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Nachrichten Russland

Wie kann man auf so eine Frage mit so viel Mist antworten?

Naja vergesst es einfach.

Du mußt wohl akzeptieren, dass es auf scheinbar einfache Fragen nicht immer eine einfache Antwort gibt, außer man begnügt sich mit Oberflächlichkeit. Dann verdient man aber auch nur eine oberflächliche Antwort.
 
Du mußt wohl akzeptieren, dass es auf scheinbar einfache Fragen nicht immer eine einfache Antwort gibt, außer man begnügt sich mit Oberflächlichkeit. Dann verdient man aber auch nur eine oberflächliche Antwort.

Das ist wohl richtig. Nur glaube ich eher, dass du über kein fundiertes Wissen verfügst, um meine Frage zu beantworten.
 
An die Diskutanten:

RUS hat eben erst seit wenigen Jahrzehnten Erfahrungen mit der Demokratie, und in diesen Zeiten der Verunsicherung (sozial etc.) reagieren auch Menschen in wesentlich gefestigteren Gesellschaften panisch, und wählen z.B. rechtspopulistische Parteien...

Hier mal was aus der Unterwelt:

In Russlands Mafia kocht der Streit

Ulrich Heyden 03.03.2013
Nach dem Mord an dem "König" der russischen Mafia, Aslan Usojan, verschärft sich der Streit zwischen kriminellen Clans aus Russland, Georgien und Aserbaidschan. Die Polizei nutzt die Situation
...
Sie wollten beraten, wie es nach dem Tod ihres Paten, Aslan Usojan ("Opa Chasan"), weitergehen soll. Usojan war so etwas wie der König der russischen Mafia. Er hatte den stärksten Clan und regelte Streitfälle zwischen Mafia-Gruppen im Gebiet der gesamten ehemaligen Sowjetunion. Usojan hatte aber auch Feinde. Das waren Mafia-Gruppen aus Georgien und Aserbaidschan, die nach Meinung des Usojan-Clans auch die Verantwortung für den Tod des Paten tragen.

Mitte Januar wurde Usojan im Alter von 75 Jahren von einem Scharfschützen im Zentrum von Moskau erschossen. Zu seiner Beerdigung auf dem Moskauer Chowanskoje-Friedhof kamen über 100 Personen aus der kriminellen Welt. Fernsehkameras durften bei der Trauer-Zeremonie nicht filmen. Die Polizei nahm niemanden fest.
...
Die Mafia sei heute in Russland überall da, "wohin Geld fließt", meint der ehemalige Polizei-General Aleksandr Gurow in einem Interview mit der Komsomolskaja Prawda. Besonders stark sei das organisierte Verbrechen im Drogenhandel, im Geschäft mit der Prostitution, in der Fisch-Industrie und in der Landwirtschaft. In neue landwirtschaftliche Unternehmen wurde in den letzten Jahren viel Geld investiert.
Der ehemalige Polizei-General, der 2010 zu den Autoren des neuen russischen Polizeigesetztes gehörte, verblüfft in dem Interview mit der These, die russische Mafia habe "den entwickelten Kapitalismus aufgebaut". Unter Berufung auf US-Experten sagt Gurow, die russische Mafia sei der Gesellschaft "in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht um 15 bis 20 Jahre voraus". Kriminelle Gruppen aus der ehemaligen Sowjetunion, so der Experte, sind heute in 140 Staaten aktiv.

Die Prognose des Polizei-Veteranen, der schon zu Sowjetzeiten gegen das organisierte Verbrechen kämpfte, ist ernüchternd. Die Mafia sei heute "weniger auffällig, aber stärker". Das organisierte Verbrechen arbeite heute nicht mit "vorgehaltener Maschinenpistole", sondern über Mittelsmänner, die in Schlüsselposten von Aktiengesellschaften sitzen. Die "Diebe im Gesetz", die sich in den 1990er Jahre noch auf der Straße beschossen haben, seien ins Business gegangen und sähen heute "äußerlich glatt und wohlbehalten" aus. Innerlich seien diese Leute aber nicht "zu gesetztreuen Bürgern geworden". Und ihre "kriminellen Bezirke" hätten sie behalten.
Die Lage sei auch deshalb problematisch, weil es auch bei den Beamten und dem Business "eine Entwicklung hin zur Kriminalität" gäbe. Der erfolgreichste Weg die Mafia lahm zu legen, sei es, die Korruption zu bekämpfen.

