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[Serbische Kriegsverbrechen] Der DJ und die Kriegsverbrechen

Eines der zentralen Themen der Verarbeitung des Balkankrieges war auch die Frage wie Menschen zu solchen Taten fähig sein können.
Ich habe irgendwo auch gelesen, dass es eine überdurchschnittlich hohe Selbstmordrate unter ehemaligen serbischen "Freischärlern" gibt.

Calic versucht in der "Geschichte Jugoslawiens" diese Thematik zu durchleuchten:

Täter
In jeder Gesellschaft gibt es Menschen, die wegen narzisstischer Störungen oder sadistischer Veranlagungen freiwillig und mit dem Gefühl der Befriedigung Verbrechen verüben. Die Scharfschützen aus Sarajevo etwa genossen es, auf Opfer zu zielen und dabei unbeschränkte Macht über Leben und Tod auszuüben, wie einer einmal in einem Interview kundtat. Auch unter den Freiwilligen in den Spezialeinheiten gab es viele, die mit einem klaren Feindbild, aus Lust am Töten oder purer Gier dem Kriegsgeschäft nachgingen. Bei den Warlords sammelten sich gescheiterte Existenzen, Kleinkriminelle, Hooligans und Wochenendkämpfer, die den Krieg als Abenteuer sahen oder sich durch den Sold ein Zubrot verdienten. Flächendeckende Vertreibungen bosnischen Ausmaßes kamen jedoch nur zustande, weil sich neben den ohnehin Gewaltbereiten auch Tausende «normale Männer» an den Verbrechen beteiligten. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien geht von 15.000 bis 20.000 Mitläufern aus, darunter auch Angehörige der Verwaltung, der Polizei und des Militärs, die selbständig handelten oder Instruktionen von Vorgesetzten ausführten. Viele schilderten später, dass sie den Krieg als Verteidigungssituation erlebt hatten, in der das Töten ein notwendiges Übel darstellte. Pflichtgefühl, Männlichkeitsideale und Gruppendruck spielten zusammen. «Man hatte keine Wahl», sagte der serbische Kommandeur Dragan Obrenović. «Man konnte entweder Soldat oder Verräter sein […]. Wir bemerkten gar nicht, wie wir in den Strudel […] gezogen wurden.» Andere handelten aus Verblendung, Pflichtgefühl, Opportunismus, Angst, Sadismus oder Gier. Erschöpfung, Stress und Alkohol führten zur Abstumpfung und bauten Hemmungen ab. Der Polizeichef von Bosanski Šamac, Stevan Todorović, hatte einfach zu schlechte Nerven für täglichen Artilleriebeschuss, Leichenberge und Flüchtlingselend. Er verfiel in Angst, Panik und Alkoholsucht. Im Rausch interessierte ihn das Gemetzel seiner Untergebenen nicht. Viele beriefen sich, ähnlich wie die deutschen Exekutoren aus dem Zweiten Weltkrieg, auf Befehlsnotstand. Der 23-jährige Dražen Erdemović, Schütze in Srebrenica, betonte, er habe sich bei den Hinrichtungen bei erstbester Gelegenheit aus dem Staub gemacht. Willentlich töten wollte er angeblich nicht.
In all dem gab es immer individuelle Entscheidungsspielräume. Die Serbin Grozdana Ćećez, die im Lager Čelebići jeden Abend von ihren muslimischen Aufsehern vergewaltigt wurde, legte sich eine Abwehrrede zurecht. «Ich könnte doch Deine Mutter sein […], hast Du denn keine Mutter?», versuchte sie ihre Peiniger einzuschüchtern. Die Wirkung war jeweils unterschiedlich. Nur einer der Männer war unangenehm berührt, entschuldigte sich und zog unverrichteter Dinge von dannen. Andere hingegen, darunter auch ein ehemaliger Kollege ihres Mannes und ein Schulkamerad ihres Sohnes, ließen sich mit Worten nicht abwehren. Dem eigenen Handeln einen Sinn zu geben, fiel den Tätern leichter, wenn sie nach symbolischen Formen der Legitimation suchten. Die Präsidentin der Serbenrepublik in Bosnien-Herzegowina, Biljana Plavšić, berief sich entschuldigend auf Erfahrungen und Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, die sich zur Obsession steigerten. Radovan Karadžić griff in die Requisitenkiste der Folklore, indem er sich als Nachfahre des Sprachreformers Vuk Stefanović Karadžić ausgab und sich in bizarrer Pose und historischer Verkleidung filmen ließ. Den Warlords wurden Vorbilder in Form von Hajduken vorgeführt, den Robin Hoods des Balkan zur Zeit der Osmanen. Wer immer auf dem Schlachtfeld erschien, würde sich in die Tradition mündlich überlieferter Heldentaten stellen.


Eine entscheidende Rollen spielten natürlich auch die Medien die sehr viel Hass und Angst schürten und die jeweilige Gegenseite dämonisierten bzw. entmenschlichten.
Das war auch sowas unfassbar dreckiges.. diese Vergewaltigunslager... da fragt man sich schon worauf Balkaner überhaupt stolz sind... Abartiges Pack...
 
Ich hab mir als es aktuell war paar Videos angeschaut aus Butscha oder da von den Hinrichtungen der Zivilisten durch die Hamas.... Mir hats den Magen umgedreht... Die Vorstellung in echt sowas zu machen will nicht in meinen Kopf..
Ich rate dir dringend ab, sowas anzuschauen. Geb diesen Bestien nihcht noch eine Bühne. Und schone deinen Geist.
 
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