Na, er wurde nur vor Jahren entlassen, deshalb kommt er für den aktuellen Fall nicht in Frage. Man muß ja prinzipiell unterscheiden zwischen einem Eingriff (Retusche) und einer Quadrierung eines Fotos. Das erste(selbst wenn es sich nur um Rauch handelt) ist absolut unseriös, und nicht tragbar. Das zweite ist so ein Grenzfall. Ich würde sagen- journalistisch nicht schön, wenn dadurch die Bildaussage verändert wird, aber durchaus üblich. Und wenn Reuters selbst die Originalfotos nachgeliefert hat, kann man wenig dazu sagen. Sagen wir so- in der besten aller Welten gibt es das nicht, bei uns passiert es täglich. Der Fotograf wählt ja auch schon einen Bildausschnitt, insofern findet die erste Manipulation bereits bei der Aufnahme statt.
Weitere Formen der Manipulation sind das verfälschen von Bildzuordnungen- absichtlich oder aus Schlamperei- ich denke, wenn es nicht offensichtlich ist, wird es kaum nachgewiesen, oder das Stellen von Fotos (eher selten, weil gefährlich) oder kosmetische Wegnahme- hinzufügen von Details. Beim Pressefoto des Jahres dürfte so etwas nicht auffliegen, in der Preesefotografie ist es ein Mittel, da genutzt wird.
Die Grenze zwischen Fälschung, Manipulation oder üblicher Bildbearbeitung ist fließend.
Susan Sontag hat zwei Bücher darüber geschrieben.