In Russlands Mafia kocht der Streit | Telepolis

Viel Arbeit...
 
Guten Morgen:)

@D.Hans
Es stimmt, dass die Eigenwahrnehmung ziemlich sich unterscheidet zu dem Fremdbild, was der Durchschnittsmedienkonsument in Mitteleuropa für gewöhnlich von Russen und Russland hat. Weißt du, ich habe v.a. von meinen Eltern gelernt, nicht blind zu vertrauen. Das ist paradoxerweise eines der Seiten ihrer sowjetischen "Schulung", die man unterschätzt^^ Nach dem Motto: "Keine Ahnung, was die Wahrheit ist, aber was in der "Pravda" steht oder die in den Nachrichten erzählen, na ja...". Und das ist bis heute ziemlich stark im Bewusstsein. Umso größer ist meine persönliche Enttäuschung von westlichen Medien, auch deutschen, österreichischen. Ich habe wirklich an "freien, objektiven" Journalismus geglaubt. Aber diesen daran verloren. Ich rede nicht von Zensur. Ich rede auch nicht davon, dass die Situation von Journalisten, die z.B. irgendwelchen lokalen Größen usw. ob wegen wirtschaftlicher oder politischer Berichte auf die Füße treten, nun um Leib und Leben fürchten müssen. Aber es gibt ganz offensichtlich einen gewissen Druck und eine gewisse Linie zur Berichterstattung. Und diese ist tendenziös und prägt falsche Vorstellungen und soll das auch.

Dieser Blog hier spricht mir aus der Seele

Von Russen lernen heißt Skepsis lernen | Russland HEUTE


@opadidi

Hm, also die meisten Deutschen machen sich gar keine Vorstellungen, mit was für enormen gesellschaftlichen und anderen Veränderungen und Herausforderungen die Menschen in Russland seit gut 20 Jahren konfrontiert sind und waren. Was das den Menschen alles abverlangt hat. Ich weiß nicht, wie andere Gesellschaften daraufhin sich entwickelt hätten. Und heute haben wir immer noch nicht Demokratie gelernt....

Ich würde übrigens behaupten, dass es zu keinem Zeitpunkt wirklich Demokratie gab. Jelzin war ein strikter Antikommunist, aber ganz bestimmt kein Demokrat. Man unterschätzt ihn gern als Säufer, der schon vieles nicht mehr "gepeilt" hätte usw. Aber der Mann besaß einen unglaublichen Machtinstinkt und eine unglaublche Gnadenlosigkeit, seine Gegner wirklich zu Boden zu bringen, und zwar so, dass sie sich davon nie mehr erholen. Und ich meine nicht Gefängnis etc. Gorbatschow ist übrigens ein Beispiel dafür. Vielleicht bei Gelegenheit mal mehr zu allem.

Liebe Grüße euch
 
Das ist wohl richtig. Nur glaube ich eher, dass du über kein fundiertes Wissen verfügst, um meine Frage zu beantworten.

Hast Du es?

Um auf FRAGEN zu antworten, müssen sie erst gestellt werden. Ich habe von Dir keine gesehen.


Das war Dein Text:
„ ""Mich hat immer die Frage interessiert, warum die Russen ihre Vorreiterrolle im Bereich der Militärtechnik nicht auch im zivilen Bereich nutzen können. Das Know-How scheint man ja zu haben, seien es Humankapital, Boden oder auch Ressourcen alles sollte vorhanden sein.
Es ist also wirklich sonderbar, weshalb Russland keine guten Rahmenbedingungen für 140 Millionen Menschen schaffen kann.“

Also ich kann da beim besten Willen keine Frage entdecken. Allenfalls ein Interesse, dass Du auch gleich selbst beantwortet hast. Egal, ich will nicht kleinlich sein und mich auch nicht mit Dir streiten.

