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[h1]Stürmer Jong[/h1]
[h2]Nordkoreas Fußballidol feiert Einstand in Bochum[/h2]
Trainings-Debüt für Bochums Nordkoreaner: Am Dienstagvormittag lief Jong Tae-Se erstmals gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen über den Platz. VfL-Trainer Friedhelm Funkel zeigte sich von seinem Stürner beeindruckt und hat bereits ungeahnte Talente entdeckt.
Hamburg - Der erste Nordkoreaner im deutschen Profifußball hat am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Jong Tae-Se trainierte am Vormittag erstmals mit seinem neuen Verein VfL Bochum. Der Angreifer, der als " Wayne Rooney Asiens" bezeichnet wird, wechselte vom japanischen Club Kawasaki Frontale zum Zweitligisten.
"Es ist ein Traum für mich in Europa zu spielen", sagte der 26-Jährige, der an seinem ersten Tag in Bochum für einen Medienrummel sorgte. Mit Bochum wolle er schnell aufsteigen und "viele Tore, Tore, Tore" schießen.
Trainer Friedhelm Funkel konnte beobachten, wie sich der Nordkoreaner in die Mannschaft einfügt. "Er macht einen sehr guten Eindruck", sagte Funkel auf der Vereinshomepage. "Er ist sehr offen und wissbegierig. Es würde mich nicht wundern, wenn er schon in drei Monaten unsere Sprache spricht", so der Vfl-Coach.
Von 2006 an spielte Jong für Kawasaki in der japanischen J-League. Mit seinem früheren Verein wurde er in den Spielzeiten 2006, 2008 und 2009 japanischer Vizemeister, 2007 und 2009 unterlag er im Finale des japanischen Ligapokals. Mit dem Team erreichte Jong zudem 2007 und 2009 das Viertelfinale der asiatischen Variante der Champions League.
Hoffen auf WM ohne Durchbruch
Als Sohn koreanischer Eltern, die sich stets als Nordkoreaner gesehen haben, wurde der 26-Jährige in Japan geboren und wuchs dort auf. Später nahm er die nordkoreanische Staatsbürgerschaft an. Sein Debüt für Nordkoreas Nationalteam gab er im Juni 2007. Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika überraschte die Mannschaft gegen Brasilien mit einer knappen 1:2-Niederlage.
Jong machte bereits vor dem Spiel auf sich aufmerksam, als er bei der Nationalhymne Nordkoreas in Tränen ausbrach. Im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal kassierte das Team sieben Gegentore und war somit ausgeschieden. Jong Tae-Se bestritt alle drei Vorrundenspiele für Nordkorea. In seinen bisherigen 27 Länderspielen erzielte er 16 Treffer.
Die Bochumer hatten Jong schon vor der WM auf dem Zettel und, wie Sportvorstand Thomas Ernst verriet, eine Art Vorvertrag in der Tasche. Trotzdem habe der Verein gebangt, dass der 26-Jährige nicht ausgerechnet bei der WM groß auftrumpft und dann doch woanders hin wechselt. "Im Fußball ist immer ein Restrisiko", sagte Ernst.
Jong trifft in Bochum auf harte Konkurrenz im Angriff. Mit Zlatko Dedic (25) und Stanislav Sestak (27) ist der VfL für einen Zweitligisten bereits sehr gut besetzt. Sestak erzielte in den vergangenen drei Bundesliga-Spielzeiten 28 Treffer in 86 Einsätzen und bereitete 15 Treffer vor.
Guter Spieler...