Immer wieder freitags. Wenn das der Prophet gewusst hätte^^
Türkei und Iran ganz vorne dabei
Nach den muslimischen Freitagsgebeten ist es zu zahlreichen Zusammenstößen von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften gekommen. Tausende demonstrierten in Jerusalem, im Westjordanland und
im Gazastreifen gegen die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump. Mindestens 109 Menschen wurden verletzt. Eine Person sei bei Hebron von scharfer Munition getroffen worden, teilte der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond am Freitag mit.
„Heute, am 30. Jahrestag der ersten Intifada, erhebt sich unser Volk
in Ablehnung gegen die Erklärung von Trump“, sagte Achmad Bahar, ein führender Hamas-Vertreter, während der Gebete am Freitag in Gaza. Palästinenser verbrannten im Westjordanland Reifen und warfen Steine und Flaschen auf israelische Soldaten. Es kam unter anderem zu Ausschreitungen in Bethlehem, Nablus, Hebron und Gaza im Gazastreifen. Allein in der Nähe von Nablus gab es mindestens 40 Verletzte, unter anderem durch den Einsatz von Tränengas und Gummimantelgeschossen, wie der Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilte.
Nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Dschasira setzten Sicherheitskräfte in Hebron auch scharfe Munition ein. Israelische Polizisten und Soldaten vertrieben Demonstranten am Damaskus-Tor, einem Zugang zur Jerusalemer Altstadt. „Die Waffe des Widerstandes wird ein Gesetz für die Befreiung Palästinas bleiben, der Befreiung von Jerusalem und der Al-Aksa-Moschee“, sagte Bahar. „Jerusalem ist die Hauptstadt Palästinas und auch die Hauptstadt der Araber und Muslime.“
Die radikal-islamische Hamas hat für Freitag zum Beginn eines neuen Palästinenseraufstands (Intifada) aufgerufen. Bei Konfrontationen in Ramallah, Hebron, Bethlehem und am Rande des Gazastreifens waren am Donnerstag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 80 Palästinenser verletzt worden.
Der Tempelberg mit der Klagemauer sowie der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom in der Jerusalemer Altstadt ist Juden wie Muslimen heilig. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch
in einem historischen Alleingang Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Die Palästinenser reagierten empört, Israel dagegen euphorisch.
Tausende protestieren in Istanbul
Auch in Istanbul haben tausende Türken nach dem Freitagsgebet gegen die US-Entscheidung protestiert.
Die Demonstranten, die durch das konservative Viertel Fatih zogen, hielten Plakate mit der Aufschrift "Jerusalem ist unsere Ehre" und "Nieder mit Amerika, nieder mit Israel" hoch. Viele schwenkten palästinensische, Flaggen, während sie Slogans gegen Israel und die USA riefen.
"Ob Amerika Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, ist egal, für uns ist das null und nichtig", sagte die Studentin Merve. Die Worte von US-Präsident Donald Trump seien "leer und bedeutungslos", sagte sie mit Blick auf dessen Entscheidung am Mittwoch, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen.
"Wann immer wir auf einer Karte den Namen Israel sehen, streichen wir es durch und schreiben Palästina", sagte die Studentin.
Der 17-jährige Doguhan sagte, er sei gekommen, um die
"Einheit und Stärke" der Muslime zu zeigen. Auch der Demonstrant Sadik Cakmak sagte, er wolle seinen
"palästinensischen Brüdern" versichern, dass sie nicht allein seien. "Die Türkei tut, was notwendig ist. Wir haben volles Vertrauen in die Leute, die uns regieren", sagte er. Die Türkei hat wie andere Staaten der Region Trumps Entscheidung scharf verurteilt.
Protestdemonstration in Teheran
Hunderte von Iranern haben am Freitag bei einer behördlich organisierten Demonstration in Teheran gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump protestiert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Die Demonstranten riefen „Nieder mit Amerika“, „Nieder mit Israel“ und „Befreiung Jerusalems steht bevor“. Zum ersten Mal war auch der Slogan „Nieder mit Trump“ zu hören. A
ußerdem verbrannten die Demonstranten Flaggen der USA, Israels sowie Bilder des US-Präsidenten.
Zu der Protestdemonstration nach dem Freitagsgebet in der Teheraner Imam-Chomeini-Mosalla-Moschee hatte die Behörde für islamische Propaganda aufgerufen. Ziel sei es, den Palästinensern auf diesem Weg zu versichern, dass der Iran
„bis zum finalen Sieg und der Befreiung Jerusalems“ an ihrer Seite stehen werde. Nach Berichten der Tasnim Nachrichtenagentur gab es auch in anderen iranischen Städten ähnliche organisierte Protestdemonstrationen.
Spontane Proteste gab es zunächst nicht. Auch in den sozialen Medien im Iran spielten Kritik an den USA oder Solidaritätsbekundungen mit den Palästinensern keine größere Rolle. Letztere sind im Iran sonst üblich.
Allerdings gibt es auch Iraner, die gegen die radikale Anti-Israel-Politik Teherans und gegen eine übertriebene Unterstützung von arabischen Ländern wie Palästina, Syrien, Libanon oder Jemen sind. (mit dpa, AFP)
Nach Trumps Jerusalem-Entscheidung: Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischer Armee - Politik - Tagesspiegel
Kommt zusammen was zusammen gehört, Brüdaz.