Wirkliches Wissen hat in unserer Runde wohl nur Lillith. Meine Informationen über Russland beziehe ich zu einem Teil aus (kritischen) Medien und Büchern (Gorbatschow), und zu anderen Teilen von einem Bürokollegen, welcher viele und tlw. unglaubliche Reisen in die Ex-Sowjetrepubliken gemacht hat und als einer der erfahrensten Russlandreisenden in Österreich gilt. Persönliche Erfahrungen mit Russen habe ich vor einiger Zeit mit russischen Militärs auf gemeinsamen Manövern, und in jüngerer Zeit mit meinen russischen Eisenbahnkollegen gemacht. Trotz Allem hast Du Recht – FUNDIERTES Wissen über Russland und „die Russen“ habe ich nicht. Wenn auch vielleicht ein kleines Fuzzerl mehr als Andere.

Gorbatschow schreibt in seinen Memoiren, er habe zu Honecker in einem Vieraugengespräch gesagt: „Das Leben verlangt mutige Entscheidungen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“



- - - Aktualisiert - - -

Guten Morgen, Lilith,

Tja, die Medien… Mein Vater, der vor 28 Jahren gestorben ist, hat immer gesagt: „Die Zeitungen lügen eh alle!“ Was ist heute: Die Zeitungen (ergänzt um elektronische Medien) lügen mehr denn je, und dennoch wird von den Meisten unreflektiert alles für bare Münze genommen was so geschrieben und gesendet wird. „Hier steht´s ja – schwarz auf weiß…“ Dabei genügt es ja, sich einmal kurz die Mühe zu machen und die Eigentümerstrukturen der jeweiligen Medien ausfindig zu machen und schon weiß man, welche Interessen dahinter stehen. In Österreich habe ich nach der Methode eine einzige (!) politisch unabhängige Tageszeitung gefunden. Die habe ich seit vielen Jahren abonniert. Heißt nicht, dass ich keine anderen Zeitungen lese, aber ich kann die Berichterstattung richtig zuordnen. Hoffe ich zumindest. Deutschland ist ein wenig besser. Mein deutscher Favorit: Die Zeit.

Innovationen entstehen nur im Mangel. Mangel an Geld, Mangel an Raum, Mangel an Ressourcen… in allen Lebensbereichen. Ein altmodischer Spruch dazu: „Not macht erfinderisch“. So gesehen, gibt es unter Garantie jede Menge Innovationen in Russland, nur sind das oft eben nicht die Dinge, die den Weltmarkt erobern.

Das Genialste was ich auf einem Foto meines Kollegen einmal gesehen habe, war ein kleines Waschbecken direkt auf dem WC-Spülkasten montiert. Wasseranschluss über das Spülkastenventil, Abfluss direkt in den Spülkasten, welcher ja nicht überlaufen kann.

Die ursprünglichen „Mängel“: Kein Platz, kein eigener Kanalanschluss, kein eigener Wasseranschluss, Wasser soll nicht verschwendet werden.

Ein anderes Beispiel: Die Amis entwickelten mit riesigem Aufwand, einen Kugelschreiber, der auch im Weltall, unabhängig von der Schwerkraft schreibt (Papermate- der mit der Tintenpumpe), die Russen nehmen einen Bleistift… "
 
Mijo und sein Server scheinen wirklich schon auf dem Mars zu sein, Gratulation!!!! :emir:

[FONT=Arial, sans-serif]Zur Frage des fundierten Wissens nur so viel: Wir alle hier sind keine Insider und auf Informationen aus mehr oder weniger verlässlichen Quellen angewiesen, die es aber im Netz (und in Bibliotheken) glücklicherweise gibt. Bei der Beurteilung der Quellen müssen dann eben gesunder Menschenverstand und Erfahrung helfen...[/FONT]



Mich hat immer die Frage interessiert, warum die Russen ihre Vorreiterrolle im Bereich der Militärtechnik nicht auch im zivilen Bereich nutzen können. Das Know-How scheint man ja zu haben, seien es Humankapital, Boden oder auch Ressourcen alles sollte vorhanden sein.
Es ist also wirklich sonderbar, weshalb Russland keine guten Rahmenbedingungen für 140 Millionen Menschen schaffen kann.

