Du willst es konkreter? Nun gut, auf gehts.
Der Patriarch ist ein Glaubensführer, Serben ein strenggläubiges Völkchen (naja, zumindest die meisten). Er sollte sich seiner Verantwortung gegenüber seiner "Schäfchen" (im Zusammenhang des Wissens um die letzten paar Jahrzehnte) soweit bewusst sein, dass Parolen wie "Wir werden den Kosovo niemals anerkennen" oder "Kosovo ist unser Jerusalem" nicht wirklich diplomatische Hilfe betreibt, sondern schlicht und ergreifend kontraproduktiv arbeitet.
Tadic wird über kurz oder lang nicht um eine Anerkennung herum kommen. Und das serbische Volk ist schon lange nicht mehr so heiß auf das Thema Kosovo, wie es das noch vor zwei Jahren war. Die politische Devise lautet: Durchhalten. DIe Zeit heilt alle Wunden. Irgendwann kann ein Tadic die Anerkennung des KS aussprechen, ohne von Snipern auf offener Straße erschossen zu werden. Übrigens: die Lage der Serben im KS würde sich dadurch weder maßgeblich verbessern noch verschlechtern. Ebenso die Stellung der orthodoxen Kirche dort. Vielleicht schmeckt es der orthodoxen Kirche in Serbien nicht besonders, dass ihr Einflussgebiet dank der albanischen Führung in KS nicht mehr so uneingeschränkt gültig ist, wie es noch zu Milos Zeiten war. Wahrscheinlich ist das aber auch besser so.
Kurzum: statt die Stimmung wieder so deppert anzuheizen, sollte er sich für die Völkerverständigung und die Komunen im KS einsetzen. DAS zumindest wäre christlich und im Sinne seiner Religion, oder nicht? Stattdessen faselt er etwas über Jerusalem und könnte sturer einer Weltöffentlichkeit gar nicht präsentiert werden.
Gleich, wie man selber zu dem Thema steht. Tatsache ist: Kosovo ist wech. Futsch. Bye Bye. Auf Wiedersehen. Und das übrigens nicht erst seit 02/2008. Das war schon viel früher der Fall; nur hat sich da noch keine Sau in Zentralserbien dafür interessiert. Oder anders gesagt: man hat es für richtiger gehalten einfach mit der Dampfhammer-Methode ein innenpolitisches Thema anzugehen, was dringend nach einer sensiblen Lösung verlangt hätte. Die Unabhängigkeit (haha! Sorry, aber ... naja, anderes Thema) des Kosovos ist eine logische Konsequenz schlechter POlitik. Und da jetzt mit stolz geschwellter Brust und einem schwarzen Hut auf dem Kopf von der Kanzel irgendwas von "nedamo Kosovo" zu singen... schürt falsche Illusiosnen bei den Schäfchen. Und zwar die Illusion, dass man mit Sturheit und vielleicht sogar rabiaten Mitteln seinen Willen bekommt. Dem ist nicht so. Und das wird das serbische Volk über kurz oder lang lernen müssen.
Noch konkreter gehts net. Übrigens: ich bin nicht politisch korrekt. Das war ich nie, und das werde ich wohl auch nie sein. Wem meine Meinung passt: Fein. Wem nicht: noch besser; lass uns drüber diskutieren. Denn dafür sind wir schließlich hier, oder nicht? Wenn du dir mal die Mühe machst und dir meine ganz alten Beiträge durchliest, wirst du feststellen, dass ich vor knapp zwei Jahren eine durchaus andere Meinung vertreten habe. Nun, ich hab mich weiterentwickeltn, dazu gelernt, Dinge mit eigenen Augen gesehen, und mir erlaubt mir endlich eine eigene Meinung zu bilden, auch wenn das vielen Serben nicht schmeckt. Andersrum hab ich auch einige Meinungen die Albanern nicht schmeckt. Who cares?
Also denn, bei Rückfragen stehe ich -wie immer- gerne zur Verfügung