Ich persönlich sehe es so, dass hier bei Handke nicht der konventionell politisch korrekte Ansatz verteidigt, sondern die Literatur vor Politik geschützt wird, aber man kann es durchaus auch anders sehen. Ende der Achtziger Jahre bekam auch der umstrittene Camilo Jose Sela die Auszeichnung, damals einer der grössten spanischen Prosaschriftsteller für den "dunklen Realismus", der nicht nur überzeugter Falangist und Faschist während Francos Diktatur war, sondern war auch ein staatlicher Zensor und hat seinen Mitautoren und Künstlern viel Elend zugefügt und da gab es auch grosse Proteste. Das nicht alle zufrieden zustellen sind zeigt auch das andere Beispiel von Herta Müller die ebenfalls den Preis bekam, wo viele Rumänen ihr Buch lediglich als politische Abrechnung über die Caucescu Diktatur ansahen und nicht als primär literarisches Werk.