[FONT=Arial, sans-serif]Der Versuch einer Antwort:[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das „sozialistische Lager“ ist letztlich an seiner mangelnden Wirtschaftskraft zerbrochen, weil keines dieser Länder die Versprechungen über wachsende Lebensqualität der eigenen Bevölkerung gegenüber einhalten konnte. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ursache dafür waren die enormen Ausgaben für Verteidigung und innere Sicherheit, die keinen Spielraum für andere Bereiche wie Konsumgüterindustrie, Soziales, Bildung etc. mehr boten. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Der Versuch, mit der Hochrüstungspolitik der USA - Reagan: SU ist „das Reich des Bösen“ - Schritt zu halten, scheiterte gründlich und führte schliesslich zur Implosion dieser Staaten.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Übrig blieben in der SU nur die Rohstoffquellen und der militärisch-industrielle Komplex, in den in den Jahren zuvor grosse Teile des BIP geflossen waren. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ansonsten verfügte kein Land des COMECON über irgendwelche weltmarktfähigen Industrieerzeugnisse, selbst in der DDR, am höchsten von all diesen Ländern industrialisiert, blieb kaum etwas übrig.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Die Absatzmärkte im eigenen Lager waren weg, und die „Dritten Welt“, die jetzt nach Beendigung des kalten Kriegs in harter Währung bezahlen sollte, kaufte dann doch lieber im Westen ein.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Das alles passierte vor 23 Jahren, also historisch gesehen gerade erst gestern!!!
Nun steht Russland vor der Aufgabe, eine „Zivilgesellschaft“ aufzubauen, in der auch die Ressourcen des militärisch-industriellen Komplexes zivil genutzt werden können. Dazu braucht es z.B. ausländische Investoren, die ihr „Know-How“ einbringen, die aber andererseits auch eine verlässliche Gesetzgebung, unabhängige Justiz etc. einfordern.
[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]
Also, viel Arbeit...
[/FONT]
 
Man wird den Völkern des Nordens helfen, ihre Einmaligkeit zu bewahren


Natalia Kowalenko12.03.2013, 18:43
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Foto: RIA Novosti
Den Kleinvölkern des Nordens, Sibiriens und Fernen Osten werden in diesem Jahr 240 Mio. Rubel (Mio. Dollar) aus dem Haushalt bereitgestellt. Der Großteil des Geldes wird für die Bewahrung der traditionellen wirtschaftlichen Tätigkeit gehen.


Zu den Kleinvölkern Russlands gehören gemäß dem Gesetz der Russischen Föderation die Völker deren Anzahl nicht weniger als 50 000 Menschen beträgt. In Sibirien, Norden und Fernen Osten Russlands leben 244 000 solche Menschen. Es sind die Nentzen, Schorzen, Änzen, übrigens es sind nur 237 Menschen und andere 40 Kleinvölker. Um sich in Russland nicht zu verlieren, ihre Sprache zu aufzubewahren und einfach zu überleben, brauchen sie die Hilfe seitens des Staates, sagt der Vize-Präsident der Vereinigung der Kleinvölker des Nordens, Sibiriens und Fernen Ostens Rodion Suljandsiga.
Es gibt viele Probleme. Es ist auch die sozial-wirtschaftliche Lage dieser Völker, weil sie absolut entfernten Gebieten Russlands mit der unterentwickelten Infrastruktur leben. Da herrschen sehr schwierige Klima-und Lebensbedingungen. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Wie auch ihre Vorfahren beschäftigen sich die Menschen mit der Renntierzucht, Jagd, Fischerei und dem Sammeln. Diese Menschen stehen der Marktwirtschaft fern.
Aus dem föderalen und regionalen Haushalt gehen große Subventionen. Dabei geht der Großteil des Geldes für den Kauf der Produkte, die von den Kleinvölkern hergestellt werden-Fleisch, Fisch, Fell, Pelze, Beeren, Pilze und Nüsse.
Die Grundlage für die Erhaltung von jedem Ethnie ist in erster Linie das Territorium wo diese Menschen leben,ihre Beschäftigungen, die seit Jahrhunderten die Grundlage ihres Überlebens bildeten, betont der Abgeordnete der Staatsduma Russlands Grigorij Lidkow. Unter den Bedingungen des Nordens hat es keinen Sinn über die Rentabilität ihrer Tätigkeit zu sprechen. Die Transportentfernung ist sehr groß. Die Subventionen gehen für die Erhaltung der Überlebensbedingungen der Menschen.
Die Mittel gehen auch in den Sozialbereich und zwar den Bau der Schulen, Kindergärten, meißnischen Einrichtungen u. s. Es werden nationale Massenmedien gegründet. Das Hauptziel des Staates ist die Erhaltung der Lebenshaltung dieser Völker um ihnen zu helfen wirtschaftlich fest auf den Beinen zu stehen.

