Gestohlenes Öl und deutsche Tornados
[video]http://video.foxnews.com/v/embed.js?id=4630118119001&w=466&h=263[/video]
In den letzten Tagen gab es einige erstaunliche Kapriolen in der internationalen Medienlandschaft. Hier ein interessantes Interview des schmutzigsten Propagandasenders der ganzen Vereinigten Staaten, Fox News.
Der Interviewte ist nicht irgendwer, sondern Generalleutnent McInerney, ehemaligeer Kommandeur der Nordamerikanischen Luftabwehr (Norad) in Alaska. Er sagt:
“Ich denke, die Türken haben einen sehr großen Fehler begangen.(…) Für so eine kurze Zeitspanne war das eine sehr schlechtes Urteilsvermögen der türkischen Seite. (…) Selbst wenn sie vorher gewarnt haben – ich war Norad-Kommandeur in Alaska, und ich hatte in viereinhalb Jahren vermutlich die höchste Zahl von “Bärenpenetrationen” in den Raum unserer Luftverteidigung, und wir hätten niemals etwas derartiges getan. Dieses Flugzeug führte keine Manöver durch, das Gebiet anzugreifen, es hat vielleicht die Grenzen ausgetestet, aber dafür schießt man sie nicht ab. (…)
Die Interviewerin merkt an, Obama habe sofort erklärt, wir unterstützen unseren NATO-Verbündeten, und wäre die NATO nicht verpflichtet, den NATO-Verbündeten beizustehen?
Ja, das wäre sie, nach Artikel 5 des NATO-Vertrags, im Falle eines Angriffs, aber erst einmal war das kein Angriff, und Sie verkürzen ein wenig, was der Präsident gesagt hat, er hat gesagt, man wolle nicht eskalieren, und ich denke, er hat ein Signal an Frankreich gegeben, zu den Pariser Angriffen, wir wollen nicht Artikel 5 umsetzen, und wir versuchen, die Temperatur niedrig zu halten.
Die Interviewerin: geht es nicht um absichtliche Provokationen der Russen, um hier etwas zu eskalieren?
Ich denke, es war der türkische Präsident Erdogan, der absichtlich provoziert hat. Die Türkei war ein sehr säkularer Staat, und er hat sie in Richtung Islamisierung getrieben, mit Scharia-Recht etc. Ich denke, er könnte eine verborgene Absicht verfolgen. Er hätte vermutlich nichts dagegen, wenn Russland und die NATO in einen weiteren Konflikt gerieten wie in der Ukraine, was wir nicht brauchen, und den Blick von dem abzulenken, was dort passiert. Die meisten türkischen Angriffe waren gegen die Kurden, also traue ich Präsident Erdogan nicht und dem, was er tut. Ich denke, wir müssen da sehr, sehr vorsichtig sein. Ich denke, das war ein zu aggressives Manöver und ich als Kommandeur der Norad-Region hätte nicht solche Regeln für Zusammenstöße angewandt. Das war im Vorhinein geplant. Das Flugzeug war nicht lange genug über türkischem Gebiet.”
Im Grunde ist dieses Interview die Fortsetzung einer politischen Positionierung des US-Militärs, die sich bereits am Dienstag abgezeichnet hat, als das Weiße Haus sehr schnelle Erklärungen abgab und das Pentagon deutlich auf die Bremse trat. Auch wenn die Moderatorin überrascht scheint, diese Distanzierung von Erdogan beschränkt sich nicht auf das US-Militär.
Forbes hat bereits am 25. einen sehr scharfen Kommentar veröffentlicht, dessen Überschrift lautet: “Die Türkei schießt ein russisches Flugzeug ab und schließt sich mit dem Islamischen Staat zusammen: die USA sollten das neue ottomanische Reich als Verbündeten fallen lassen”.
Weiter unten heißt es: “Der Abschuss des Flugzeugs war unnötig provokativ und für die Verteidigung der Türkei nicht erforderlich. Das Ziel war vermutlich, Moskaus Einsätze gegen islamische Radikale zu stören und/oder zukünftige russische Schläge gegen von Ankara unterstütze Islamisten zu entmutigen. Die Handlung war offensichtlich gegen Washingtons Interesse, das in jeder Eskalation zwischen Russland und der Türkei gefangen wäre. Dennoch hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, dass “wir solidarisch zur Türkei stehen und die territoriale Integrität unseres NATO-Alliierten Türkei unterstützen. Es ist nicht genug, “jede Eskalation zu entmutigen”, wie Präsident Obama deutlich erklärte. Washington sollte die bittere Lektion der türkischen Heimtücke aufnehmen und das Bündnis fallen lassen.”
Schon am 18.11. veröffentlichte der Guardian einen Kommentar, der besagte: “Die genaue Beziehung zwischen der Regierung Erdogan und ISIS mag Gegenstand einer Debatte sein; aber bei einigen Dingen könne wir relativ sicher sein. Hätte die Türkei über den Gebieten von ISIS die gleiche absolute Blockade verhängt wie über den von Kurden gehaltenen Teile Syriens, oder gar die gleiche Art “freundlichen Wegschauens” gegenüber der PKK und YPG praktiziert, wie sie es ISIS gegenüber getan hat, dann wäre das blutbefleckte “Kalifat” längst zusammengebrochen. (…) Aber, hat auch nur ein einziger westlicher Staatschef Erdogan dazu aufgerufen, dies zu tun?”...
Weiterlesen: Gestohlenes Öl und deutsche Tornados | The Vineyard Saker ? Deutsche Version
P.S.
