
Die Sinnlosigkeit der Anklage gegen Wladimir Putin wird jetzt offenbar
Kein westliches Land wird den russischen Präsidenten verhaften und an den internationalen Strafgerichtshof ausliefern, wenn er für einen Friedensgipfel anreist
Eigentlich müsste Wladimir Putin verhaftet und nach Den Haag ausgeliefert werden, wenn er für ein Treffen mit Wolodomyr Selenskyj in ein Land reist, das Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist. Denn dort ist der russische Präsident angeklagt. Das wird natürlich nicht geschehen; die Schweiz hat ihm bereits Immunität zugesagt für den Fall, dass dieser Gipfel – wenn er überhaupt zustande kommt – in Genf stattfindet.
Auch in Wien könnte Putin ohne Sorge landen. Die vertraglichen Verpflichtungen werden kurzerhand ausgesetzt, wenn es dem Frieden dient.
Problemfall Netanjahu
Das klingt vernünftig, zeigt aber ein zentrales Problem der internationalen Strafgerichtsbarkeit auf. Wenn aktive Politiker angeklagt werden, so mag das dem Rechtsempfinden und moralischen Werten Genüge tun, widerspricht aber oft realpolitischen Notwendigkeiten und verfehlt dann seinen Zweck. Auch Benjamin Netanjahu könnte noch lange Israels demokratisch gewählter Premier bleiben, und es sollte ihm nicht in jeder EU-Hauptstadt die Verhaftung drohen. Das würde den Nahostkonflikt um keinen Schritt einer Lösung näherbringen.
www.derstandard.at
Kein westliches Land wird den russischen Präsidenten verhaften und an den internationalen Strafgerichtshof ausliefern, wenn er für einen Friedensgipfel anreist
Eigentlich müsste Wladimir Putin verhaftet und nach Den Haag ausgeliefert werden, wenn er für ein Treffen mit Wolodomyr Selenskyj in ein Land reist, das Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist. Denn dort ist der russische Präsident angeklagt. Das wird natürlich nicht geschehen; die Schweiz hat ihm bereits Immunität zugesagt für den Fall, dass dieser Gipfel – wenn er überhaupt zustande kommt – in Genf stattfindet.
Auch in Wien könnte Putin ohne Sorge landen. Die vertraglichen Verpflichtungen werden kurzerhand ausgesetzt, wenn es dem Frieden dient.
Problemfall Netanjahu
Das klingt vernünftig, zeigt aber ein zentrales Problem der internationalen Strafgerichtsbarkeit auf. Wenn aktive Politiker angeklagt werden, so mag das dem Rechtsempfinden und moralischen Werten Genüge tun, widerspricht aber oft realpolitischen Notwendigkeiten und verfehlt dann seinen Zweck. Auch Benjamin Netanjahu könnte noch lange Israels demokratisch gewählter Premier bleiben, und es sollte ihm nicht in jeder EU-Hauptstadt die Verhaftung drohen. Das würde den Nahostkonflikt um keinen Schritt einer Lösung näherbringen.

Die Sinnlosigkeit der Anklage gegen Wladimir Putin wird jetzt offenbar
Kein westliches Land wird den russischen Präsidenten verhaften und an den internationalen Strafgerichtshof ausliefern, wenn er für einen Friedensgipfel anreist