Lili, das war auch kein persönlicher Angriff. Die meisten hier kennen Dich (wenn man das in einem online-Medium sagen kann) seit vielen Jahren. Der bei weitem überwiegende Teil der Userinnen und User schätzen Dich so wie Du bist.
Ungerechtigkeiten können - ja MÜSSEN - immer angesprochen werden, dort wo es sie gibt. Ich habe das Privileg, in einem Umfeld zu leben und in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem Ungleichbehandlung nicht einmal ansatzweise ein Thema ist. Mein Arbeitgeber (Eiegntümer ist die Republik Österreich) zahlt per Gesetz (!) die gleichen Löhne und Gehälter an beide Geschlechter. Berufseinstieg, Fortbildung, Karriere ist für ALLE (bei gleicher Qualifikation) auf ALLEN Ebenen möglich. Bei den vielgeschähten staatlichen und staatsnahem Unternehemen ist das kein Thema. Nach meinen Erfahrungen ist das auch in anderen Ländern so.
Kein Geheimnis ist aber, dass dies bei vielen Unternehmen in der ach so tollen Privatwirtschaft nicht der Fall ist.
Klar ist, dass sich Gleichberechtigung nur in den wenigsten Fällen (Unternehmen und privates Umfeld) nicht verordnen lässt. Laut geschrieene Forderungen führen in der Regel nur zu Blockadehaltung und innere Abwehr. Forderung nach mehr Geld? Das weill Jeder. "Ich will mehr Geld für meine Arbeiiiiittt!!!" Netter Versuch.
Der permanente Hinweis "ich arbeite doppelt so viel wie du..." unterstellt doch der anderen Seite nur: "Du bist faul!" Stimmt das auch und vor allem, wer hört das schon gerne?
Also was tun?
Ich denke, dass mit gegenseitigem Respekt und wertschätzender Anerkennung der geleisteten Arbeit sehr viel erreicht werden kann. Zu beachten ist, dass der Begriff "Gegenseitigkeit" keine Einbahn ist. Auch nicht aus Sicht der Frau.
Und ja, ich wiederhole mich: Die Opferrolle ist schon auch sehr bequem. Gerade wir Balkaner kennen das seit Jahrzehnten zur Genüge. Mit der Opferrolle ist untrennbar verbunden: "...aber die Anderen sind noch viel ärger..." Hilft uns das weiter?
Patentlösungen gibt es natürlich nicht. Es haben sich über Jahrhunderte, um nicht zu sagen Jahrtausenden Strukturen etabliert, wo Männer die Geschicke ihrer Gesellschaft wie persönlichen Umfelds bestimmt haben. Diesen privilegierten Status, doch

, bricht man natürlich nicht so schnell auf.
Vielleicht fühlt sich mancher Mann von dem Gedanken daran bedroht, dass Frauen aufgrund von Bildung und entsprechend steigenden Chancen auf Beruf, eigenen Lebensunterhalt nicht mehr aufgrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zwänge sich an einen Mann binden.
Allein schon durch die Pille haben sich die Rollen, Beziehungsmuster stark verändert. Es ist für alle eine Herausforderung btw
Ich liebe Italien. Aber das TV da einzuschalten und mir auch auf RAI z.B. irgend eine Show zu geben. Wirklich Horror. Ich denke Kenner werden wissen, was ich meine. Ein schreckliches Frauenbild!
In der Tat. Respekt voreinander. Das gilt für Frauen, denen jetzt klar wird, was Verantwortung auch für Untergebene bedeutet usw. Aber eben auch der Mann, was Frauen und ihre Leistung, ihre individuellen Vorstellungen von Lebensentwürfen betrifft.
Wir leben in Zeiten grosser Herausforderungen wie des Klimawandels. Gerade in einer Pandemie. Meine Tante ist Mathematikprofessorin. Sie war "zu ihren Zeiten" schon eine quasi Rarität. Und bis heute gibt es viel zu wenig Frauen dabei, in den Naturwissenschaften allgemein. Frauen, die ihren auch notwendigen Anteil z.B. bei KI einbringen usw. Wir brauchen jedes Talent, jeden Kopf. Idealerweise zur globalen Meisterung solcher Herausforderungen