Man wird den Völkern des Nordens helfen, ihre Einmaligkeit zu bewahren: Stimme Russlands

 
Russlands ungelöstes Drogenproblem

14. März 2013 Alexej Bausin, Russland HEUTE
Die Zahl der Drogentoten in Russland ist gesunken und die Zahl der Konsumenten stagniert. Dennoch lässt sich das Drogenproblem durch die unsichtbaren Importkanäle kaum bekämpfen.

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Die Zahl der Todesopfer infolge von
Drogenkonsum in Russland ist gesunken.
Foto: PhotoXPress
Viktor Iwanow, Direktor des Föderalen Dienstes für Drogenkontrolle der Russischen Föderation (FSKN), gab bekannt, dass die Zahl der Todesopfer infolge von Drogenkonsum in Russland gesunken sei. Außerdem sagte er, dass auch die Zahl der Drogenkonsumenten nicht weiter angestiegen sei. „In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Todesfälle unter den Jugendlichen in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen um fast ein Drittel gesunken", erklärte Iwanow im Ausschuss des FSKN in Moskau.
Gleichzeitig, so Iwanow, würden jährlich 20 000 bis 25 000 von den insgesamt 8,5 Millionen drogenabhängigen Russen, die mehr oder weniger regelmäßig Rauschmittel konsumieren, Entzugsprogramme durchlaufen. „Einige sind stark abhängig, andere neigen verstärkt zur schweren Abhängigkeit. Wir glauben, dass diese Ziffer sehr hoch ist", bemerkte der Leiter der Antidrogenbehörde in einem Interview mit dem Radiosender Stimme Russlands. Iwanow schlägt vor, dieses Übel nicht nur mit repressiven Maßnahmen, wie zum Beispiel durch den Einsatz der Polizei, zu bekämpfen, sondern auch mit einem ausgedehnten nationalen Rehabilitationssystem für Rauschmittelkonsumenten.
Bereits bei seinem vorherigen Auftritt auf der Tagung der UN-Suchtstoffkommission erklärte Iwanow, dass er die Idee der Legalisierung von Drogen für gefährlich halte. „Die Idee der Legalisierung wird uns in letzter Zeit ständig als neues Paradigma aufgezwungen, weil man die Antidrogenpolitik als ineffektiv erachtet. Das jedoch ist eine Illusion", sagte er. Seiner Meinung nach würde auch die Legalisierung von Marihuana eine schädliche Auswirkung haben, da deren Konsum zu psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder manisch-depressivem Verhalten führen könne.
Wobei nach Meinung des FSKN-Direktors das größte Problem gegenwärtig die Designerdrogen darstellen. „Im vergangenen Jahr wurden fünfzig neue Drogenarten synthetisiert", bemerkte Iwanow in dem Interview mit Stimme Russlands. Nach Angaben des FSKN stammen bis zu 50 Prozent der synthetischen Präparate in Russland aus Deutschland, den Niederlanden, Bulgarien, Polen und den Ländern des Baltikums. Sie würden in Personen- und Lastkraftwagen, aber auch auf dem Luft- und Seeweg ins Land geschleust.
Während die synthetischen Drogen vom Westen her ihren Weg nach Russland finden, kommt das Heroin aus dem Süden. Wie Iwanow in einem Interview mit RIA Novosti sagte, haben die Heroinlieferungen in die Russische Föderation in den vergangenen zehn Jahren eher zu- als abgenommen. Die meisten Labors zur Heroinherstellung befinden sich Iwanow zufolge im Norden Afghanistans und dort vor allem in der Provinz Badachschan. Die Ware, die aus der gigantischen Menge von 4 000 bis 8 000 Tonnen Opium pro Jahr in Afghanistan produziert wird, kann natürlich nicht alleine in diesem kleinen Land konsumiert werden. Es ist unvermeidlich, dass sich die Droge ihre Absatzmärkte im Ausland sucht, so auch in der Russischen Föderation. Den zweitgrößten Markt bilden die Länder der Europäischen Union.
„Wie viele Lieferkanäle auch immer wir liquidieren mögen, es entstehen ständig neue. Es ist offensichtlich, dass das Problem nur dann gelöst werden kann, wenn Afghanistan aufhört, Drogen in diesen Größenordnungen zu produzieren. Nach vorsichtigen Schätzungen werden in Afghanistan mit der Drogenproduktion pro Jahr mehr als 75 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der tatsächliche Wert liegt wahrscheinlich wesentlich höher", glaubt der Chef der russischen Antidrogenbehörde.