Video mit dem Interview kann man sich auf der Internetseite vom Saker einsehen, siehe den link
[video]http://video.foxnews.com/v/embed.js?id=4630118119001&w=466&h=263[/video]
In den letzten Tagen gab es einige erstaunliche Kapriolen in der internationalen Medienlandschaft. Hier ein interessantes Interview des schmutzigsten Propagandasenders der ganzen Vereinigten Staaten, Fox News.
Der Interviewte ist nicht irgendwer, sondern Generalleutnent McInerney, ehemaligeer Kommandeur der Nordamerikanischen Luftabwehr (Norad) in Alaska. Er sagt:
“Ich denke, die Türken haben einen sehr großen Fehler begangen.(…) Für so eine kurze Zeitspanne war das eine sehr schlechtes Urteilsvermögen der türkischen Seite. (…) Selbst wenn sie vorher gewarnt haben – ich war Norad-Kommandeur in Alaska, und ich hatte in viereinhalb Jahren vermutlich die höchste Zahl von “Bärenpenetrationen” in den Raum unserer Luftverteidigung, und wir hätten niemals etwas derartiges getan. Dieses Flugzeug führte keine Manöver durch, das Gebiet anzugreifen, es hat vielleicht die Grenzen ausgetestet, aber dafür schießt man sie nicht ab. (…)
Die Interviewerin merkt an, Obama habe sofort erklärt, wir unterstützen unseren NATO-Verbündeten, und wäre die NATO nicht verpflichtet, den NATO-Verbündeten beizustehen?
Ja, das wäre sie, nach Artikel 5 des NATO-Vertrags, im Falle eines Angriffs, aber erst einmal war das kein Angriff, und Sie verkürzen ein wenig, was der Präsident gesagt hat, er hat gesagt, man wolle nicht eskalieren, und ich denke, er hat ein Signal an Frankreich gegeben, zu den Pariser Angriffen, wir wollen nicht Artikel 5 umsetzen, und wir versuchen, die Temperatur niedrig zu halten.
Die Interviewerin: geht es nicht um absichtliche Provokationen der Russen, um hier etwas zu eskalieren?
Ich denke, es war der türkische Präsident Erdogan, der absichtlich provoziert hat. Die Türkei war ein sehr säkularer Staat, und er hat sie in Richtung Islamisierung getrieben, mit Scharia-Recht etc. Ich denke, er könnte eine verborgene Absicht verfolgen. Er hätte vermutlich nichts dagegen, wenn Russland und die NATO in einen weiteren Konflikt gerieten wie in der Ukraine, was wir nicht brauchen, und den Blick von dem abzulenken, was dort passiert. Die meisten türkischen Angriffe waren gegen die Kurden, also traue ich Präsident Erdogan nicht und dem, was er tut. Ich denke, wir müssen da sehr, sehr vorsichtig sein. Ich denke, das war ein zu aggressives Manöver und ich als Kommandeur der Norad-Region hätte nicht solche Regeln für Zusammenstöße angewandt. Das war im Vorhinein geplant. Das Flugzeug war nicht lange genug über türkischem Gebiet.”
Im Grunde ist dieses Interview die Fortsetzung einer politischen Positionierung des US-Militärs, die sich bereits am Dienstag abgezeichnet hat, als das Weiße Haus sehr schnelle Erklärungen abgab und das Pentagon deutlich auf die Bremse trat. Auch wenn die Moderatorin überrascht scheint, diese Distanzierung von Erdogan beschränkt sich nicht auf das US-Militär.
Forbes hat bereits am 25. einen sehr scharfen Kommentar veröffentlicht, dessen Überschrift lautet: “Die Türkei schießt ein russisches Flugzeug ab und schließt sich mit dem Islamischen Staat zusammen: die USA sollten das neue ottomanische Reich als Verbündeten fallen lassen”.
Weiter unten heißt es: “Der Abschuss des Flugzeugs war unnötig provokativ und für die Verteidigung der Türkei nicht erforderlich. Das Ziel war vermutlich, Moskaus Einsätze gegen islamische Radikale zu stören und/oder zukünftige russische Schläge gegen von Ankara unterstütze Islamisten zu entmutigen. Die Handlung war offensichtlich gegen Washingtons Interesse, das in jeder Eskalation zwischen Russland und der Türkei gefangen wäre. Dennoch hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, dass “wir solidarisch zur Türkei stehen und die territoriale Integrität unseres NATO-Alliierten Türkei unterstützen. Es ist nicht genug, “jede Eskalation zu entmutigen”, wie Präsident Obama deutlich erklärte. Washington sollte die bittere Lektion der türkischen Heimtücke aufnehmen und das Bündnis fallen lassen.”
Schon am 18.11. veröffentlichte der Guardian einen Kommentar, der besagte: “Die genaue Beziehung zwischen der Regierung Erdogan und ISIS mag Gegenstand einer Debatte sein; aber bei einigen Dingen könne wir relativ sicher sein. Hätte die Türkei über den Gebieten von ISIS die gleiche absolute Blockade verhängt wie über den von Kurden gehaltenen Teile Syriens, oder gar die gleiche Art “freundlichen Wegschauens” gegenüber der PKK und YPG praktiziert, wie sie es ISIS gegenüber getan hat, dann wäre das blutbefleckte “Kalifat” längst zusammengebrochen. (…) Aber, hat auch nur ein einziger westlicher Staatschef Erdogan dazu aufgerufen, dies zu tun?”...
Weiterlesen: Gestohlenes Öl und deutsche Tornados | The Vineyard Saker ? Deutsche Version
P.S.
Video mit dem Interview kann man sich auf der Internetseite vom Saker einsehen, siehe den link
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