkische Regierung versucht, die armenische Minderheit in Anatolien durch Massentötungen und Deportationen zu vernichten. Historiker gehen von über einer Million Opfer aus.
Grünen-Chef Cem Özdemir ist Initiator des Antrags. Er sagt zu BILD am SONNTAG: „Es kann schon sein, dass es Ärger aus Ankara gibt. Aber der Bundestag lässt sich nicht von einem Despoten wie Herrn Erdogan erpressen.“ Die Dokumente des Auswärtigen Amtes über die Massaker an den Armeniern seien eindeutig. „Nach dem Beschluss des Bundestags wird es für die Türkei viel schwerer, den Völkermord noch länger zu leugnen.“
Trotz Flüchtlingskrise und der dringend benötigten Hilfe Erdogans wollen die deutschen Parlamentarier hart bleiben. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann: „Deutschland trägt als ehemaliger Hauptverbündeter des Osmanischen Reiches eine besondere historische Verantwortung. Das gilt völlig unabhängig von den tagespolitischen Diskussionen in der Flüchtlingskrise. Ich bin gegen einen devoten Umgang mit Erdogan. Wir sollten hier keine falschen Rücksichten nehmen.“
Für Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) kann der Völkermord-Beschluss zu einer Aussöhnung beitragen: „Wir wollen an der Aufarbeitung mit dem Ziel mithelfen, das Trennende zwischen Armeniern und der Türkei zu überwinden.“
Mit Unterstützung der Bundesregierung wollen der Komponist Marc Sinan und der Intendant der Dresdner Sinfoniker, Markus Rindt, eine deutsch-türkisch-armenische Freundschaftsgesellschaft gründen. Kulturprojekte sollen den Völkermord aufarbeiten, Armenier und Türken aussöhnen.
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