Lasst die Mütter aus dem Spiel, das hat hier nix zu suchen.
Es häufen sich die Infos, dass die meisten (sehr jungen) Soldaten nicht wirklich im Bilde waren, was dort an diesem Tag geplant wurde und das es ein Putschversuch war. Es sieht so aus, als seien sie einfach verheizt worden. Schlimm ist auch, dass einige Soldaten vom aufgebrachten Mob auf der Brücke und auf den Strassen getötet worden sind.
Die Menschen, die dem Aufruf von Erdi gefolgt sind, auf die Strassen zu gehen, waren überwiegend Akp Anhänger.
Der Grund, weshalb die Opposition, den Putschversuch verurteilt hat, ist, weil jeder in der Türkei aus der Geschichte gelernt hat und weiß, dass ein Militärputsch niemals etwas Gutes mit sich bringt. Eine Militärjunta ist immer übel. Das wissen diejenigen aus der Opposition, die dem intellektuellen, kurdischen und linken Lager angehören am besten. Sie sind die ersten, die es nach einem Militärputsch richtig böse treffen kann und in der Vergangenheit auch am schlimmsten getroffen hat. Das heißt nicht, dass die Opposition mit der Lage und der Situation in der Türkei glücklich war und ist, das ist allen klar, doch ein Militärputsch wäre das schlimmste gewesen. Viele Linke und Intellektuelle haben sofort reagiert und versucht, die Türkei zu verlassen.
Es sei anzumerken, dass man den Machtaparat des türkischen Militärs seit jeh her nie zu unterschätzen wusste. Das hat zuletzt eben auch das rigorose und harte Vorgehen des Militärs gegen die kurdische Bevölkerung gezeigt. Es hätte sein können, dass, nach einem erfolgreichen Militärputsch, der Krieg im Süd-Osten der Türkei, mit viel größerer Härte fortgesetzt worden wäre.
Auf der anderen Seite wird man jetzt sehen, wie sich die Akp Regierung und Erdogan weiter verhält. Die Absetzung der Richter ist schonmal ein dickes Ding. Das hat es aber auch schon im kleineren Ausmaß vor dem Putschversuch gegeben, sowie die Inhaftierung von Anwälten und Journalisten. Man kann es drehen wie man will, es sieht gerade nicht gut aus für die Türkei, für Frieden, Stabilität und Demokratie.