Quelle: Zusammenstellung von Meldungen aus RIA Novosti und Stimme Russlands.

Russlands ungelöstes Drogenproblem | Russland HEUTE


 
Mordfall Politkowskaja: Urteil gegen Ex-Polizist Pawljutschenkow bleibt in Kraft

Thema: Ermittlungen zum Mord an Reporterin Anna Politkowskaja

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Mordfall Politkowskaja: Urteil gegen Ex-Polizist Pawljutschenkow bleibt in Kraft
© RIA Novosti. Maxim Blinow


17:17 14/03/2013


MOSKAU, 14. Mai (RIA Novosti).

Der in den Mord an der Journalistin Anna Politkowskaja verwickelte Ex-Polizist Dmitri Pawljutschenkow wird die gegen ihn verhängte elfjährige Freiheitsstrafe absitzen müssen.

Wie die Russische Agentur für rechtliche und gerichtliche Informationen (RAPSI) am Donnerstag aus dem Gerichtssaal berichtete, hat das Strafkollegium des Obersten Gerichts Russlands einen Berufungsantrag gegen das Urteil abgelehnt. Somit ist der Beschluss des Moskauer Stadtgerichtes vom Dezember 2012, der zudem auch die Zahlung einer Entschädigungssumme von drei Millionen Rubel (knapp 100 000 US-Dollar) durch den Verurteilten beinhaltet, in Kraft getreten.

Die Kommentatorin der „Nowaja gaseta“ Anna Politkowskaja, die vor allem durch ihre kritischen Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien bekannt war, wurde am 7. Oktober 2006 im Aufzug ihres Hauses in Moskau ermordet. Als ausschlaggebendes Tatmotiv wird die Berufstätigkeit der Journalistin betrachtet.

Das Gericht hatte zunächst hinter verschlossenen Türen verhandelt, weil einige Unterlagen zu dem Fall mit dem Vermerk „vertraulich“ versehen waren. Auf Antrag der Kläger wurde der Prozess öffentlich geführt.

Laut Anklage hatte Pawljutschenkow einer von Lom-Ali Gaitukajew angeführten Verbrechergruppe angehört, die den Mord begangen hatte. Der Ex-Polizist hatte die Journalistin beschattet und ihren Aufenthaltsort und Tagesablauf ermittelt. Er beschaffte auch eine an scharfe Munition angepasste Gaspistole und übergab die Waffe an Bandenführer Gaitukajew und einen anderen Mittäter, Sergej Chadschikurbanow.


Mordfall Politkowskaja: Urteil gegen Ex-Polizist Pawljutschenkow bleibt in Kraft | Panorama | RIA Novosti
 
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