[h=2]Fluggesellschaft mit Millionengewinn[/h] [h=1]Turkish Airlines hängt Emirates ab[/h] Nach einem harten Jahr verzeichnet Turkish Airlines 2017 wieder ordentliche Zuwächse. Die Golf-Airlines können nicht mehr mithalten. Das liegt am starken Heimatmarkt – und sehr speziellen Gewerkschaften.
Ozan Demircan
15.01.2018 - 14:23 Uhr
IstanbulDieser Gewerkschaft begegnet Carsten Spohr nur in seinen kühnsten Träumen. Während der
Lufthansa-Chef bei Gehaltsverhandlungen regelmäßig Flugausfälle fürchten muss, machte eine Arbeitnehmervertretung bei dem Konkurrenten Turkish Airlines ihrem Arbeitgeber neulich ein unschlagbares Angebot. Nachdem das Unternehmen in einer Gehaltsrunde angeboten hatte, die Löhne der Angestellten um vier Prozent zu erhöhen, bestanden Gewerkschaftsvertreter darauf, dass 2,5 Prozent doch genug seien.
Die Arbeitnehmer forderten weniger, als das Unternehmen ihnen geben wollte. „Die eingesparte Summe war zwar nicht besonders hoch“, kommentierte Turkish-Airlines-Chef Bilal Eksi vor wenigen Wochen, „aber diese Motivation ist beeindruckend“. Es liegt nicht nur an den sparsamen Arbeitnehmern, dass die türkische Fluggesellschaft nun wieder starke Zahlen vorlegt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 beförderte Turkish Airlines 68,6 Millionen Passagiere, 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch die Auslastung der Flugzeuge erreichte zuletzt Rekordwerte. Im dritten Quartal 2017 fuhr das Unternehmen das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre ein. Der Überschuss zwischen Juli und Oktober lag bei umgerechnet 693 Millionen US-Dollar. Zahlen für das Schlussquartal wurden noch nicht veröffentlicht.
Einer der größten Konkurrenten von Turkish Airlines,
Lufthansa, erreichte im selben Zeitraum gemeinsam mit den Tochtergesellschaften ein Konzernergebnis von knapp 1,2 Milliarden Euro, umgerechnet gut 1,4 Milliarden US-Dollar. Für 2018 peilt der Präsident der türkischen Airline Ilker Ayci weiteres Wachstum an. „Wir wollen im Jahr 2018 74 Millionen Passagiere befördern“, erklärte Ayci im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Turkish Airlines hängt Emirates ab